Universität Wien

030336 SE Intercultural criminal law (2020W)

für Diplomand*innen und Dissertant*innen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 3 - Rechtswissenschaften
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Wednesday 14.10. 16:30 - 18:00 Seminarraum SEM20 Schottenbastei 10-16, Juridicum, 2.OG
  • Thursday 03.12. 14:00 - 16:45 Seminarraum SEM10 Schottenbastei 10-16, Juridicum, 1.OG
  • Thursday 14.01. 09:00 - 17:00 Digital
  • Friday 15.01. 09:00 - 17:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Die zunehmende kulturelle Heterogenisierung der modernen Gesellschaften hat auch Auswirkungen auf das Strafrecht.
Die amerikanische Professorin Alison Dundes Renteln hat mit ihrem Ansatz der "cultural defense" Grundsatzdebatten ausgelöst, ob bei Beurteilung einer Straftat der (behauptete oder objektiv feststellbare) kulturelle Hintergrund eines Täters relevant sein oder ob das Strafrecht kulturell „blind“ sein soll?
In Europa wurde in diesem Zusammenhang in jüngster Zeit auch der Begriff der sogenannten "Kulturdelikte" geprägt. Im Seminar soll den Fragen nachgegangen werden, welche dogmatische Bedeutung und Einordnung dem „kulturellen Einwand“ eines Täters im Strafrecht zukommen kann und in welcher Weise dieser Einwand im Verfahren eine Rolle spielt. Weiters wird untersucht, ob sich aus der Begründungslehre des Strafrechts eine Bezugnahme auf kulturelle Differenzen legitimieren lässt und mit welchem "Kulturbegriff" implizit oder explizit im Strafrecht gearbeitet wird. Dazu soll die Rolle des anthropologischen Gutachters (als "Experten" für Kultur) in Strafrechtsfällen behandelt werden. Schließlich soll ein Vergleich zwischen der juristischen Debatte und judiziellen Praxis in Europa mit Entwicklungen in Lateinamerika angestellt werden, wo die Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes von indigenen Tätern sogar konventionsrechtlich (ILO-Konvention 169 zum Schutze der Rechte Indigener Völker) geboten ist.

Assessment and permitted materials

1. Seminararbeit (eine Diplomandenseminararbeit hat mindestens 50 000 Zeichen inkl Leerzeichen und Fußnotenapparat zu umfassen)
2. Präsentation der Arbeit
3. Mitarbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Die Seminararbeit macht 50% der Lehrveranstaltungs-Note aus, die anderen 50% umfassen die Präsentation der Arbeit sowie die Mitarbeit.

Examination topics

wird in der Vorbesprechung erklärt

Reading list


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Last modified: Fr 12.05.2023 00:11