Universität Wien
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030795 KU Sex work and the illicit drug economy: implications of prohibition and the COVID-19 pandemic (2021S)

3.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 3 - Rechtswissenschaften
Continuous assessment of course work
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Details

max. 28 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

WICHTIGER HINWEIS ZUM LEHRFORMAT:
Der Kurs findet in digitaler Form statt. Die Links zu den Live-Online-Einheiten finden Sie auf Moodle.

  • Wednesday 10.03. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 17.03. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 24.03. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 14.04. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 21.04. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 28.04. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 05.05. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 12.05. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 19.05. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 26.05. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 02.06. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 09.06. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 16.06. 16:00 - 17:30 Digital
  • Wednesday 23.06. 16:00 - 17:30 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

This course will be held in German!
Diese Lehrveranstaltung untersucht im ersten Teil am Beispiel illegaler Drogen die Wechselwirkungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf Drogenpolitiken. Wer profitiert von illegalen Märkten und internationalisierten Produktions- und Distributionszusammenhängen, und wer zählt zu den Verlierern? Welche Handlungsspielräume haben staatliche und private Akteur*innen sowie internationale Institutionen, illegale Märkte für Drogen zu steuern? Im Kurs werden diese Untersuchungsfragen in Bezug auf die globalisierten Lieferketten von Drogenproduktion, -handel und -konsum behandelt.

Weiters wird erörtert, wie Prohibitionspolitik das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage beeinflussen kann und der organisierten Kriminalität lukrative Geschäftsfelder eröffnet. Schließlich wird beleuchtet, wie sich Drogendistribution durch die zunehmende Verwendung digitaler Technologien und durch COVID-19-bedingte Kontaktbeschränkungen verändert. In diesem Zusammenhang wird die Funktionsweise der illegalen Märkte im Internet dargestellt und die Folgen der veränderten Rahmenbedingungen sowie daraus resultierende Herausforderungen für Strafermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden diskutiert. Wir nähern uns dem Phänomen der illegalen Drogen aus einer interdisziplinären Perspektive, die Kriminologie, Soziologie, Politikwissenschaft und Ökonomie aufeinander bezieht und miteinander verschränkt.

Der zweite Teil des Kurses beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern verschiedene Prostitutionspolitiken wie Prohibition, Abolitionismus oder Reglementierung die Größe des illegalen Marktanteils in der Sexarbeit beeinflussen und damit die staatliche Kontrolle und den Schutz der Betroffenen erleichtern bzw. erschweren bzw. Anreize für die Organisierte Kriminalität im Bereich des Menschenhandels bieten oder zumindest Arbeitsausbeutung erleichtern – oder aber, im Gegenteil, diesen Phänomenen entgegenwirken können.

Zu diesem Zweck werden anhand der schwedischen Evaluationsstudie die Auswirkungen des Sexkauf-Verbots in Schweden untersucht und anhand einer Vergleichsstudie im Auftrag der Stadt Wien aus dem Jahr 2013 die unterschiedlichen politischen Zugänge und ihre Auswirkungen auf den Sexarbeitsmarkt und die Betroffenen in Österreich und in den Niederlanden erörtert.

Schließlich wird versucht, anhand von Literatur und öffentlichen Stellungnahmen den Meinungsstand von SexarbeiterInnen und der Polizei bzw. Verwaltungsbehörden zum optimalen staatlichen Regelungsmodell dieses Lebens- und Arbeitsbereiches zu erheben.

Themen:
- Zusätzliche – teilweise massive – Marktbeschränkungen durch COVID 19
- Organisierte Kriminalität als Profiteur von Marktbeschränkungen
- Drogenprohibition
- Politische Ökonomie
- Drogendistribution und ihre Anpassung an COVID-19-Kontaktbeschränkungen
- Digitalisierung illegaler Drogenmärkte
- Modelle verschiedener Prostitutionspolitiken
- Wo sind (am ehesten) Beschränkungen aufgrund von COVID 19 einzuordnen
- Das schwedische Modell (und die Ergebnisse der schwedischen Evaluationsstudie)
- Die deutsche Regelung und die politische Debatte im Vorfeld und nach der Novelle 2016
- Vergleich der Situation in Österreich und den Niederlanden (Studie der MA 57 aus 2013)
- Interessen bzw. Empfehlungen von Sexarbeiterinnen
- Meinungsstand bzw. Empfehlungen der Exekutive in Österreich

Methoden: Einführungen durch die Lehrveranstaltungsleiterinnen, vorbereitende Textlektüre, Präsentation ausgewählter Texte durch Studierende, vertiefende Diskussion in der Gruppe, ev. Gastvortrag.

Ziele: Die Studierenden sollen nach dieser Lehrveranstaltung
- ein Grundverständnis von gesellschaftspolitischen Dimensionen illegaler Märkte, am Beispiel illegaler Drogen und des illegalen Drogenhandels erhalten.
- Einblick in die Wechselwirkungen von Verboten und Reglementierungen auf der einen und Ausweichstrategien und Verdrängungseffekten auf der anderen Seite bekommen.
- ihre Argumentations- und analytischen Fähigkeiten ausbauen.

Assessment and permitted materials

- Aktive Mitarbeit an Diskussionen und Kleingruppenarbeiten während der Einheiten
- mündliche Referate inkl. Powerpoint-Präsentationen oder Handouts und Diskussionseinleitung
- Vorbereitung kurzer Statements auf der Basis der zu lesenden Literatur
- Anwesenheitspflicht

Minimum requirements and assessment criteria

Positive Beurteilung: 51% der Gesamtpunkteanzahl; davon können Sie bei den einzelnen Leistungskontrollen erlangen:
Referate: 50%;
aktive Mitarbeit: 25%;
Vorbereitung von Statements und Präsentation von Gruppenarbeiten: 25%.

Examination topics

Die Referatsthemen werden in der ersten Einheit am 10.3.2020 von 16:00 bis 17:30 vergeben bzw. verlost.

Reading list

Amesberger, Helga (2014). Sexarbeit in Österreich - Ein Politikfeld zwischen Pragmatismus, Moralisierung und Resistenz, Wien, new academic press.
Augustin, Laura Maria (2007; 2. Auflage 2008). Sex at the Margins: Migration, Labor Markets and the Rescue Industry, London, Zed Books Ltd.
Beare, Margaret E. (Ed.) (2003). Critical Reflections on Transnational Organized Crime, Money Laundering, and Corruption, Toronto/ Buffalo/ London: University of Toronto Press.
Beckert, Jens & Wehinger, Frank (2011). In the Shadow: Illegal Markets and Economic Sociology. MPIfG Discussion Paper 11/9. Cologne: Max Planck Institute for the Study of Societies.
Besozzi, Claudio (2001). Illegal, legal–egal? Zu Entstehung, Struktur und Auswirkungen illegaler Märkte, Bern/Stuttgart/Wien: Haupt.
Bock-Schappelwein, Julia / Famira-Mühlberger, Ulrike / Mayrhuber, Christine, COVID-19: Ökonomische Effekte auf Frauen, WIFO Research Briefs 3/2020, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Wien, https://www.wifo.ac.at/wwa/pubid/65897.
Buxton, Julia (2006). The Political Economy of Narcotics: Production, Consumption & Global Markets, London: Zed Books.
Coomber, Ross (2015). A Tale of Two Cities Understanding Differences in Levels of Heroin/Crack Market-Related Violence—A Two City Comparison. Criminal Justice Review, 40, 7-31. DOI: 10.1177/0734016814565817
EMCDDA (2015). The Internet and drug markets. Summary of results from an EMCDDA Trendspotter study. Luxembourg: Publications Office of the European Union.
Hough, Mike & Natarajan, Mangai (2000): Introduction: Illegal Drug Markets, Research and Policy. In M. Natarajan & M. Hough (Eds). Illegal Drug Markets: From Research to Prevention Policy (pp.1-17). Crime Prevention Studies. Vol. 11. Monsey, NY: Criminal Justice Press.
Kreutzer, Mary & Milborn, Corinna (2008). Ware Frau – Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa. Salzburg: Ecowin Verlag GmbH.
Lampe, Klaus von (2016). Organized Crime: Analyzing Illegal Activities, Criminal Structures, and Extra-legal Governance, Thousand Oaks, CA: Sage.
Marez, Curtis (2004). Drug Wars: The Political Economy of Narcotics. Minneapolis, MN: University of Minnesota Press.
May, Tiggey & Hough, Mike (2004). Drugmarkets and distribution systems. Addiction Research&Theory, 12, 549–563.
Nautz, Jürgen & Sauer, Birgit (2008) Frauenhandel. Diskurse und Praktiken, Göttingen: V&R unipress.
OECD/ILO (2019), Tackling Vulnerability in the Informal Economy, Development Centre Studies, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/939b7bcd-en.
Reuter, Peter (2009). Systemic violence in drug markets. Crime, law and social change 52(3), 275-284.
Stevens, Alex (2011). Drugs Crime and Public Health: The Political Economy of Drug Policy, London: Routledge.
Swedish Institute (2010). The Ban against the Purchase of Sexual Services. An evaluation 1999-2008. Selected extracts of the Swedish government report SOU 2010:49, https://ec.europa.eu/anti-trafficking/sites/antitrafficking/files/the_ban_against_the_purchase_of_sexual_services._an_evaluation_1999-2008_1.pdf.
Tzanetakis, Meropi, Kamphausen, Gerrit, Werse, Bernd & von Laufenberg, Roger (2015). The transparency paradox. Building trust, resolving disputes and optimising logistics on conventional and online drugs markets. International Journal of Drug Policy. Special Issue ‘Drug Cryptomarkets’, DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.drugpo.2015.12.010.
Tzanetakis, M. & Stöver, H. (Hg., 2019): Drogen, Darknet und Organisierte Kriminalität. Herausforderungen für Politik, Justiz und Drogenhilfe, Baden-Baden: Nomos Verlag.
UNODC Research Network, COVID-19 and the drug supply chain: from production and trafficking to use, UNODC (ed., living document, status: May 2020), siehe https://www.unodc.org/documents/data-and-analysis/covid/Covid-19-and-drug-supply-chain-Mai2020.pdf.
UNODC (ed.), The impact of COVID-19 on organized crime, Global research Network, https://www.unodc.org/documents/data-and-analysis/covid/RB_COVID_organized_crime_july1

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Last modified: Fr 12.05.2023 00:12