070334 SE Seminar (2012S)

Am Ende der Lehrtätigkeit von Prof. Wagner an der Universität für angewandte Kunst Wien wird anhand der Veniae des Professorentriumvirats ein nach wie vor ungelöstes Problem des aktuellen Wissenschaftsbetriebes analysiert und mit den eigenen Erfahrungen verwoben.

Die Universität hat Departments, die Welt hat Probleme - so lautete ein die akademische Welt ironisch betrachtender Satz. Um die Probleme der Welt adäquat zu thematisieren, zu erforschen und zu lösen, braucht es also Interdisziplinarität. Die Fachdisziplinen, die lieber ihren eigenen Schrebergarten bearbeiten als Lösungen für den gefährdeten "Garten Eden" im Gesamten zu erarbeiten, stellten und stellen die rhetorische Forderung nach Interdisziplinarität, fühlten und fühlen sich durch sie aber auch in ihrer Legitimität bedroht.

Stand ab den 1970er Jahren Interdisziplinarität hoch im Kurs, so verschwand sie zumindest in Österreich immer mehr aufgrund rigider Studienpläne (Bologna-Prozess), der Unfähigkeit oder des Unwillens von Universitätsverwaltungen, Fakultäten, Studienkommissionen.

Ziel unserer bewusst interdisziplinär konzipierten und in dieser Form letztmalig angebotenen Lehrveranstaltung ist es, den Ursachen nachzugehen, neue Chancen aufzuzeigen und den Typus der gemeinsamen Lehrveranstaltungen am eigenen Beispiel nachzuvollziehen.