Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

410005 SE Von Grabsteinen bis zur KI. Methodische Diskussionen zur Produktion, Funktion und Nutzung von Texten (2023W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Achtung: Diese LV ist nur für Studierende mit einer der LV-Beschreibung entsprechenden Qualifikation geeignet. Bitte klären Sie eine Teilnahmemöglichkeit im Zweifelsfall bei der ersten Einheit mit der*dem LV-Leiter*in ab. Bachelorstudierende sind nicht zugelassen und werden ggf. abgemeldet.

  • Montag 09.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 23.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 06.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 20.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 04.12. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 08.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01
  • Montag 22.01. 15:00 - 18:15 Seminarraum 8, Kolingasse 14-16, OG01

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Produktion von Texten als kulturelle Praxis ist unlängst ins Gerede gekommen. Was lange als unhinterfragte Voraussetzung kulturwissenschaftlichen Denkens galt, die untrennbare Verknüpfung von menschlichem Handeln und der Entstehung von Texten, ist durch die Entwicklung von KI-Programmen fraglich geworden. Gleichviel, ob sich daran düstere oder optimistische Zukunftsvorstellungen knüpfen, die historisch-kulturwissenschaftlichen Disziplinen, die in der einen oder anderen Weise alle mit Texten arbeiten, sind durch diesen technologischen Umbruch herausgefordert, ihre Konzepte von Textualität neu zu überdenken.
In der alltäglichen Praxis gehen wir bislang gemeinhin von einem Verständnis aus, das Text als eine überzeitlich stabile Gegebenheit versteht. Auch in den Geistes- und Kulturwissenschaften spielen Autor*innenschaft und Originalität, Konsistenz und Lesbarkeit bei der Analyse von als fixiert gedachten Texten eine wichtige Rolle. Allerdings lassen sich die Fluidität und Anonymität, die uns an den artifiziellen Texten der Gegenwart so beschäftigen, auch an historischen Texten beobachten – Briefsteller, anonyme Betriebsanleitungen, Tradierungen durch Abschriften und Übersetzungen sind hier nur einige Beispiele.
In der Lehrveranstaltung nutzen wir die aktuelle Debatte um die Leistungen der KI als Ausgangspunkt, um historische und aktuelle Vorstellungen von Textlichkeit, Praktiken des Umgehens mit Texten in den unterschiedlichen Disziplinen und eigene Schreibstrategien zu reflektieren. Wir befassen uns sowohl mit den Produktionsbedingungen von Texten als auch mit den spezifischen Materialitäten (vom Papier bis zum Bildschirm) ihrer Fixierung. Als Beispiele dienen u.a. historische Überlieferungen und Übersetzungen, Gebrauchstexte ohne Autor*innenschaft sowie Texte, die nur als Abschriften existieren, um diese und weitere Fragen zu diskutieren:
• Wie und in welchen Kontexten werden Texte lesbar und verstehbar gemacht?
• Welche logischen, sprachlichen und darstellerischen (Zeichen) Regeln liegen der Produktion von Texten zugrunde?
• Welche Regeln gehören zu welcher Textproduktion?
• In welcher Weise werden die grundlegenden Annahmen von Textproduktion, -funktion und -nutzung durch KI möglicherweise verändert?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Kontinuierliche Beteiligung an der prüfungsimmanenten LV.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die LV wird von gemeinsamer Erarbeitung von Grundlagentexten, Gruppendiskussionen und kurzen Präsentationen zu gelesenen Texten und Dissertationsprojekten geprägt sein. Wir bieten Ihnen Moderation und Supervision von spezifischen Fragestellungen Ihrer Projekte, die sich aufgrund der Seminardiskussionen ergeben.

Prüfungsstoff

Wir erhoffen von Ihnen intensive Textlektüre und engagierte Beteiligung an den Gruppendiskussionen, die Vorbereitung von Impulsreferaten zu gelesenen Texten sowie die Präsentation und Diskussion Ihrer Dissertationsprojekte aus der Perspektive der Fragestellung des Seminars.

Literatur

Vorbereitende Literatur:
Adamzik, Kirsten (2018): Was ist ein Text? In: Karin Birkner und Nina Janich (Hg.): Handbuch Text und Gespräch. Berlin, Boston: De Gruyter (Handbücher Sprachwissen, 5), 26–51.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 29.08.2023 10:28