Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

240516 SE Fluide Identität/en -Paradigmenwechsel in der Kultur- und Sozialanthropologie (P4) (2022W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen. Plagiierte Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware (‘Turnitin') zum Einsatz.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.

  • Donnerstag 13.10. 13:15 - 18:15 Hörsaal C, NIG 4. Stock
  • Donnerstag 20.10. 13:15 - 18:15 Sitzungs-/Prüfungszimmer, NIG 4. Stock
  • Donnerstag 12.01. 13:15 - 18:15 Sitzungs-/Prüfungszimmer, NIG 4. Stock
  • Dienstag 24.01. 13:15 - 18:15 Sitzungs-/Prüfungszimmer, NIG 4. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Seminartitel „Fluide Identität/en“ hat eine doppelte Bedeutung: zum einen, wie sich die Identität/en der (akademischen und aktivistischen) Akteur*innen innerhalb von wenigen Jahrzehnten ändern und damit die Disziplin der KSA selbst eine neue (fluide) Identität erhält, zum anderen wie die sozialen Diskurse über Identität/en in jüngster Zeit ins Zentrum der Disziplin drängen. Was beispielsweise von V.Y. Mudimbe (in „The Invention of Africa“, 1988) als kolonialen Interessen verhaftetes Studium von Fremdheit (Otherness) analysiert und von Léopold-Joseph Bonny Duala-M'bedy unter dem Begriff der „Xenologie“ als Dehumanisierung kritisiert wurde, präsentiert sich gegenwärtig als ihr genaues Gegenteil. Selbstreflexion und kritische Beziehungsforschung in postkolonialen Kontexten haben die exotisierenden und exotistischen Motive weitgehend ersetzt. Dekoloniale Forschung, Soziale und Umweltgerechtigkeit, Critical Whiteness und Posthuman Studies sind nur einige Versatzstücke eines komplexen Transformationsprozesses.

Das Seminar soll diese Entwicklungen der KSA beleuchten und damit einen Beitrag zur aktuellen Wissenschaftsgeschichte mit Fokus auf den Transformationsprozess liefern. Es soll aber auch Paradigmen- und Methodenwandel beschreiben und in gesellschaftliche Diskurse zum kontroversiellen Thema „Identität/en“ einbetten. Selbstredend stehen dabei auch Brüche und Konfliktlinien im Fokus, die sich mit jedem „anthropological turn“ auftun. Durch kritische Begriffsbestimmungen sollen die Kampflinien der sogenannten „identity politics“ (inklusive der Identifikationspolitiken) eingehend bestimmt und auf ihre strukturalen Bedingungen hinterfragt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme an Vorbereitung, Diskussion und paper 12-15 Seiten inklusive Literatur (Präsentationen und Arbeiten sind sowohl auf Deutsch als auch Englisch möglich)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Präsentation in den Einheiten, aktive Teilnahme 40 %
Paper 60 %

1: 85-100 Punkte
2: 70-84 Punkte
3: 55-69 Punkte
4: 40-54 Punkte
5: 0-39 Punkte

Prüfungsstoff

Die LV-Inhalte

Literatur

Toni Morrison
1993 Playing in The Dark: Whiteness and the Literary Imagination. Cambridge and London: Harvard Uni. Press.

Léopold-Joseph Bonny Duala-M'bedy
1977 Xenologie – Die Wissenschaft vom Fremden und die Verdrängung der Humanität in der Anthropologie“. Freiburg / München: Verlag Karl Alber.

V.Y. Mudimbe
1988 The Invention of Africa. Gnosis, Philosophy, and the Order of Knowledge. Bloomington and Indianapolis: Indiana Univ. Press.

Reni Eddo-Lodge
2018 Why I’m no longer talking to white people about race. London: Bloomsbury.

Appiah, Kwame Anthony
2018 The Lies that Bind. Rethinking Identity. London: Profile Books.

Frantz Fanon
1967 Black Skin, White Masks. Grove Press (Orig. 1952).

Sen, Amartya
2010 Die Identitätsfalle. Warum es Keinen Krieg der Kulturen Gibt. München: DTV. (Original 2006: Identity and Violence: The Illusion of Destiny. New York and London: W. W: Newton and Company).

Weitere Literatur wird in der ersten Einheit bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 27.09.2022 16:09