Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240503 SE Neue Wege des Ethnographischen Sammelns und Ausstellens (P1) (2022W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

  • Donnerstag 13.10. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Donnerstag 20.10. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
  • Donnerstag 17.11. 09:45 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
  • Donnerstag 15.12. 09:45 - 14:45 Seminarraum A, NIG 4. Stock
  • Donnerstag 26.01. 09:45 - 13:00 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Feldpraktikum wird der Frage nachgegangen, wie (vorwiegend) ethnographische und anthropologische Sammlungen entstanden sind, wie gesammelt wurde und wie die Sammler: innen und ihre Sammlungen im kolonialen Kontext (von Genozid, anderen Gewaltformen, Ausbeutung, Bürokratie, Geschenke, Tausch oder (andere) evtl. assymetrische Kontakte) entstanden sind – und warum ausgerechnet von diesen besonderen Orten für diese besonderen Institutionen oder Sammlungen gesammelt und ausgestellt wurde.
Darüber hinaus wird nach neuen, eventuell experimentellen, partizipativen, dekolonialisierenden Alternativen und Praxen gesucht – diese werden dann in einer (virtuellen oder vor Ort) Ausstellung umgesetzt.

Dafür werden im Wintersemester (Teil 1)

1. Theorien von Othering, Repräsentation und historischen und rezenten Ausstellungspraxen erarbeitet;
2. Historische Quellen (in Sammlungen, Archiven, Museen, Repositorien, historischen Publikationen), Sammler:innen-Biografien und die Nachfahren von Sammler:innen recherchiert;
3. verschiedene Sammlungen besucht (Ethnographische Sammlung des IKSA, Weltmuseum, Schallaburg, NHM, Haus der Geschichte etwa);
4. mögliche Interviewpartner:innen (Expert:innen und Angehörige der Communities, Aktivist:innen) recherchiert und Leitfäden erstellt;
5. Möglichkeiten von rezenten, experimentellen, kollaborativen oder partzipativen Arten des Zusammenarbeitens und Ausstellens mit Beforschten ausgearbeitet + Anwendungsfelder untersucht (auch in Hinblick auf die Dekolonialisierung der eigenen Forschungsmethoden);
6. Möglichkeiten der Dekolonialisierung von Sammlungen werden untersucht und ggf. erste Anwendungsmöglichkeiten ausgelotet (z. B. CARE-Data, Traditional Knowledge Labels etc.);
7. Beginn der theoretischen und planerischen Umsetzung von einer Ausstellung (virtuell, Sitzungszimmer oder vergleichbarer Ort;

Das gesamte Feldpraktikum hat 15 ECTS-Punkte, was einem Arbeitsaufwand von 375 Stunden entspricht. Davon entfallen 5 ECTS-Punkte (= 125 Stunden) auf das Methodenseminar im Wintersemester 2022/23 und 10 ECTS-Punkte (= 250 Stunden) auf das Feldpraktikum im Sommersemester 2023. D.h. das Feldpraktikum wird arbeitsintensiv – auch während des Semesters.
Planen Sie ausreichend Zeit ein.

Das Seminar setzt sich zusammen aus dem Input der LV-Leiter:innen, der Diskussion relevanter Literatur, der Einbeziehung multimedialer Materialien und Gastvorträgen sowie Exkursionen. Die Studierenden sind angehalten, sich im Rahmen ihrer Arbeiten mit den im Seminar diskutierten Fragestellungen auseinanderzusetzen, sich die wichtigsten theoretischen Positionen nach kurzen Inputs der Lehrveranstaltungsleiter:innen zu erarbeiten und eigene Recherchen durchzuführen. Voraussetzung ist die Zusammenarbeit in der Gruppe (incl. intensive Feedbackschleifen und Überarbeitungsphasen).

Das Ziel des Methodenseminars ist eine fundierte Auseinandersetzung mit den oben angeführten Themen und eine Vorbereitung auf die Konzeptualisierung, sowie Durchführung einer Ausstellung im Sommersemester 2023. (Teil 2)

Grundlage für die geplante Ausstellung ist die Ethnographische Sammlung des Instituts.

Teil 2: Ausstellungsgestaltung

1. Konkrete Ausstellungskonzeption, -planung und -umsetzung einer Ausstellung (virtuell, vor Ort, je nach Coronasituation) (von der Konzeption, Ideenfindung, Finanzierung, Texten, Gestaltung, Eröffnung bis zur Langzeitarchivierung der Ergebnisse);
2. Nach Möglichkeit Experimentieren mit unterschiedlichen Ausstellungsmöglichkeiten- und Formen;
3. Umsetzen von kollaborativen und partizipativen Ansätzen;
4. Einbau des erarbeiteten Wissens;
5. Nach Möglichkeit soll es für alle ein virtuelles oder direktes Teilhaben über mehrere Tage in einer Sammlung, Repositorium etc. geben (Weltmuseum, Ethnographische Sammlung, Phaidra, Humboldt Forum z. B.), um auch den praktischen Kontext zu verstehen.
6. Erstellen eines Feldtagebuchs zur Begleitung des Ausstellungsprozesses und anschließende Analye;
7. Erstellen von Empfehlungen für ander

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit und aktive Teilnahme
Erfüllung von Teilaufgaben (100 Punkte)
• Übungen (Verfassen von Objekt- und Ausstellungstexten, Exzerpte, Reflexionsübungen, kleinere Übungen, Feedbacks etc.) (15 Punkte)
• Recherche und Recherchebericht zu einem Objekt (20 Punkte)
• Leitfadenerstellung (20 Punkte)
• Gemeinsamer Entwurf Ausstellungsdesign (25 Punkte)
• Gruppenpräsentation (20 Punkte)
Alle Teilleistungen müssen erbracht werden, um zu bestehen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Benotungsschema:
100 Punkte (siehe Aufteilung).
1= 100-90
2= 89-77
3 = 76-63
4 = 62-48
5 = 47-0

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.

Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

Prüfungsstoff

Literatur

Adler, Barbara/ Brok, Barbara den (2012): Die perfekte Ausstellung. Ein Praxisleitfaden zum Projektmanagement von Ausstellungen. Transcript.

Bertron, Aurelia/ Schwarz, Ulrich/ Frey, Claudia (Hg.) (2012): Projektfeld Ausstellung. Eine Typologie für Ausstellungsgestalter, Architekten und Museologen. Birkhäuser.

Deutscher Museumsbund (Hg.) (2021): Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Leitfaden. Deutscher Museumsbund.

Edenheiser, Iris,/ Förster, Larissa (Hg.) (2019): Museumsethnologie. Eine Einführung. Theorien, Debatten, Praktiken. Reimer.
Hoffmann, Anette (2020): Kolonialgeschichte Hören. Das Echo gewaltsamer Wissensproduktion in historischen Tondokumenten aus dem südlichen Afrika. Mandelbaum Verlag.
Kramper, Andrea (2017): Storytelling für Museen. Herausforderungen und Chancen. Transcript.

Kraus, Wolfgang/ Eberhard, Igor (in Druck). Managing Data, Managing Contradictions: Archiving and Sharing Ethnographic Data, in: Marcus Burkhardt et al. (Hg.), Interrogating Datafication: Towards a Praxeology of Data. Bielefeld: Transcript.

Meloche, Chelsea H./ Spake, Laure/ Nichols Katherine L. (eds.) (2021): Working with and for Ancestors. Routledge.

Mignolo, Walter D./ Walsh, Catherine E. (2018): On Decoloniality. Concepts, Analytics, Praxis. Duke.

Schölnberger, Pia (Hg.) (2021): Das Museum im kolonialen Kontext. Annäherungen aus Österreich. Czernin Verlag

Walter, Maggie/ Kukutai, Tahu/ Russo Carroll, Stephanie/ Rodriguez-Lonebear, Desi (eds.) (2021): Indigenous Data Sovereignty and Policy. Routledge.

Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 23.01.2023 12:10