Universität Wien
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240092 SE VM1 / VM7 - Intersektionalität in aktuellen Debatten über Flucht und Migration (2019S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
SGU

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 19.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 26.03. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 02.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 09.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 30.04. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 07.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 14.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 21.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 28.05. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 04.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 18.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 25.06. 11:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zuge sich transformierender Migrations- und Integrationsregime in westlich-liberalen Staaten und eines 'extremistischen Generalverdachts' (Sauer 2011: 46), insbesondere gegenüber Migrant_innen-Gruppen islamischen Glaubens, richtet sich der öffentliche Blick oftmals auf den Status von Frauen und LGBTIQ*-Personen innerhalb dieser Gruppen und wirft Fragen für die Vereinbarkeit von kulturellen und religiösen Selbstbestimmungsrechten, Geschlechtergleichheit und sexueller Selbstbestimmung auf. In Einwanderungsgruppen so der Grundtenor in aktuellen politischen Debatten herrschen Praktiken vor, die Frauen und sexuell minorisierte Personen systematisch benachteiligen oder ihnen Gewalt zufügen.
Ausgehend von diesen Entwicklungen werden in der LV Intersektionalitätsansätze erarbeitet, die seit den 1990er Eingang in die Geschlechterforschung gefunden haben und auf dem Weg sind zu einem Paradigma in den Gender und Queer Studies zu werden. Ziel ist es den Studierenden eine theoretische Werkzeugkiste an die Hand zu geben, um die Verschränkung von 'Kultur', Geschlecht/Sexualität und Gewalt in aktuellen Migrations- und Fluchtdebatten kritisch zu reflektieren.
In einem ersten, einführenden Teil, werde aktuelle Ansätze zu Intersektionalität vorgestellt und gemeinsam erarbeitet. Der Fokus richtet sich hierbei auf Intersektionalitätskonzepte als Form einer aktivistischen, feministisch-postkolonialen Intervention in ein hegemoniales Wissen über Migrationsbewegungen und Geschlechterverhältnisse. In einem zweiten Teil sollen mit Bezug auf die gemeinsam erarbeiteten Intersektionalitätskonzepte aktuelle politischen Migrationsdebatten in west-europäischen Ländern kritisch danach befragt werden, wie darin ungleichheitsgenerierende Kategorien diskursiv verschränkt werden.
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, den Studierenden fundierte Kenntnisse in der Intersektionalitätsforschung mit zu geben und eine breite Diskussion über die Verschränkung von ungleichheitsgenerierenden Kategorien und deren Wechselwirkung unter einer geschlechtssensiblen Perspektive zu ermöglichen. Ein weiteres zentrales Ziel ist es, dass die Studierenden unter Bezugnahme auf die theoretischen Modelle aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und Diskurse interpretieren und diskutieren können.

Methoden:
Textlektüre, gemeinsame Diskussion der Texte auf Basis der Präsentation in Kleingruppen, Input durch die LV-Leiterin, eigenständige Recherche empirischen Materials zum Thema

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktiv an den Lehrveranstaltungen und gemeinsamen Diskussionen über die Materie teilnehmen; Textlektüre und wöchentlich Fragen an die Texte schriftlich ausformulieren; Präsentation eines Textes oder eines Projektes; Verfassen einer schriftlichen Abschlussarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Studierenden müssen, um das Seminar erfolgreich abzuschließen, Teilleistungen erfüllen. Aktive Teilnahme (15%)
Präsentation eines Textes/Projektes in Kleingruppe (20% der Note)
Fragen an Texte wöchentlich vorbereiten (20% der Note)
Seminararbeit (45% der Note)
Jede Teilleistung muss erbracht werden, um das Seminar erfolgreich abzuschließen.

Prüfungsstoff

siehe Literatur

Literatur

Benhavio, Stella (1999) : Türkische Staatsbürgerin jüdischer Herkunft in Deutschland, in: Hügel/Lange/Ayim et. al. (Hg.) Entfernte Verbindungen: Rassismus, Antisemitismus, Klassenunterdrückung, Berlin, S. 61-81.
Boll/Degener/Ewinkel et. al. (1985): Geschlecht: Behindert, Besonderes Merkmal: Frau. Ein Buch von behinderten Frauen, (Kapitel: Haushalt statt Reha oder: Wie verdient frau sich einen goldenen Rollstuhl). München, S. 153-180.
Crenshaw, Kimberlé W. (2010): Die Intersektion von 'Rasse' und Geschlecht demarginalisieren: Eine Schwarze feministische Kritik am Antidiskriminierungsrecht, der feminsitischen Theorie und der antirassistischen Politik, in: Lutz, Helma/Herrera Vivar, María Theresa/Supik, Linda (Hrsg.): Fokus Intersektionalität - Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. Wiesbaden, S. 33-54.
Combahee River Collective (1978): A Black Feminist Statement, in: Anzaldúa, Gloria/ Cherrie Moraga, Cherrie (Hg.): This Bridge Called my Back: Writings by Radical Women of Color, New York, S. 210-218.
Grabner-Niel, Elisabeth/Jarosch, Monika/Urthaler, Andrea (2017): Geschlecht und Migration. Ein spannungsgeladenes Verhältnis?!, AEP Informationen, Heft Nr. 4.
El-Tayeb, Fatima (2003): Begrenzte Horizonte. Queer Identity in der Festung Europa, in: Rodríguez/Steyerl (Hg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. Münster, S. 129-145.
Gutiérrez Rodríguez, Encarnación (2001): Grenzen der Performativität. Zur konstitutiven Verschränkung von Ethnizität, Geschlecht, Sexualität und Klasse, in: Huber, Jörg/Baecker, Dirk (Hg.): Kultur-Analysen. Interventionen. Zürich, Wien, 45-77.
Haritaworn, Jinthana (2005): „Der Menschheit treu“ - Rassenverrat und Multi-Themenpolitik im derzeitigen Multikulturalismus, in: Eggers/Kilomba/Piesche/Arndt (Hg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster, S. 158-171.
Kallenberg, Vera/Meyer, Jennifer/Müller, Johanna M. (Hrsg.) (2013): Intersectionality und Kritik. Neue Perspektiven auf alte Fragen. Wiesbaden.
Lutz, Helma (2001): Differenz als Rechenaufgabe: über die Relevanz der Kategorien Race, Class und Gender, in: Lutz, Helma/Wenning, Norbert (Hrsg.): Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft. Opladen, S. 215-230.
Markom, Christa/Rössl, Ines (2010): Sexuelle Minderheiten in ethnisch minorisierten Gruppen: Zugehörigkeit, Intersektionalität und Exit, in: Holzleithner, Elisabeth/Strasser, Sabine (Hrsg.): Multikulturalismus queer gelesen. Zwangsheirat und gleichgeschlechtliche Ehe in pluralen Gesellschaften, Frankfurt am Main, S. 321-341.
Purtschert, Patricia/Meyer, Katrin (2010): Die Macht der Kategorien. Kritische Überlegungen zur Intersektionalität, in: Feministische Studien. Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Nr. 1/2010, S. 130-142.
Quirling, Ilka/Silva, Adrian de (2005): Zur gegenwärtigen Situation asylsuchender transgeschlechtlicher Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, in: femina politica Nr. 14/2005, S. 70-82.
Raab, Heike (2007): Intersektionalität in den Disability Studies. Zur Interdependenz von Behinderung, Heteronormativität und Geschlecht, in: Waldschmidt, Anne/Schneider, Werner (Hg.): Disability Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung. Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld, Bielefeld, S. 127-148.
Sauer, Birgit (2011): Migration, Geschlecht, Gewalt. Überlegungen zu einem intersektionellen Gewaltbegriff, in: GENDER, Nr. 2/2011, S. 44-60.
Walgenbach, Katharina et al. (Hrsg.) (2012): Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität (2. Aufl.). Opladen.
Winker, Gabriele/Degele, Nina (2009): Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheit. Bielefeld.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1 / VM7

Letzte Änderung: Mi 21.04.2021 13:34