070213 VO Imágenes: Movies and Images from Latin America (2007S)

Film, Telenovela und Fotographie haben nicht ausschließlich ästhetische Bedeutung. Sie reflektieren Mentalitäten, Wertmuster und Gesellschaftsmodelle, transportieren politische Botschaften und wenden sich dabei zunächst weniger an das rationale Denken als an die sinnlichen Wahrnehmungen der BetrachterInnen. Durch die Verbindung von Visuellem und Ton hat Film eine besondere Suggestivkraft, auf die politisch-ideologisch gerne zurückgegriffen wurde und wird. Während der Film ein vielrezipiertes Medium der Mittelschichten bleibt, entwickelte sich die Telenovela als Medium für eine "Massengesellschaft" zwischen Sozialromantik und Sozialkritik. Das stehende Bild hingegen bezieht seine Faszination aus dem Stillstand, jenem Moment des Festhaltens eines Augenblicks, der bei der Betrachtung bereits in der Vergangenheit liegt. Film, Fotographie und Telenovela sind Fiktion, Inszenierungen, vermitteln zugleich aber den Eindruck des Faktischen und prägen damit Bilder im Kopf. Das gilt insbesondere auch für Film, Telenovela und Fotographie in und aus Lateinamerika, deren Geschichte ebenso behandelt wird wie ihre Breite und Vielfältigkeit. Von Spielfilmen, Dokumentationen spannt sich der Bogen über Kurzfilme, hin zu Telenovelas und journalistischer Bilderlandschaft.
Die Ringvorlesung wird in Kooperation mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut veranstaltet. Die Vorträge finden in deutscher und englischer Sprache statt.
Schriftliche Prüfung in der letzten Vorlesungswoche.