Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
240066 FS FM1 - Forschungsseminar (Teil 1) - Forschungsdesign (2024W)
Transformative Bildung - kritische Bildung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 20.09.2024 10:00 bis Mi 02.10.2024 09:00
- Abmeldung bis Do 31.10.2024 23:59
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Mo., 14.10. findet eine Start-Exkursion statt. Diese führt uns in den Wiener Wald, ein Gebiet in beständiger Transformation. Ziel der Exkursion ist es, die Vielgestaltigkeit des Transformationsbegriffes auf einer Erfahrungsebene kennenzulernen; weiters hat die Startexkursion eine wichtige Funktion für die Gruppendynamik und weitere Zusammenarbeit im FOSE.
Treffpunkt 14.00h in Heiligenstadt am Vorplatz der U-Bahn-Station/Busstation 38A.
- Montag 07.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Montag 14.10. 14:00 - 19:00 Ort in u:find Details
- Montag 21.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Montag 04.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Montag 18.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Montag 02.12. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Montag 16.12. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Montag 20.01. 09:00 - 19:00 Ort in u:find Details
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
1. Anwesenheitspflicht (max. 3 Fehleinheiten)
2. Vorbereitung und gemeinsame Diskussion der kollektiven Grundlagenlektüre; regelmäßige Abgaben kleinerer Aufgaben zur Textreflexion
3. Führung eines Forschungstagebuchs
4. Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeitsprozesse in der Lehrveran-staltung
5. Entwicklung und schriftliche Ausarbeitung des Forschungsdesigns, das in Gruppenarbeit im Verlauf des WS 2024/25 erstellt wurde. Abgabe: Ende Jänner 2025
Das Forschungsdesign wird in der weiterführenden Lehrveranstaltung im SoSe 2025 als FM2 im Masterprogramm umgesetzt.Hinweis zur Verwendung von KI-Hilfsmittel:
Es wäre naiv davon auszugehen, dass die Verwendung von KI unterbunden werden kann. Allerdings kann deren Einsatz nur sehr eingeschränkt (etwa zur Rechtschreibprüfung oder zur Organisation der Bibliographie) empfohlen werden. Wird KI verwendet, ist verpflichtend dazu ein entsprechender Hinweis auf den Abgaben vonnöten: Welchem KI-tool wurde welcher Auftrag erteilt und wie wurde das Ergebnis verarbeitet?
2. Vorbereitung und gemeinsame Diskussion der kollektiven Grundlagenlektüre; regelmäßige Abgaben kleinerer Aufgaben zur Textreflexion
3. Führung eines Forschungstagebuchs
4. Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeitsprozesse in der Lehrveran-staltung
5. Entwicklung und schriftliche Ausarbeitung des Forschungsdesigns, das in Gruppenarbeit im Verlauf des WS 2024/25 erstellt wurde. Abgabe: Ende Jänner 2025
Das Forschungsdesign wird in der weiterführenden Lehrveranstaltung im SoSe 2025 als FM2 im Masterprogramm umgesetzt.Hinweis zur Verwendung von KI-Hilfsmittel:
Es wäre naiv davon auszugehen, dass die Verwendung von KI unterbunden werden kann. Allerdings kann deren Einsatz nur sehr eingeschränkt (etwa zur Rechtschreibprüfung oder zur Organisation der Bibliographie) empfohlen werden. Wird KI verwendet, ist verpflichtend dazu ein entsprechender Hinweis auf den Abgaben vonnöten: Welchem KI-tool wurde welcher Auftrag erteilt und wie wurde das Ergebnis verarbeitet?
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
0-50 Punkte: nicht genügend, >50 Punkte: genügend, >60 Punkte: befriedigend, >70 Punkte: gut, >80 Punkte sehr gut.Journal: je 10%, Konzept: 10%, Präsentation: 20%, konzept. Forschungsidee: 20%, schriftl. Forschungsdesign: 20% (Abgabe 30.1.2025)Umfang: pro Gruppenmitglied 10 Seiten Mindestumfang (exkl. Deckblatt u. Lit.)Falls angeraten oder bei Unklarheiten bzgl. der Eigenständigkeit der Leitungserbringung wird ein „notenrelevantes Gespräch“ geführt.Das Konzept des "Beurteilungsmaßstabes" muss jedoch selbst Gegenstand der Reflexion zu "kritischer Bildung" sein!
Prüfungsstoff
Das FOSE ist eine prüfungsimmanente LV. Der "Prüfungsstoff" ist das Thema der LV bzw. die jeweilige eigene Vertiefung dazu.Im Sinne eines selbstkritischen und reflektierten Forschungszuganges ist dieses FOSE als "hermeneutische Doppelhelix" konzipiert: Zwei Spiralen des Forschens bestärken und befördern einander, weshalb der Prozess des Forschens selbst parallel reflektiert, dokumentiert und insofern im Rahmen der begleitenden Forschungssupervision ebenfalls erforscht wird:1. Strukturierte und schrittweise Erarbeitung und Entwicklung einer Forschungsmethodologie; begleitend dazu:
2. Selbstreflexion und Forschungssupervision. Regelmäßige Reflexionssitzungen, Forschungstagebuch, individuelle Literaturlektüre und Recherche, Inputs und Präsentationen der Studierenden.Im FOSE kommen eine breite Vielfalt von Lehr-Lern-Methoden zum Zug, die weit über die konventionelle Form der Literaturbearbeitung hinausgehen und auch Übungen sowie Exkursionen umfassen. Im Sinne bell hooks Ansprüchen an befreiende Bildung wird hoher Wert auf ein dialogisches und vertrauensvolles Klima im Seminar gelegt. Für den Seminar-Erfolg sind alle gemeinsam verantwortlich, der Lehrende wie die Lernenden!
2. Selbstreflexion und Forschungssupervision. Regelmäßige Reflexionssitzungen, Forschungstagebuch, individuelle Literaturlektüre und Recherche, Inputs und Präsentationen der Studierenden.Im FOSE kommen eine breite Vielfalt von Lehr-Lern-Methoden zum Zug, die weit über die konventionelle Form der Literaturbearbeitung hinausgehen und auch Übungen sowie Exkursionen umfassen. Im Sinne bell hooks Ansprüchen an befreiende Bildung wird hoher Wert auf ein dialogisches und vertrauensvolles Klima im Seminar gelegt. Für den Seminar-Erfolg sind alle gemeinsam verantwortlich, der Lehrende wie die Lernenden!
Literatur
hooks, bell (1994): Teaching to Transgress: education as the practice of freedom. London: Routledge.hooks, bell (2003): Teaching Community. A pedagogy of hope. New York: Routledge.hooks, bell (2010): Teaching Critical Thinking. Practical Wisdom. Routledge: New York, London.Bourdieu, Pierre/Passeron, Jean-Claude (1964): Les héritiers: les étudiants et la culture, Les Éditions de Minuit, Reihe. „Grands documents“ Nr. 18, Paris 1964. Deutsche Teilübersetzung: Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs, übersetzt von Barbara und Robert Picht, bearbeitet von Irmgard Hartig, Klett, Stuttgart 1971.Englert, Birgit; Dannecker, Petra (2014, Hg.): Qualitative Methoden in der Entwicklungsforschung. Wien: Mandelbaum.Eribon, Didier (2016): Rückkehr nach Reims. Frankfurt/Main: Suhrkamp.Ernaux, Annie (2019 [1983]): Der Platz. Aus dem Französischen von Sonja Finck. Suhrkamp.Fals Borda, Orlando (2001): Participatory (Action) Research in Social Theory: Origins and Challenges, In: Reason, Peter; Bradbury, Hilary (2001): Handbook of Action Research: Participative Inquiry and Practice. SAGE Publications: London, S. 27-37Faschingeder, Gerald / Kolland, Franz (Hg.): Bildung und ungleiche Entwicklung. Globale Konvergenzen & Divergenzen in der Bildungswelt. Wien: nap 2015.Freire, Paulo (1971): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit. Vom Verfasser autorisierte deutsche Übertragung von Werner Simpfendörfer. Stuttgart: Kreuz-Verlag [später: Reinbeck/Hamburg: Rowohlt, 1973].Österreichische UNESCO-Kommission (Hg.): Transformative Bildung, Global Citizenship Education und Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Eine Erkundung. Dossier des Fachbeirats der Österreichischen UNESCOKommission „Transformative Bildung/Global Citizenship Education“. Wien, 2023. https://www.unesco.at/bildung/artikel/article/transformative-bildung-gced-und-bne-eine-erkundung (11.4.2024)Mayo, Peter (2003): A rationale for a transformative approach to education. In: Journal of transformative education, 1, 38–57.Merçon, Juliana (2018): Participatory Action Research (PAR) and Decolonial Studies: Critical Mirrors. In: Decolonial Education in the Americas. Lessons on Resistance, Pedagogies of Hope (=Lápiz No. 3), S. 20-29.Novy, Andreas; Beinstein, Barbara; Voßemer, Christiane (2008): Methodologie transdisziplinärer Entwicklungsforschung. Aktion & Reflexion Heft 2. Herausgegeben vom Paulo Freire Zentrum. Wien, Oktober 2008. http://ungleichevielfalt.at/documents/AR/Aktion&Reflexion_Heft-2.pdf (11.4.2015)Novy, Andreas; Howorka, Sebastian (2014): Transdisziplinarität und Wissensallianzen. In: Dannecker, Petra; Englert, Birgit (Hg., 2014): Qualitative Methoden der Entwicklungsforschung. Mandelbaum: Wien. S. 20-37Rosendahl, Judith; Zanella, Matheus A.; Rist, Stephan; Weigelt, Jes (2015): Scientists’ situated knowledge: Strong objectivity in transdisciplinarity. In: Futures 65, S. 17–27.Vilsmaier, Ulli; Faschingeder, Gerald; Mercón, Juliana (2020): Methods for Inter- and Transdisciplinary Research and Learning based on Paulo Freire. Special Edition of JEP - Austrian Journal of Development Research. Volume XXXVII (3), 2020.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
FM1
Letzte Änderung: Mi 09.10.2024 00:03
Diese Frage steht im Zentrum dieses Forschungsseminars – und es war auch die zentrale Frage einiger kritischer Intellektueller des Globalen Südens, unter denen Paulo Freire und bell hooks eine zentrale Rolle zukommt. Lernen, Lehren und Forschen werden im Sinne Freires und bell hooks dabei als eine Einheit verstanden, wie auch Aktion und Reflexion von Freire stets zusammen gedacht werden.
Das Ziel des Seminars ist es, Bildungsinitiativen und -einrichtungen aufzufinden, die den Anspruch einer transformativen Bildung und befreienden Forschung – damit einer kritischen Bildungspraxis – verfolgen und umzusetzen versuchen. Mit diesen werden Forschungspartnerschaften gebildet, um in weiterer Folge Anspruch und Wirklichkeit im Hinblick auf das Konzept transformativer Bildung gemeinsam zu erforschen.Der Prozess des Forschens selbst wird parallel reflektiert, dokumentiert und insofern im Rahmen der begleitenden Forschungssupervision ebenfalls erforscht. In deren Zentrum wird dabei auf folgende Fragen eingegangen:
• Welche Vorannahmen, Erwartungen, Befürchtungen und Projektionen bringen die Studierenden in die Forschungsarbeit mit? Wie prägt der eigene bisherige Bildungsweg den Blick auf andere, alternative Bildungs- und Forschungskonzepte? Wie gehen wir damit um, dass unsere eigenen mentalen Konzepte mitunter Hindernisse zum Verstehen der Welt sind?
• Welche individuellen Fähigkeiten und welche Wünsche bringen die Studierenden in ihre Forschungsarbeit mit? Wie gehen wir als (Forschungs-)Gruppe miteinander um? Wie können wir eine gute und effektive Zusammenarbeit erreichen?
• Wie beteiligen wir Beforschte an unseren Projekten? Welche Rolle können sie und ihr Wissen spielen? Welcher Stellenwert kommt dabei außerakademischem Wissen zu? Welchen Wert hat verschriftlichtes Wissen gegenüber in Praxis erworbenem oder mündlich tradiertem Wissen? Welchen Wert hat verkörpertes Wissen? Welche Rolle spielen Körper und Geschlecht?
• Wie politisch dürfen Forschende denn eigentlich sein? Darf Forschung politische Ziele explizit verfolgen?
• Wie kann der Gegensatz zwischen Forschenden und Beforschten in einem transdisziplinären Forschungsprozess aufgehoben werden? Wie werden Prozesse des "otherings" reflektiert? Wie lassen sich Diskurse postkolonialer Kulturtheorien fruchtbar machen?Ziel: Die Studierenden entwerfen in Forschungsgruppen unter Bezugnahme auf Konzepte der kritischen Bildung, intervenierenden Forschung und Transdisziplinarität ein eigenständiges, transdisziplinäres Forschungsdesign und bringen dieses in ein durchführungsreifes Stadium. In diesem Prozess werden die spezifischen Möglichkeiten qualitativer Forschung ebenso wie das Konzept der Transdisziplinarität und Methoden der transdisziplinären Forschung reflektiert.