Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

950137 UE M 5.2 Das Gespräch: Philosophieren mit Gruppen (2025S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), Universitätslehrgänge
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Hierbei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Angebot der Universitätslehrgänge/Masterprogramme/Zertifikatsprogramme des Postgraduate Center. Bitte beachten Sie, dass für die Teilnahme eine Zulassung zum Universitätslehrgang "Philosophische Praxis" erforderlich ist. Weitere Informationen zu den Angeboten des Postgraduate Center finden Sie unter: https://www.postgraduatecenter.at/

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Fr. 11.07.2025, 09.00 bis 17.30 Uhr
Sa. 12.07.2025, 09.00 bis 16.00 Uhr
Do. 21.08.2025, 09.00 bis 17.30 Uhr
Fr. 22.08.2025, 09.00 bis 16.00 Uhr


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Offensichtlich unterscheidet sich das Philosophieren in Gruppen vom Einzelgespräch durch die Anzahl der beteiligten Personen. Was macht nun aber das Philosophieren mit der Gruppe, bzw. die Gruppe mit der Philosophie? Ist die Gruppe mehr als eine Ansammlung einzelner Philosophierender? Und was macht der*die Praktiker*in um das Philosophieren zu ermöglichen?

Vor dem Hintergrund dieser Fragen gibt diese Lehrveranstaltung zunächst einen Überblick zu Formaten des Philosophierens in/mit Gruppen, wie sie in Angeboten Philosophischer Praktiker*innen häufig zu finden sind. Über Bezüge zur Literatur (z.B. zum sokratischen Gespräch, Philo Café) werden dann elementare Bausteine des Philosophierens in Gruppen identifiziert, exemplarisch erlebt und reflektiert. Hier wird auch der Zusammenhang verschiedener Zugänge des Philosophierens in der Philosophischen Praxis und angebotenen Formaten des Philosophierens in Gruppen illustriert und thematisiert. Um diese Zusammenhänge bewusst erleben und in der eigenen Praxis gestalten zu können, werden anschließend Einblicke gegeben in die Entwicklungsprozesse von Formaten des Philosophierens in Gruppen, die im Zuge von Forschungsprojekten in den Kontexten von Migration und Sprache, Palliative Care und Hospizarbeit, sowie Public Health umgesetzt und dokumentiert wurden. Das Material gibt Einblicke in den Prozess des Philosophierens in Gruppen, was dabei mit der Sprache und den Inhalten passiert, und auch mit den Gruppen selbst. Auch Grenzen und Möglichkeiten der jeweiligen Formate werden sichtbar. Bei allen vorgestellten Formaten gilt: sie sind nicht als fertigen Rezepturen zu verstehen, sondern dienen dazu ein Repertoire an Möglichkeiten des Philosophierens in Gruppen aufzubauen, die in der eigenen Praxis weiterentwickelt und umgesetzt werden können.

Ziele dieser Lehrveranstaltung sind, dass die Teilnehmer*innen:
- verschiedene Zugänge und Modelle des Philosophierens mit bzw. in Gruppen kennen;
- diese hinsichtlich der methodologischen Bedingungen des Philosophierens, sowie der Herausforderungen und Potentiale für das Individuum und die Gesellschaft reflektieren können;
- und darauf aufbauend, eigene Formate unter bewusster Rücksichtnahme der konkreten Konstellation ihres Praktiker*innen Daseins, der Gäste, und möglicher Inhalte, und der Einbettung ihres Angebots im sozialen und physischen Raum umsetzen zu können.

Im Sinne des Lehrveranstaltungstyps der Übung gestaltet sich die Lehrveranstaltung als "Werkstattprozess" mit zwei Teilen: (1) Im ersten Teil werden konkrete Formate des Philosophierens in Gruppen kennengelernt, wichtige Bausteine identifiziert, exemplarisch erlebt, eingeübt und reflektiert. (2) Im zweiten Teil werden die Teilnehmer*innen ein eigenes Format im Kontext der Lehrveranstaltung entwickeln und umsetzen.

Methode:
Exemplarische Durchführung von Formaten des Philosophierens in Gruppen, Vortrag, Reflexion und Diskussion (Plenum und Kleingruppen), Übungssequenzen, Kleingruppenarbeit, Prozessbegleitung der Entwicklung und Umsetzung eigener Formate

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Aktive Beteiligung in den Übungen in der LV
2. Ca. 2-3 Seiten schriftliche Reflexion (wird in der LV genauer erklärt)
3. Entwicklung und Beitrag für ein philosophisches Gruppenformat im 2. Block

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

wird in der LV bekanntgegeben

Prüfungsstoff

wird in der LV bekanntgegeben

Literatur

Birnbacher, Dieter. 2010. Schule des Selbstdenkens: Das Sokratische Gespräch. In Kirsten Meyer (Hrsg.), Texte zur Didaktik der Philosophie (Universal-Bibliothek), 215236.
Böhme, Gernot. 2009. Einführung in die Philosophie: Weltweisheit, Lebensform, Wissenschaft (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1142). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Helskog, Guro H. & Michael N. Weiss. 2022. Reflective practice research and kaleidoscopic epistemology. In Michael N. Weiss & Guro H. Helskog (Hrsg.), Reflective Practice Research in higher education pedagogies, 133. Münster: LIT Verlag.
Radinger, Sandra. 2023. Reclaiming voice in the Austrian refugee context through experiences of ambiguity. In Julia Gspandl, Christina Korb, Angelika Heiling & Elizabeth J. Erling (Hrsg.), The power of voice in transforming multilingual societies, 61-81. Bristol & Jackson: Multilingual Matters.
Radinger, Sandra. 2024. The experience of languaging.: Integrating Applied Linguistics and Philosophical Practice in the study of (English as a) lingua franca communication. Vienna: Vienna Dissertation.
Romizi, Donata & Cornelia Mooslechner-Brüll. 2024. Ursprünge, Verzweigungen und Potenziale der Philosophischen Praxis. In Heidemarie Bennent-Vahle, Dietlinde Schmalfuß-Plicht & Andreas Miller (Hrsg.), Metamorphosen Philosophischer Praxis: 40 Jahre GPP/IGPP (Jahrbuch der Internationalen Gesellschaft für Philosophische Praxis (IGPP) Band 10), 3352. Münster: Lit.
Romizi, Donata. 2025, in print. What makes a consultancy "philosophical"? And what makes it "good"? HASER. Revista Internacional de Filosofia Aplicada 16. 10.12795/HASER/2025.i16.02.
Schuchter, Patrick, Stefanie V. Rieger, Sandra Radinger & Klaus Wegleitner. 2024. Last questions: How Philosophical Practice contributes to developing death literacy. In Georg Bollig & Erika Zelko (Hrsg.), Palliative care: Current practice and future perspectives, 115. IntechOpen. https://www.intechopen.com/online-first/1151754.
Wegleitner, Klaus & Patrick Schuchter. 2018. Caring Communities as collective learning process: Findings and lessons learned from a participatory research project in Austria. Annals of palliative medicine 7. 10.21037/apm.2018.03.05.
Weiss, Michael N. (Hrsg.). 2015. The Socratic Handbook: Dialogue methods for Philosophical Practice. Vienna: LIT Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 13.01.2025 10:06