Universität Wien
Lehrveranstaltungsprüfung

160219 VO VO aus kulturwissenschaftlicher Keltologie A (2011S)

Interpretation spätbronze- und eisenzeitlicher Archäologie

Montag 16.01.2012

Prüfer*innen

Information

Prüfungsstoff

Vortrag durch den LV-Leiter und Diskussion.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung durch Verfassung eines ca. 4000 Worte langen referenzierten Textes (Artikels) zu einer Frage aus dem Fragenkatalog zur LV.
1. Diskutiere die erkenntnistheoretischen Grundlagen archäologischer Interpretation anhand wenigstens zwei konkreter Beispiele
2. Diskutiere eine wesentliche Methode der archäologischen Interpretation anhand wenigstens eines konkreten Beispiels
3. Vergleiche wenigstens zwei wesentliche Methoden archäologischer Interpretation miteinander und wäge anhand konkreter Beispiele ihre jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander ab
4. Ethnische Interpretation und Identifizierung sozialer Gruppen in der Ur- und Frühgeschichte: diskutiere die Lösungsversuche Kossinnas und Eggers im Kontext neuerer Forschungen zu der Thematik
5. Diskutiere verschiedene Interpretationen des Aufbaus von spätbronzezeitlichen Gesellschaften sowie allfälliger sozialer Veränderungen in der Zeit zwischen ca. 1400-800 v. Chr.
6. Diskutiere verschiedene Interpretationen des Aufbaus von früheisenzeitlichen Gesellschaften sowie allfälliger sozialer Veränderungen in der Zeit zwischen ca. 800-400 v.Chr.
7. Diskutiere verschiedene Interpretationen des Aufbaus von späteisenzeitlichen Gesellschaften sowie allfälliger sozialer Veränderungen in der Zeit zwischen ca. 400-100 v.Chr.
8. Diskutiere verschiedene Interpretationen des Aufbaus von endeisenzeitlichen Gesellschaften sowie allfälliger sozialer Veränderungen in der Zeit zwischen ca. 100 v.Chr.-600 n.Chr.
9. Die sogenannten „Fürstengräber“ der Späthallstattzeit: diskutiere die unterschiedlichen Interpretationen von Eggert, Krauße, Veit und Karl im Kontext der breiteren „späthallstattzeitlichen Fürstendebatte“
10. Geschenkökonomie oder Verwandtschaft? Vergleiche die Modelle von Frankenstein & Rowlands und Gosden im Kontext der breiteren Debatte zur Interpretation späthallstatt- und frühlatènezeitlicher Gesellschaften
11. Vergleiche unterschiedliche Modelle zur Entstehung früher Staatlichkeit in der westeuropäischen Latènezeit
12. Diskutiere anhand konkreter Beispiele verschiedene Möglichkeiten, spätbronze- und/oder eisenzeitliche Glaubensvorstellungen zu rekonstruieren
13. Diskutiere Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen „sekulären“ und „rituellen“ regelhaften Verhaltensmustern anhand archäologischer und anderer Quellen sowie die Frage, ob eine solche Unterscheidung überhaupt sinnvoll ist
14. Diskutiere anhand wenigstens eines konkreten Beispiels den Prozess interdisziplinärer keltologisch-kulturwissenschaftlicher Modellbildung
(Fortsetzung unter englischer Sprache)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Diese LV vermittelt anhand der Untersuchung des spätprähistorischen „keltischen“ Europas ein detailliertes Verständnis archäologischer und kulturwissenschaftlicher Interpretation vormoderner Gesellschaften. Dabei wird sowohl die Kenntnis der Archäologie (Lehrziel 1), Geschichte (Lehrziel 2) und Sprachzeugnisse des „keltischen“ Europas zwischen ca. 1200 v.Chr. und ca. 600 n.Chr. (Lehrziel 3) vermittelt, als auch ein grundlegendes und detailliertes Verständnis des Prozesses archäologischer (Lehrziel 4) und kulturwissenschaftlicher Interpretation (Lehrziel 5) vermittelt. Darüber hinaus werden Grundlagen der keltologischen Modellbildung (Lehrziel 6) sowie epistemologische Grundlagen interdisziplinär kulturwissenschaftlicher keltologischer Forschungstätigkeit (Lehrziel 7) vermittelt. Daneben wird an übertragbaren Fertigkeiten die Fähigkeit zum kritischen Hinterfragen von Evidenzen (Lehrziel 8) und Interpretationen (Lehrziel 9) und die Fähigkeit zur Beantwortung komplexer Forschungsfragen (Lehrziel 10) von StudentInnen gefördert.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36