Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
410005 SE Wissensproduktion - Wissensräume - Wissensordnung und Wissensverwaltung (2018S)
Bibliotheken des Mittelalters - Spuren der Bibliotheksbenutzung durch die Gelehrten im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Interdisziplinäres DissertantInnenseminar
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 01.02.2018 09:00 bis Mo 26.02.2018 08:00
- Anmeldung von Di 27.02.2018 11:00 bis Mo 05.03.2018 12:00
- Abmeldung bis Sa 31.03.2018 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 08.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 15.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 22.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 12.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 19.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 26.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 03.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 17.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 24.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 07.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 14.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 21.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
- Donnerstag 28.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 6 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Regelmäßige Teilnahme -
Schriftliche Arbeit - zu einem aus dem "Rahmenprogramm" gewählten Thema -
Umfang: rd. 40 Seiten
Schriftliche Arbeit - zu einem aus dem "Rahmenprogramm" gewählten Thema -
Umfang: rd. 40 Seiten
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben werden
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:28
Spätestens seit dem 14. Jahrhundert erkannte man im Benediktinerorden, dass universitäre Bildung von größter Bedeutung sein würde, wollte man seinen Platz, den der Orden in der monastischen Bildungstradition aufgebaut hatte, auch behaupten. Diese s an den Universitäten erworbene Wissen brachte neue Grundlagen der Wissenschaftspflege in die Benediktinerklöster.
Dieses neue Wissen sollte aber auch garantieren, dass die Äbte und Prioren, kurz alle jene, die für die Erhaltung der wirtschaftlichen Substanz eines Klosters Verantwortung trugen, sich gegenüber Rechtsansprüchen angemessen zu verteidigen wussten- in letzter Konsequenz auch richtig beurteilten, wenn Expertisen vor allem in rechtlichen Fragen von Juristen einzuholen waren.Diese Voraussetzungen veränderten den Buchbestand der Klöster;
Die tragenden Säulen blieben nach wie vor Bibel, Bibelexegese, Patristik und Hagiographie. Immer auch gehörten Texte aus dem Bereich der artes liberales zum bestand benediktinischer Bibliotheken. Aus dem Bereich des Quadriviums vor allem jene, die für das Zeit Management von Bedeutung waren.
In der Bulle „Summi magistri dignatio“ (1336, Benedikt XII.) fand die Forderung, Mönche zum Studium an die Universitäten zu entsenden, bereits deutlichen Ausdruck,
Die Consuetudines von Subiaco sind eine erste Reaktion auf die durch dies Bulle angestoßenen Reform. Kenntnis von der Blüte monastischen Lebens in Subiaco und sacro Specu erhielt vor allem in drang bis an die Universität Wien und veranlasste Magistri und Studierende nach Subiaco zu gehen, um dort Mönche zu werden.
Am Konzil von Konstant trafen nun Mönche, Äbte, Prioren, Bischöfe, Fürsten und Professoren zusammen und diskutierten unter dem Titel ‚causa reformationis‘ auch die Klosterreformen.
In Konstanz trafen die ehemaligen Wiener magistri Petrus von Rosenheim und Nikolaus Seyringer auf Nikolaus von Dinkelsbühl. Dieser gewann Seyringer, mit dem gemeinsam er 1402/1403 an der Universität Wien tätig war, für die Reform der Benediktiner im Herrschaftsbereich Herzog Albrechts V. –
Ende Juni 1418 trafen die Visitatoren im Auftrag des Herzogs in Melk ein; hier nahm die Melker Reform ihren Ausgang.
Bis in die 30er Jahre des 16. Jahrhunderts sollten mehr als 89 Benediktinerklöster mit diesem Reformprogramm in Berührung kommen. Das Rüstzeug erhielten die Visitatoren durch Studium an den Universitäten. und vor allem aus den Bibliotheken der Konvente, aus welchen sie stammten.
Das Reformprogramm legte immer sehr großen Wert darauf, den status vitae monasticae von der inneren – spirituellen Verfasstheit eines Konventes abzulesen. Gleichzeitig war den Reformern bewußt, dass sie durch die Prüfung wirtschaftlicher Belange von hoher Bedeutung ist; der Katalog der Fragen an die für die Wirtschaftsführung eines Klosters Verantwortlichen – ist fester Bestandteil des Visitationsprogrammes.–
Ebenso sollten die verantwortlichen auch den Bestand der Bibliotheken verzeichnen: Die Überprüfungen der Bibliotheken konnten im Zuge von Visitationen bestenfalls kursorisch durchgeführt werden. Hielten sich Mönche aus Melk, die die Reform in einem jüngst visitierten Kloster einzuführen helfen sollten, so haben diese in der regel auch die Bibliothek nicht nur benützt, sondern auch darüber in ihrer Korrespondenz berichtet.
Die Bibliotheken spiegeln den status vitae monasticae am besten. Deshalb soll der Blick in die im 15. Jahrhundert niedergeschriebenen Kataloge (vorrangig ->Melk, Tegernsee, St. Emmeram/Regensburg) nicht nur den Wissensraum eines Klosters – sondern immer auch ergänzt durch Korrespondenzen der Visitatoren und der Mönche, die einander vom Studium her kannten und im wissenschaftlichen Kontakt blieben, - den Wissensraum der „Melker Reform“ erschließen.