Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
240522 SE Ethnologie des rituellen Handelns (P4) (2023S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
Anwesenheitspflicht in der ersten Einheit!Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.
Plagiierte oder erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis). Es kommt die Plagiatssoftware Turnitin zum Einsatz.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mi 01.02.2023 00:01 bis Mo 20.02.2023 23:59
- Anmeldung von Mi 22.02.2023 00:01 bis Do 23.02.2023 23:59
- Abmeldung bis Mo 13.03.2023 23:59
Details
max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Die Lehrveranstaltung soll nach Möglichkeit in Präsenz durchgeführt werden. Aufgrund der jeweils geltenden Abstandsregelungen und anderer Maßnahmen kann es zu Anpassungen kommen.
- Dienstag 07.03. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 14.03. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 21.03. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 28.03. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 18.04. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 25.04. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 02.05. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 09.05. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 16.05. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 23.05. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 06.06. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 13.06. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 20.06. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
- Dienstag 27.06. 15:00 - 16:30 Übungsraum (A414) NIG 4. Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Diese Lehrveranstaltung vermittelt Ritualkonzepte in der Ethnologie und analysiert die Beziehung von Ritualen zu profanen Handlungen unter vier theoretischen Aspekten: Handlungsabsichten (Weberian perspectives), die Form von Ritualen (Durkheimian perspectives), Verantwortlichkeit, und Sprachideologien.Ausgehend von ethnographischen Fallstudien zu einzelnen Handlungen wie Gebet, Opfer, Segnen, Tabu, Magie oder Wahrsagen analysieren wir die gesellschaftliche Wirkung von Ritualen auf Verwandtschaft, Wirtschaft, Politik, Ethnizität, Gesundheit und Wohlergehen. Ritual ist ein Mittel, mit dem die Handelnden stellvertretend für andere etwas tun, weil sie für die rituelle Handlung selbst oder die damit verfolgten Zwecke verantwortlich sind. Eine wichtige Überlegung dabei ist, dass die Zuweisung und Übernahme ritueller Aufgaben den individuellen und kollektiven Handlungsspielraum von Personen erweitert. Dieser Gedanke unterscheidet sich von anderen Ansätzen der Praxistheorie, die individuelle Handlungsfreiheit und soziale Struktur -- Intention und Konvention -- als einander entgegengesetzt darstellen.Verantwortung im Ritual beleuchtet auch das sog. Rationalitätsproblem: Warum bestehen "offensichtlich irrationale Überzeugungen" weiter, zusammen mit rationalen? Wie können Ritualhandlungen wirtschaftliche oder politische Ziele verfolgen, obwohl das Mittel/Zweck Verhältnis von Handlung und Wirkung für die Ausführenden nicht evident ist? Welche konzeptuellen Zusammenhänge innerhalb von Ritualen bestimmen, was die Ausführenden stellvertretend für andere bewirken?Im Anschluss an die Rationalitätsdebatte der 70er Jahre hat sich die Ritualforschung an der Praxistheorie orientiert, sowie in neuerer Zeit auch an der Anthropologie der Ethik und Ontologie. Eine wichtige Fragestellung betrifft die Rolle der Sprache, und untersucht Rituale als meta-linguistische Kommunikation. In der Literatur wird z.B. argumentiert, dass Rituale Lüge und Zweideutigkeit ausschließen indem sie bestimmte kognitive Annahmen oder soziale Konventionen unbestreitbar machen, oder dass religiöse Ideen aus rituellen Sprechakten entstehen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
1.) Aktive Teilnahme (20%)
2.) Referat (20%)
3.) Kurzer Aufsatz (1500 words) zum Thema des Referats (20%)
4.) Längerer Aufsatz (4000 words) (40%)Es sind alle Hilfsmittel erlaubt.Für das Referat darf PowerPoint verwendet werden. Die Essays sollten Verweise auf die in der Lehrveranstaltung besprochene Literatur sowie ein Literaturverzeichnis enthalten.
2.) Referat (20%)
3.) Kurzer Aufsatz (1500 words) zum Thema des Referats (20%)
4.) Längerer Aufsatz (4000 words) (40%)Es sind alle Hilfsmittel erlaubt.Für das Referat darf PowerPoint verwendet werden. Die Essays sollten Verweise auf die in der Lehrveranstaltung besprochene Literatur sowie ein Literaturverzeichnis enthalten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Gesamtnote ergibt sich aus a) der aktiven Teilnahme am Seminar, b) dem Referat (inkl. Kurzaufsatz 1500 Wörter) und c) dem längeren Aufsatz (4000 Wörter).
Ohne aktive Teilnahme, Referat und Aufsatz kann die Lehrveranstaltung nicht positiv abgeschlossen werden. Die Gewichtung der Gesamtnote ist wie folgt: a) = 20 %, b) = 40 %, c) = 40 %.91–100 Punkte = 1 (sehr gut)
81–90 Punkte = 2 (gut)
71–80 Punkte = 3 (befriedigend)
61–70 Punkte = 4 (genügend)
0–60 Punkte = 5 (nicht genügend)
Ohne aktive Teilnahme, Referat und Aufsatz kann die Lehrveranstaltung nicht positiv abgeschlossen werden. Die Gewichtung der Gesamtnote ist wie folgt: a) = 20 %, b) = 40 %, c) = 40 %.91–100 Punkte = 1 (sehr gut)
81–90 Punkte = 2 (gut)
71–80 Punkte = 3 (befriedigend)
61–70 Punkte = 4 (genügend)
0–60 Punkte = 5 (nicht genügend)
Prüfungsstoff
Das Referat und der kurze Aufsatz behandeln eine der Fallstudien aus einzelnen Sitzungslesungen. Die theoretische Argumentation sollte sich auf die Fallstudie beziehen und eines der vier theoretischen Themen (Handlungsabsicht, Ritualform, Verantwortung, Sprachideologie) herausarbeiten.
Der längere Aufsatz sollte diesen ersten Fall mit einer zweiten Fallstudie vergleichen und dazu noch einen weiteren theoretischen Schwerpunkt herausarbeiten. Das genaue Thema und die Gliederung der Arbeit können bei Bedarf vorab mit dem Dozenten abgesprochen werden.
Der längere Aufsatz sollte diesen ersten Fall mit einer zweiten Fallstudie vergleichen und dazu noch einen weiteren theoretischen Schwerpunkt herausarbeiten. Das genaue Thema und die Gliederung der Arbeit können bei Bedarf vorab mit dem Dozenten abgesprochen werden.
Literatur
N.B.: Elektronische Kopien der unten verzeichneten Werke werden auf moodle zugänglich gemacht.1) Literatur pro SitzungsterminPART ONE - INTRODUCTION07/03/23
Session 1 – Overview and introduction
Kreinath, Jens (2005) Ritual: theoretical issues in the study of religion14/03/23
Session 2 – Living with ritual concepts
Lambek, Michael (2021). On sorcery: life with the conceptPART TWO: INTENTIONAL AGENTS (WEBERIAN PERSPECTIVES)21/03/23
Session 3 – Spirit mediumship (healing)
Mack, John (2011). Healing words: becoming a spirit host in Madagascar28/03/23
Session 4 – Wedding ceremonies (marriage, gender, procreation)
Astuti, Rita (1993). Food for pregnancy: procreation, marriage and images of gender among the Vezo of Western Madagascar03/04 to 16/04 Easter break18/04/23
Session 5 – Sacrifice (identity narratives)
Cole, Jennifer (1997). Sacrifice, narratives and experience in East MadagascarPART THREE – FORMS WITHOUT EQUIVALENT (DURKHEIMIAN PERSPECTIVES)25/04/23
Session 6 – Taboo
Osterhoudt, Sarah (2017). The land of no taboo Agrarian politics of neglect and care in Madagascar02/05/23
Session 7 – Divination (truth, evidence)
Holbraad, Martin (2008). Definitive evidence, from Cuban gods09/05/23
Session 8 – Secondary burial (kinship, authority, gender)
Graeber, David (1995). Dancing with corpses reconsideredPART FOUR – REACTIVE ATTITUDES (RESPONSIBILITY)16/05/23
Session 9 – Accountability for luck
Evans-Pritchard, Edward E. (1976). The notion of witchcraft explains unfortunate events (in Witchcraft oracles and magic among the Azande, 1937)23/05/23
Session 10 – Causal cognition and intentions (incest)
Astuti, Rita and Maurice Bloch (2015), The causal cognition of wrong doing: incest, intentionality and morality27/05 to 30/05 Pentecost break06/06/23
Session 11 – Dual causality, ecology and cosmology
Tucker B., Tsiazonera, Tombo J. Hajasoa P., Nagnisaha C. 2015. Ecological and cosmological coexistence thinking in a hypervariable environment: causal models of economic success and failure among farmers, foragers, and fishermen of southwestern Madagascar. Frontiers in Psychology 6: 1533.PART FIVE – LANGUAGE IDEOLOGIES13/06/23
Session 12 – Prayer and conversion
Robbins, Joel (2001). God is nothing but talk: modernity, language and prayer in a PNG society.20/06/23
Session 13 – The problem of efficacy
Endres, Kirsten (2008). Engaging the spirits of the dead: soul-calling rituals and the performative construction of efficacy27/06/23
Session 14 – Speech acts and Initiation
Gardner, Don (1983). Performativity in ritual. The Mianmin case2) Allgemeine Literatur (zum Nachschlagen)Bell, C. 2009. Ritual: perspectives and dimensions. 2nd Edition; Bloch, M. 1989. Ritual, History and Power; Durkheim, E. 1995 [1912]. The elementary forms of religious life; Laidlaw, J. 2014. The subject of virtue: an anthropology of ethics and freedom; Lambek, M. (ed.). 2008. A Reader in the Anthropology of Religion. 2nd edition; Kreinath, J. et al (eds). 2006. Theorizing rituals: issues, topics, approaches, concepts; Lawson, E.T and R.N. McCauley. 1990. Rethinking Religion: connecting cognition and culture; Rappaport, R. 2012. Ritual and Religion in the Making of Humanity; Weber, M. 1922. Soziologische Grundbegriffe (Einleitung zu Wirtschaft und Gesellschaft).
Session 1 – Overview and introduction
Kreinath, Jens (2005) Ritual: theoretical issues in the study of religion14/03/23
Session 2 – Living with ritual concepts
Lambek, Michael (2021). On sorcery: life with the conceptPART TWO: INTENTIONAL AGENTS (WEBERIAN PERSPECTIVES)21/03/23
Session 3 – Spirit mediumship (healing)
Mack, John (2011). Healing words: becoming a spirit host in Madagascar28/03/23
Session 4 – Wedding ceremonies (marriage, gender, procreation)
Astuti, Rita (1993). Food for pregnancy: procreation, marriage and images of gender among the Vezo of Western Madagascar03/04 to 16/04 Easter break18/04/23
Session 5 – Sacrifice (identity narratives)
Cole, Jennifer (1997). Sacrifice, narratives and experience in East MadagascarPART THREE – FORMS WITHOUT EQUIVALENT (DURKHEIMIAN PERSPECTIVES)25/04/23
Session 6 – Taboo
Osterhoudt, Sarah (2017). The land of no taboo Agrarian politics of neglect and care in Madagascar02/05/23
Session 7 – Divination (truth, evidence)
Holbraad, Martin (2008). Definitive evidence, from Cuban gods09/05/23
Session 8 – Secondary burial (kinship, authority, gender)
Graeber, David (1995). Dancing with corpses reconsideredPART FOUR – REACTIVE ATTITUDES (RESPONSIBILITY)16/05/23
Session 9 – Accountability for luck
Evans-Pritchard, Edward E. (1976). The notion of witchcraft explains unfortunate events (in Witchcraft oracles and magic among the Azande, 1937)23/05/23
Session 10 – Causal cognition and intentions (incest)
Astuti, Rita and Maurice Bloch (2015), The causal cognition of wrong doing: incest, intentionality and morality27/05 to 30/05 Pentecost break06/06/23
Session 11 – Dual causality, ecology and cosmology
Tucker B., Tsiazonera, Tombo J. Hajasoa P., Nagnisaha C. 2015. Ecological and cosmological coexistence thinking in a hypervariable environment: causal models of economic success and failure among farmers, foragers, and fishermen of southwestern Madagascar. Frontiers in Psychology 6: 1533.PART FIVE – LANGUAGE IDEOLOGIES13/06/23
Session 12 – Prayer and conversion
Robbins, Joel (2001). God is nothing but talk: modernity, language and prayer in a PNG society.20/06/23
Session 13 – The problem of efficacy
Endres, Kirsten (2008). Engaging the spirits of the dead: soul-calling rituals and the performative construction of efficacy27/06/23
Session 14 – Speech acts and Initiation
Gardner, Don (1983). Performativity in ritual. The Mianmin case2) Allgemeine Literatur (zum Nachschlagen)Bell, C. 2009. Ritual: perspectives and dimensions. 2nd Edition; Bloch, M. 1989. Ritual, History and Power; Durkheim, E. 1995 [1912]. The elementary forms of religious life; Laidlaw, J. 2014. The subject of virtue: an anthropology of ethics and freedom; Lambek, M. (ed.). 2008. A Reader in the Anthropology of Religion. 2nd edition; Kreinath, J. et al (eds). 2006. Theorizing rituals: issues, topics, approaches, concepts; Lawson, E.T and R.N. McCauley. 1990. Rethinking Religion: connecting cognition and culture; Rappaport, R. 2012. Ritual and Religion in the Making of Humanity; Weber, M. 1922. Soziologische Grundbegriffe (Einleitung zu Wirtschaft und Gesellschaft).
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 10.03.2023 20:08