Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240118 VO VM4 / VM7 - Gender Mainstreaming: Neoliberalismus, Empowerment und postkoloniale Kritik (2024W)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

schriftliche Prüfung am 29.01.2025 (letzte Einheit)

  • Mittwoch 09.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 16.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 23.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 30.10. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 06.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 13.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 20.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 27.11. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 04.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 11.12. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 08.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 15.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock
  • Mittwoch 22.01. 09:45 - 11:15 Hörsaal A, NIG 4.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Brennpunkt steht die kolonial, postkolonial-staatlich oder im Rahmen der Globalisierung qua politischer, sozialer und ökonomischer Bio-Politiken vermittelte Rekonfiguration von Geschlechterbeziehungen auf Basis des hegemonial-westlichen Gender-Konzepts. Konkrete Fallbeispiele zeigen, wie Kolonialismus und Modernisierung prinzipiell mit „Export“ und „Produktion“ von westlichen Geschlechterverhältnissen einhergehen – sei es Rahmen kolonialer Rechtsnormen, sei es durch die Privilegierung von Männern durch deren bevorzugte Einbeziehung in ungleiche Marktbeziehungen oder nationalstaatliche und (post-)wohlfahrtsstaatliche Institutionen. Ein weiterer Fokus ist Gender als Strukturkategorie im Allgemeinen und des UN-Gender Mainstreaming im globalen Süden, insbesondere im Rahmen gender-sensibler ökonomischen Programme des politischen Empowerments von Frauen und frauenspezifischer Armutsbekämpfung (mit Schwerpunkt auf Mikrokrediten). Wie gezeigt werden wird, entsprechen die in diesem Kontext beschworenen hegemonialen Diskurse über Gendergerechtigkeit im Wesentlichen einer Rekonfiguration des im Nation Building des 19. und 20. Jahrhunderts einflussreichen „liberalen Maternalismus“.
Die LV fokussiert somit zum einen auf die konkret historischen Prozesse und biopolitischen Techniken der Einschreibung des westlich-modernen Gender-Modells (bzw. bürgerlicher Sphärentrennung) in den „Rest der Welt“, zum anderen auf neoliberale Politiken des Gender Mainstreaming. Spezifische regionale oder thematische Schwerpunkte orientieren sich u.a. an den Präferenzen der Studierenden.
Lehrziel ist ein via Vortrag, Präsentation und Diskussion vermitteltes Verständnis von Gender als eine Strukturkategorie, die sich in öffentlichen Diskursen zwischen politisch-hegemonialer Governance bzw. Biopolitik und einer analytischen Begrifflichkeit bewegt, die die Diskriminierung oder Privilegierung von Personen aufgrund des physischen Geschlechts umschreibt, sowie von Intersektionalität als Theorie multipler Ungleichheit qua Gender, Race, Staatszugehörigkeit, sozialer Klasse, nicht-heteronormativer Sexualität u.a..

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- schriftliche Prüfung am Ende des Semesters (Katalog von Prüfungsfragen wird auf Moodle bekanntgegeben).
- Alternativer Prüfungsmodus in Form der Vorbereitung einer inhaltlichen passenden Präsentation einschließlich der Vorbereitung einer Diskussion

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Kenntnis der Vorlesungsinhalte (grosse modo)
- Kenntnis der Basisliteratur (lt. Syllabus)
- die aktive Teilnahme an der LV und an Diskussionen wird sehr begrüßt!

Prüfungsstoff

Im Rahmen der schriftlichen Prüfung sind 2 Fragen (2 Überblicksfragen; eine Frage zur Basisliteratur) zu beantworten.
Fragen 1 und 2: je 10 Punkte
Frage 3: 12 Punkte
Gesamt: 32 Punkte

Notenspiegel:
0-15 Punkte = 5 (Nicht genügend)
16-20 Punkte = 4 (Genügend)
21-25 Punkte = 3 (Befriedigend)
26-29 Punkte = 2 (Gut)
30-32 Punkte = 1 (Sehr gut)

Literatur

Assassi, Libby (2009): The gendering of global finance. Basingstoke/New York: Palgrave Macmillan.
Bennett, Jane (2009). A gender analysis of national poverty reduction strategies. In: Agenda 81: 48-63.
Braunmühl, Claudia von (2017): Feministische Diskurse zu Entwicklungspolitik und Entwicklungstheorie. In: Burchardt, Hans-Jürgen / Peters, Stefan / Weinmann, Nico (Hg.): Entwicklungsthe-orie von heute - Entwicklungspolitik von morgen. 1. Aufl. Baden-Baden: Nomos, pp. 133-150.
Chant, Sylvia (2008). The ‘Feminisation of Poverty’ and the ‘Feminisation’ of Anti-Poverty Programmes: Room for Revision?. In: The Journal of Development Studies, Vol. 44/2: 165-197.
Elson, Diane (2010): Gender and the global economic crisis in developing countries: a framework for analysis. In: Gender & Development, Vol. 18, No. 2: 201- 212.
Etienne, Mona/Leacock, Eleanor, eds (1980). Women and Colonization. Anthropological Perspectives, Westport: Praeger Publishers.
Kabeer, Naila (2005): Inclusive Citizenship. Meanings and expressions. London: Zed Books.
Koven, Seth & Sonya Michel, eds (1992). Mothers of a New World. Maternalist Politics and the Origins of Welfare States, London, New York: Routledge.
Lugones, María (2010). Toward a Decolonial Feminism. In: Hypatia, vol. 25/No. 4 (Fall): 742-759.
Meyer, Mary K. & Elisabeth Prügl, eds (1999). Gender Politics in Global Governance, Lanham, MD: Rowman and Littlefield.
Prügl, Elisabeth and Jacqui True (2014). Equality means business? Governing gender through transnational public-private partnerships. In: Review of International Political Economy, vol. 21/6: 1137-1169.
Spivak, Gayatri Chakraborty (1996). Diasporas old and new: Women in the transnational world. In: Textual Practise, vol. 10/2: 245-269.
Staveren Irene van (2008). The gender bias of the poverty reduction strategy framework. In: Review of International Political Economy, vol. 15/2: 289-313.
Wichterich, Christa (2015): Mikrokredite, Rendite und Geschlecht. Von zuverlässigen armen Frauen und finanzieller Inklusion. In: Peripherie - Politik, Ökonomie, Kultur 35 (140): 469–490.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM4 / VM7;

Letzte Änderung: Di 28.01.2025 14:26