Universität Wien
Warning! The directory is not yet complete and will be amended until the beginning of the term.

070232 SE Forschungsseminar (2018S)

Liebesbriefe als Quelle (19./20. Jahrhundert)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Wednesday 07.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Wednesday 14.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Wednesday 21.03. 13:15 - 14:45 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Wednesday 11.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Wednesday 25.04. 13:15 - 14:45 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Wednesday 30.05. 13:15 - 14:45 Hörsaal 30 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Friday 29.06. 11:30 - 20:00 Seminarraum 9, Währinger Straße 29 2.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Was sind Liebesbriefe? Oder, anders formuliert: Was sollte ein Liebesbrief gemäß gesellschaftlicher Konventionen, literarischer Vorbildern, den vielen Anleitungen dazu in zeitgenössischen Briefstellern, dem im 19. Jahrhundert hegemonial gewordenen diskursiven Konzept der Romantischen Liebe sein? Und inwieweit kann das realiter sehr facettenreiche „(Über) Liebe schreiben“ in Paarkorrespondenzen des 19. und 20. Jahrhunderts genutzt werden, um neue Einsichten in die Geschichte der Geschlechterbeziehungen, des privaten Schreibens, der aktuell viel diskutierten Geschichte der Gefühle zu erlangen? Was verändert sich diesbezüglich, wenn wir dafür auch populare, von Menschen bildungsfernerer Schichten verfasste Briefquellen in den Blick nehmen?

Das Forschungsseminar geht davon aus, dass das Korrespondieren im „Zeitalter der Briefe“ eine bedeutende Rolle spielte, um Liebesbeziehungen anzubahnen, zu vertiefen, eine gemeinsame Zukunft zu entwerfen oder ein Getrenntsein zu überbrücken. Dabei formulierten die Schreibenden immer auch Erwartungen und Wunschbilder an das jeweilige Gegenüber und verhandelten Konzepte von Liebe und Ehe oder anderen Beziehungsformen. Das gestaltete sich nicht zuletzt abhängig vom jeweiligen historischen Kontext, der damit einen großen Einfluss auf das im Korrespondieren erfolgende "doing gender" und "doing emotion" hatte – was zum Beispiel und besonders anschaulich für die Zeit der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts, als es zu einer wahren „Explosion“ des privaten Schreibens kam, gezeigt werden kann. Oder für die Zeit der Ersten Frauenbewegung/en und des Fin de Siècles, die 1920er Jahre, die Zeit nach 1968 etc.

Nach einigen einführenden Sitzungen, in denen in das Thema eingeführt und - auch in Hinblick auf Quellenkritik - grundlegende Forschungsliteratur dazu diskutiert wird, werden ausgewählte Paarkorrespondenzen ins Zentrum gestellt, die dann von den Studierenden (Gruppenarbeit ist möglich) zu erschließen und entlang von Leitfragen auszuwerten sind. Abhängig von der Zahl der Teilnehmer/innen, wird ein Teil davon aus dem reichhaltigen Fundus der „Sammlung Frauennachlässe“ am Institut für Geschichte stammen, ein anderer Teil aus anderen Briefsammlungen; gegebenenfalls können auch veröffentlichte Paarkorrespondenzen einbezogen werden. Der Fokus liegt dabei auf Beziehungen zwischen Männern und Frauen von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1980er Jahre.

Assessment and permitted materials

- Diskussionsbeteiligung (unter Vorlage schriftlicher Zusammenfassungen der gemeinsam zu lesenden Fachliteratur)
- Erstellung eines Quellentranskripts
- (Gruppen-)Gespräch mit der Lehrveranstaltungsleiterin
- Präsentation beim Blocktermin
- Erstellung einer Forschungsseminararbeit (mit einer Normlänge von ca. 65.000 Zeichen)

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Ingrid Bauer, Christa Hämmerle (Hg.), Liebe schreiben. Paarkorrespondenzen im Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts. Göttingen 2017.
Renate Stauf, Jürg Paulus (Hg.), SchreibLust. Der Liebesbrief im 18. und 19. Jahrhundert. Berlin/Boston 2013.
Eva Lia Wyss, Communication of Love. Mediatized Intimacy From Love Letters to SMS. Interdisciplinary and Historical Studies. Bielefeld 2014.

Association in the course directory

Frauen- und Geschlechtergeschichte, Neuzeit, Zeitgeschichte

Last modified: Mo 07.09.2020 15:30