Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240134 SE Kritische wissenschaftliche Praxis (2023W)

Gender Studies dekolonisieren

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Für diese Lehrveranstaltung ist ausnahmslos eine Anmeldung während der Anmeldephase notwendig. Eine Nichtteilnahme in der ersten Einheit führt automatisch zur Abmeldung von der Lehrveranstaltung.

Bitte beachten: die Lehrveranstaltung SE Kritische wissenschaftliche Praxis wird im WiSe 2023 zweifach angeboten - bitte melden Sie sich nur zu einer Übung an.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 05.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 19.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 16.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 30.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 14.12. 15:00 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Donnerstag 18.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal 29 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Dienstag 30.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV dient der kritischen Reflexion der eigenen wissenschaftlichen Praxis. Hierfür setzen wir uns zunächst damit auseinander, was eine (kritische) wissenschaftliche Praxis in den Gender Studies auszeichnet. Zentrale Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens, wie Objektivität, Intersubjektivität, Reliabilität/ Zuverlässigkeit, Sachlichkeit und Validität wurden in den Gender Studies fundamentalen Kritiken und / oder Umarbeitungen unterzogen. Haben sie hier deshalb keine Gültigkeit mehr bzw. welche Konzepte sind an deren Stelle getreten? In der LV beschäftigen wir uns eingehend mit Debatten um parteiliche Wissenschaft, Objektivität, Fragen nach epistemischer Gewalt sowie nach queeren Methoden und wir erkunden die kritische wissenschaftliche Praxis ausgewählter Autor*innen.

In einem weiteren Schritt geht es um die Frage, wie jede*r eine kritische wissenschaftliche Praxis in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit umsetzt. Hierfür ist u.a. eine Beschäftigung mit dem Lesen zentral: Wie geht kritisches Lesen? Wie kann ich eine kritische Distanz zu meinen eigenen Texten entwickeln? Welche Kriterien lege ich an welche Textsorte an? Und selbstredend eine Beschäftigung mit dem (eigenen) Schreiben.

Die LV ist daher gerade auch als Ort des Besprechens, Vertiefens und Weiterentwickelns der eigenen wissenschaftlichen Praxis konzipiert. Verschiedene Techniken werden geübt, untereinander ausgetauscht und begutachtet und schließlich (ggf. mehrfach) überarbeitet. Ganz im Sinne einer Werkstätte.

Eine kritische wissenschaftliche Praxis bedarf darüber hinaus einer Auseinandersetzung mit Sprache: nicht allein als Wissenschaftssprache, sondern im Sinne eines (gesellschafts)kritischen Schreibens in den Gender Studies auch als Werkzeug bzw. Fixierung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen. In diesem Sinne werden unterschiedliche Modelle und Fragestellungen eines inklusiven – d.h. geschlechter- und rassismusreflexiven sowie anti-ableistischen – Sprachgebrauchs diskutiert und erprobt, gerade auch hinsichtlich deren Potenzial zur Veränderung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Beteiligung an Gruppen- und Plenardiskussionen, termingerechte Abgabe der schriftlichen Aufgaben sowie die Überarbeitung der eigenen Texte.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung: Anwesenheit, aktive Mitarbeit (Beteiligung an Gruppen- und Plenardiskussionen, Peer-Feedback), Lektüre der Seminarliteratur, Präsentation eines Ansatzes in einer Kleingruppe, Verfassen und termingerechte Abgabe aller schriftlichen Arbeiten gemäß den Vorgaben. Die schriftlichen Aufgaben werden erst bei endgültiger Abgabe bewertet.

Schriftliche Aufgaben:
• Schreibtagebuch
• Exzerpt (ca. 10 000 Zeichen)
• Rezension (ca. 4 000 Zeichen)
• Thesenpapier
• Abschlussarbeit basierend auf der Gruppenpräsentation, erweitert um die Darstellung des Nutzens dieser spezifischen wissenschaftlichen Praxis für ihre wissenschaftliche Praxis bzw. den Bereich, in dem sie wissenschaftlich arbeiten und eine Reflexion der eigenen wissenschaftlichen Praxis (min. 10 000 Zeichen)

Und das Seminar positiv abzuschließen, muss jede dieser Aufgaben positiv bewertet worden sein.

Gewichtung:
Exzerpt ca 20 %
Rezension und Thesenpapier ca. 20%
Gruppenpräsentation ca. 30 %
Abschlussarbeit ca. 30 %

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte.

Literatur

AG Feministisch Sprachhandeln, Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_ortungen statt Tatenlosigkeit! Berlin 2014-15 (https://feministisch-sprachhandeln.org/, 25. Juli 2019).

Anzaldúa, Gloria, „Tlilli, Tlapalli. The Path of the Red and Black Ink. Borderlands / La Frontera. San Francisco: Aunt Lute, 1987, 65-75

Butler, Judith, Excitable Speech. A Politics of the Performative, London + N.Y. 1997.
dt. von Kathrina Menke und Markus Krist, Haß spricht. Zur Politik des Performativen . Frankfurt/M. 2006.

Decoloniality Europe (2013): Charter of Decolonial Research Ethics. https://decolonialityeurope.wixsite.com/decoloniality/charter-of-decolonial-research-ethics

Haraway, Donna, "Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective." Feminist Studies, Vol. 14, 1988, 575-599.
dt. von Helga Kelle, "Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen Perspektive." Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/M. 1995, 73-97.

Kilomba, Grada, „Who Can Speak? Speaking at the centre , decolonizing knowledge” und “Speaking the Unspeakable. Defining racism”. Plantation Memories. Episodes of Everyday Racism. 2. Aufl. Münster: Unrast, 2010, 25-51

Mies, Maria, "Methodische Postulate zur Frauenforschung – dargestellt am Beispiel der Gewalt gegen Frauen." Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis. Heft 1, 1. Jahrgang (1978), 41-63.

Wolfsberger, Judith, Frei geschrieben. Mut, Freiheit & Strategie für wissenschaftliche Abschlussarbeiten. Wien 2009.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 22.01.2024 10:06