Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240142 VO+UE VM1/VM3 - Under Pressure? (2023W)

Menschenrechte im Kontext gegenwärtiger globaler politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 16.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 30.10. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 13.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 27.11. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 11.12. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 15.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 29.01. 11:30 - 14:45 Seminarraum 7, Kolingasse 14-16, OG01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Menschenrechte stellen ein zentrales Paradigma der internationalen Politik, insbesondere der Entwicklungspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit dar. Entwicklungspolitische Maßnahmen werden nicht nur vermehrt auf ihre menschenrechtliche Qualität hin überprüft, sondern das „Recht auf Entwicklung“ ist selbst als Menschenrecht kodifiziert, das allen Menschen den Zugang zur „ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Entwicklung“ gewährleisten soll. Daher ist ein Verständnis, was Menschenrechte sind, welche Menschenrechtsverträge und -institutionen es gibt, was die zentralen Kritikpunkte an Menschenrechten sind und welche gegenwärtige Herausforderungen Menschenrechte unter Druck setzen oder auch neue Möglichkeiten für diese bieten, von zentraler Bedeutung für die Entwicklungsforschung.
Der Kurs möchte sich daher einerseits generell dem Thema Menschenrechte widmen. Das heißt, es soll eine allgemeine Einführung in grundsätzliche Ansätze, Begriffe und Theorien der Menschenrechte und in internationale und regionale Menschenrechtssysteme und -instrumente geboten werden (zB UN-Menschenrechtssystem, menschenrechtliche Institutionen und Instrumente im Kontext der AU, ASEAN, interamerikanisches und europäisches Menschenrechtssystem).
Andererseits wird sich die Lehrveranstaltung auch mit zentralen Kritikpunkten auseinandersetzen, die immer wieder im Kontext der Menschenrechte thematisiert werden und für die internationale Entwicklungsforschung von Bedeutung sind. Denn obwohl Menschenrechte – beispielsweise durch das Recht auf Gleichheit, das Verbot von Diskriminierung, das Recht auf Meinungsfreiheit oder Minderheitenrechte, welche Kernelemente der Menschenrechte darstellen – einerseits das Versprechen der Wahrung der Menschenwürde und der Entwicklung von freien, demokratischen und diskriminierungsfreien Gesellschaften enthalten, sind sie andererseits selbst von bemerkenswerten Widersprüchen, die sich beispielsweise in Ein- und Ausschlüssen, in der Konstruktion des ‚Anderen‘ manifestieren, gekennzeichnet. Im Kurs werden daher u.a. aus einer postkolonialen und feministischen Perspektive Fragen von Universalismus, Euro- und Androzentrismus, Bindung an den Nationalstaat uvm erörtert, die vermehrt auch im Kontext gegenwärtiger globaler politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen virulent werden. Drei dieser zentralen gegenwärtigen Herausforderungen werden schwerpunktmäßig in der Lehrveranstaltung behandelt: Klimawandel, sich verschärfende Ungleichheiten und Migration/Asyl.
Anhand von Fallbeispielen und der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen, aber auch mit politischen und rechtlichen Texten werden die Studierenden angeleitet, sich eigenständig mit den unterschiedlichen Themen des Kurses auseinanderzusetzen.
Methoden: Einführungen in die jeweiligen Themenbereiche durch die LV-Leiterin, Lektüre und Bearbeitung von Texten, Kurzbeiträge durch die Student*innen, verschiedene Übungen, Kurzfilme, Diskussion der Texte

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1) Teilnahme an den Kurseinheiten
2) Teilnahme an den Diskussionen
3) Lesen der Pflichtlektüre
4) Abgabe von drei kleineren Übungsaufgaben (Zusammenfassung, Kommentar, Factsheet) zu bestimmten, zu Semesterbeginn festgelegten Terminen (können von den Studierenden gewählt werden), die Übungsaufgaben werden als Hausübung von den Studierenden verfasst
5) Studierende müssen darauf vorbereitet sein, ihre Factsheets gegebenenfalls zu präsentieren

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Gewichtung der einzelnen Anforderungsteile an der Gesamtnote (Erfüllung der Anwesenheitspflicht wird vorausgesetzt):
Aktive Teilnahme 20%
Zusammenfassung 25%
Kommentar 25%
Factsheet 30%

Noten: 89%-100%: sehr gut (1); 77%-88%: gut (2); 65%-76%: befriedigend (3); 53%-64%: genügend (4); 0%-52%: nicht genügend (5)

Prüfungsstoff

Aktive Teilnahme an den Diskussionen in der Klasse oder in Kleingruppen

Zusammenfassung: Zusammenfassung eines im Semesterplan vorgegebenen Textes (inklusive der Auswahl von drei zentralen Zitaten und drei Diskussionsfragen)

Kommentar: Verfassung eines Kommentars zu einem im Semesterplan vorgegebenen Text

Factsheet: Gestaltung eines Factsheets zu einem frei gewählten Fallbeispiel zu einer Kurseinheit.

Alle drei Aufgaben müssen eine Woche vor der Kurseinheit, in der der Text vorgesehen ist, in Moodle hochgeladen werden.

Literatur

Die zu lesende Literatur wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.

Als Vorbereitung kann folgende Auswahl von Literatur dienen:

Arendt, Hannah (1998): Der Niedergang des Nationalstaates und das Ende der Menschenrechte. In: Dies.: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft. München/Zürich: Piper. 559-625 (9. Kapitel).
Atapattu, Sumudu (2016) Human rights approaches to climate change: challenges and opportunities. Rougledge.
Freeman, Michael (2002) Human Rights. An Interdisciplinary Approach. Cambridge/Malden: polity.
Goodhart, Michael (Hrsg.): Human Rights. Politics & Practice. Oxford: University Press.
Kapur, Ratna (2006): Human Rights in the 21st century. Take a Walk on the Dark Side. Sidney Law Review, Vol. 28. 665-687. http://rp-www.law.usyd.edu.au/slr/slr28_4/Kapur.pdf
Kapur, Ratna (2002) The Tragedy of Victimization Rhetoric: Resurrecting the “Native” Subject in International/Post-Colonial Feminist Legal Politics, in: Harvard Human Rights Journal, Vol. 15., No. 1.
Mitsilegas, Valsamis; Moreno Lax, Violeta and Vavoula, Niovi (2020) Securitising asylum flows: deflection, criminalisation and challenges for human rights. Brill Nijoff.
Mayrhofer, Monika (2019) ‘Climate Change, Minorities and Mobility’, in: Grant, Peter/minority rights group international (ed.) Minority and Indigenous Trends 2019. Focus on climate justice, London, pp. 53-67.
Mayrhofer, Monika (2020) ‘Victims, security threats or agents? - Framing climate change-related mobility in international human rights documents’, International Journal of Law, Language & Discourse, Vol. 8, No. 2.
Moeckli, Daniel; Shah, Sangeeta and Sivakumaran, Sandesh (eds.) (2022) International Human Rights Law. OUP.
Moyn, Samuel (2018) Not enough: human rights in an unequal world. The Belknap Press of Harvard University Press.
Mutua, Makau (2008): Savages, victims, and saviours: the metaphor of human rights. In: Falk, Richard/Ever, Hilal/Hajjar, Lisa (eds.): Human Rights. Critical Concepts in Political Science I. London/New York: Routledge. 204-254.
Otto, Diane (2022) Women’s Rights. In: Moeckli, Daniel; Shah, Sangeeta and Sivakumaran, Sandesh (eds.) (2022) International Human Rights Law. OUP. 321.
Smith, Rhona K. M. (2012) Textbook on International Human Rights. OUP.
Thoreson, R. R. (2009) ‘Queering Human Rights. The Yogyakarta Principles and the Norm That Dare Not Speak Its Name’, Journal of Human Rights, 8 (4), 323-339.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

VM1, VM3

Letzte Änderung: Mo 09.10.2023 21:27