Universität Wien
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080069 VO-L Culture and Space (2010W)

Annäherungen an eine schwierige Fachgeschichte

Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 12.10. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 19.10. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 09.11. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 16.11. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 23.11. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 30.11. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 07.12. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 14.12. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 11.01. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 18.01. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Tuesday 25.01. 12:45 - 14:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

Information

Aims, contents and method of the course

Aufgrund der sich zu Anfang der 1930er herausbildenden Sprachinselvolkskunde und der späteren Heimatvertriebenenvolkskunde sollen in der Lehrveranstaltungen Tendenzen, Ideen, sowie persönliche, wissenschaftliche und politische Netzwerke in der österreichischen und deutschsprachigen Fachgeschichte in der Zwischenkriegszeit, während des Zweiten Weltkrieges und in den ersten Nachkriegsjahren aufgezeigt werden. Als VertreterInnen der Sprachinselvolkskunde entwickeln junge Menschen eine Erhebungs- und Aufzeichnungsmethode für die "bedrohte" Kultur der deutschen Volksgenossen in den nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Gebieten im Osten und Südosten Europas. Dort wird zum einen noch unverfälschte deutsche Volksart vermutet, die es vor dem Assimiliationsdruck der Mehrheitsbevölkerung und den Bedrohungen der modernen Welt zu retten gilt und zum anderen soll die Sprachinselvolkskunde auch als Grundlage für die spätere deutsche (österreichische) Ostpolitik dienen. Diese jungen ForscherInnen machen sich in den 1930er und 1940er Jahren auf, um im Stile der jugend- und heimatbewegten Wanderfahrten Volkskultur aufzuzeichnen oder fotographisch der Nachwelt zu erhalten. Entsprechend der zeitgenössischen Wissenschaftsauffassung konnten dies Aufzeichnungen auch im Rahmen der Angewandten Volkskunde bzw. für etwaige Wiederbelebungsversuche der schwindenden Volkskultur verwendet werden. Die Sprachinselvolkskunde bietet die Grundlage für ihre wissenschaftlichen, akademischen oder politischen Karrieren, die sie nach Ende des Zweiten Weltkrieges zum Teil auch in der unter veränderten Vorzeichen stehenden Heimatvertriebenenvolkskunde fortsetzen.

Assessment and permitted materials

Am Ende des Semesters mündliche Prüfung

Minimum requirements and assessment criteria

Ziel der Lehrveranstaltung ist eine (fach)historische Kontextualisierung der Personen und Ideologien, die hinter der Sprachinsel- und Heimatvertriebenenvolkskunde stehen. Dabei gilt es in zweierlei Hinsicht die gewohnten Pfade zu überschreiten: Zeitlich sollen über die großen Zäsuren des 20. Jahrhunderts (1930 bis ca. 1960) hinweg nationale, mentalitätsgeschichtliche und identitätspolitische Kontinuitäten und Denkmuster aufgezeigt werden. Räumlich wird der rein deutschsprachige Kontext über die Sprachinsel- und Heimatvertriebenenvolkskunde in Richtung Mittelost- und Südosteuropa erweitert und nach gemeinsamen nationalen Mustern gesucht. Weiters soll über die Bedeutung der Volkskunde und speziell der Sprachinselvolkskunde bei der Ausbildung ethnischer Identitätsangebote in den deutschsprachigen Gebieten im Osten und nach der Vertreibung nachgedacht werden. Eine kritische Analyse der unterschiedlichen Ansätze in der Fachgeschichte ist angestrebt.

Examination topics

Nach einer überblicksartigen Einführung in Geschichte, Begriffe und anzuwendende Theorien und Analysemethoden durch die Lehrveranstaltungsleiterin, steht vor allem die gemeinsame Diskussion der Texte in unterschiedlichen Diskussionsvarianten im Vordergrund der LV. Neben wissenschaftlichen Texten auch Nutzung anderer Medien wie Internet und Film.

Reading list

Handapparat zu Beginn des Semesters

Einführende Literatur:
Ingeborg Weber-Kellermann. Zur Interethnik. Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und ihre Nachbarn Frankfurt am Main 1978.

Petr Lozoviuk: Interethnik im Wissenschaftsprozess. Deutschsprachige Volkskunde in Böhmen und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. (=Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde, Bd. 26) Leipzig 2008.

Association in the course directory

230, 550; EC 210

Last modified: Mo 07.09.2020 15:31