Universität Wien
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070598 FS Forschungsseminar (2010W)

Politik - Gewalt - Geschlecht: Neue Forschungen zum Ersten Weltkrieg

10.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 7 - Geschichte
Continuous assessment of course work

Auswärtstermin am 11.11.2010: Exkursion in das Stadtarchiv Wiener Neustadt, Wiener Straße 63, 2700 Wiener Neustadt (Treffpunkt pünktlich um 12.55 vor dem Stadtarchiv, das ca. 20 Minuten Gehzeit vom Bahnhof Wiener Neustadt entfernt liegt; Führung und Erläuterung von Beständen aus dem Ersten Weltkrieg durch Frau Mag. Sabine Finger-Schmitner bis 15 Uhr.)

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 07.10. 11:00 - 15:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Thursday 14.10. 11:00 - 15:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Thursday 21.10. 12:00 - 15:00 Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Thursday 25.11. 13:00 - 16:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Thursday 16.12. 13:00 - 15:00 Seminarraum Geschichte 3 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9
  • Friday 21.01. 11:00 - 20:00 Seminarraum Geschichte 1 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 10
  • Saturday 22.01. 09:00 - 18:00 (ehem. Hörsaal 45 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8)

Information

Aims, contents and method of the course

Forschungen zum Ersten Weltkrieg haben – international gesehen – Konjunktur, wohl nicht zuletzt im Hinblick auf das kommende Gedenkjahr 2014. Schon heute liegt eine Fülle an neuen Studien zu diesem gemeinhin als „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan) bezeichneten langen Krieg vor, die an einschlägig arbeitende Historikerinnen und Historiker hohe Anforderungen stellt. Das gilt insbesondere für das weite Feld der neuen Kultur- und Erfahrungsgeschichte des Krieges sowie – für frauen- und geschlechtergeschichtliche Fragestellungen, die im Zentrum des Forschungsseminars stehen werden. Es verbindet solche Ansätze mit der Analyse von Kriegspolitik, auch weil diese in der ansonsten rückständigen“ österreichischen Weltkriegshistoriografie intensiver erforscht wurde.
Im Seminar werden zunächst – in einer Auswahl – einige neue Studien zum Ersten Weltkrieg (inklusive seiner Vor- und Nachgeschichte) gelesen und diskutiert. Wie etwa wurde untersucht, dass dieser weitgehend „totale Krieg“, der in den beteiligten Staaten auf die Mobilisierung aller materiellen und menschlichen Ressourcen baute, auch zur Errichtung einer weiblich konnotierten „Heimatfront“ führte? Wie war diese (auch auf lokaler Ebene) organisiert, wo lagen die Grenzen des Konzepts? Und wie wurde in der Forschung die Kategorie „Männlichkeit“ berücksichtigt – etwa in Arbeiten zum Stellungskrieg, den soldatischen „Kriegsneurosen“, den Sinnstiftungen des Krieges in Selbstzeugnissen, den Erinnerungskulturen der Nachkriegszeit? Inwieweit sind neuere Arbeiten zu Protestaktionen oder zum Friedensengagement im Krieg auch geschlechtergeschichtlich perspektiviert?
An solche Inhalte anknüpfend sollen dann – möglichst in Teamarbeit – selbst gewählte frauen-/geschlechtergeschichtliche Themen bearbeitet werden, für die in Absprache mit der Lehrveranstaltungsleiterin jeweils ein spezifischer Quellenbestand auszuwerten ist (z. B. Tageszeitungen, Militärzeitschriften, Tagebücher, Autobiografien, Feldpost, literarische Quellen, Fotografien, einzelne Bestände des Kriegsarchivs, Bestände aus Landes- oder Gemeindearchiven). Das Konzept dafür ist in Form eines Forschungsexposees zu erarbeiten; erste Ergebnisse sind dann mündlich im Rahmen thematisch gegliederter Teilblöcke zu präsentieren, und schließlich schriftlich in Form einer ca. 25-seitigen Seminararbeit.

Assessment and permitted materials

Durchgehende Anwesenheit wird erwartet, ebenso sehr gute Englischkenntnisse. Manche Quellen erfordern die Kenntnis von Kurrent. Eine umfangreiche Literaturliste wird zur Verfügung gestellt

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

• Audoin-Rouzeau Stéphane, Becker Anette (Hg.): 14-18. Understanding the Great War. New York 2003.
• Hagemann Karen, Schüler-Springorum Stefanie (Hg.): Heimat – Front. Militär und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege. Frankfurt/Main u. a. 2002.
• Hirschfeld Gerhard, Krumeich Gerd, Renz Irina (Hg.): Enzyklopädie Erster Weltkrieg. Paderborn u. a. 2003 [2009 auch als UTB-Taschenbuch erschienen].
• Kuprian Hermann, Überegger Oswald (Hg.): Der Erste Weltkrieg im Alpenraum. Erfahrung, Deutung, Erinnerung / La Grande Guerra nell´arco alpino. Esperienze e memoria. Innsbruck 2006.
• Überegger Oswald, Vom militärischen Paradigma zur ´Kulturgeschichte des Krieges´? Entwicklungslinien der österreichischen Weltkriegsgeschichtsschreibung im Spannungsfeld militärisch-politischer Instrumentalisierung und universitärer Verwissenschaftlichung, in: ders. (Hg.): Zwischen Nation und Region. Weltkriegsforschung im interregionalen Vergleich. Ergebnisse und Perspektiven. Innsbruck 2004, 63-122.
• Wingfield, Nancy M., Bucur, Maria (Hg.): Gender & War in Twentieth-Century Eastern Europe. Bloomington 2006.
• Ziemann Benjamin: Front und Heimat. Ländliche Kriegserfahrungen im südlichen Bayern 1914-1923, Essen 1997.


Association in the course directory

Diplom: P1; MA Frauen- und Geschlechtergeschichte (10 ECTS); MA Geschichte: Österr. Geschichte (10 ECTS); MATILDA

Last modified: We 15.12.2021 00:17