Lehrveranstaltungsprüfung
070305 VO Vertiefung 1: Fragestellungen und Themen der Zeitgeschichte (2011S)
"Unterwegs. Reisen als soziale Praxis - geschlechtergeschichtliche Perspektiven"
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WANN?
Donnerstag
06.10.2011
10:00 - 12:00
Seminarraum 1, Institut für Zeitgeschichte, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Prüfer*innen
Information
Prüfungsstoff
Die Vorlesung besteht aus einem Vortrag, in dem theoretisch Ansätze und inhaltliche Perspektiven vorgestellt werden, und aus einer anschließenden Plenumsdiskussion, in der sowohl die vorgetragenen Schwerpunkte als auch die begleitende Lektüre vertieft werden können. Hinweise für begleitende Lektüre werden laufend gegeben.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Leistungskontrolle findet durch eine abschließende schriftliche Prüfung statt.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Fragen nach der Entwicklung und nach Transformationen der Frauenreiseforschung sollen die Formulierung geschlechtergeschichtlicher Perspektiven zu Themen und Thesen der kulturwissenschaftlichen Reiseforschung ermöglichen. Die Lehrveranstaltung wird sich u.a. mit den sich verändernden technischen und politischen Bedingungen des Reisens auseinandersetzen und nach den Machtstrukturen transnationaler Mobilität fragen, sie wird sich mit Konzepten der Begegnung mit dem Fremden und Prozessen der Transkulturation auseinandersetzten sowie nach Texten und Bildern des Reisens fragen. Einzelne Formen wie die Forschungsreise oder die politische Reisetätigkeit in den im späten 19. Jahrhundert wachsenden Netzwerken einer transnationalen zivilgesellschaftlichen Sphäre werden ebenso thematisiert wie die Verbindung von Massenkonsum und Tourismus im 20. Jahrhundert, für die nicht nur der Ausbau der Verkehrsnetze sondern auch das Auseinandertreten von Arbeit und Freizeit von zentraler Bedeutung sind. Die selbstbestimmten, der Wissenserweiterung, der politischen Agitation oder dem Vergnügen dienenden Reisen von Menschen insbesondere aus Europa und den USA sollen in einem letzten Block der Lehrveranstaltung in Bezug gesetzt werden zu Reisen, die unter Zwang oder aus ökonomischen Notlagen heraus angetreten werden: zu den in die Gegenrichtung und quer dazu verlaufenden Strömen der Migration aus den kolonialen und postkolonialen Peripherien, die ebenfalls als Formen der Reise verstanden und exemplarisch (u.a. mit Fokus auf den Zusammenhang von Sextourismus, Menschenhandel und Zwangsprostitution) thematisiert werden sollen.
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31