Universität Wien
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110094 SE Regional Studies Seminar (MA) - Romanian (2020W)

Nomen est omen. Die Bedeutung von Namen in der rumänischen Kultur

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 11 - Romanistik
Continuous assessment of course work

Voraussetzungen lt. Studienplan:
BA: Absolvierung der Grund- und Erweiterungsmodule;
MA: s. Studienplan

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: Romanian

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 12.10. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 19.10. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 09.11. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 16.11. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 23.11. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 30.11. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 07.12. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 14.12. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 11.01. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 18.01. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13
  • Monday 25.01. 15:15 - 16:45 Sitzungssaal Romanistik UniCampus Hof 8/9 ROM 14 3G-O1-13

Information

Aims, contents and method of the course

Namen stellen einen Zugriffsindex auf eine Informationsmenge dar und dienen der Identifizierung und Individualisierung. Sie heben hervor, was Menschen an Personen, Sachen und Erscheinungen in der natürlichen und sozialen Umwelt wesentlich erscheint. Sie werfen damit ein bezeichnendes Licht auf die geistig-kulturelle und ökonomische Disponiertheit einer menschlichen Gemeinschaft.
In der wissenschaftlichen Beschäftigung mit Namen interessiert uns jene Richtung, die sich über die Denotation hinaus der Konnotation und den Narrativen von Namen widmet. Daraus ergeben sich u.a. folgende Fragestellungen: Welches sind die Benennungsmotive von Namen in Rumänien in geographischen, politischen, sozioökonomischen und künstlerischen Räumen synchron und diachron; durch welche Einstellungen und Absichten sind sie zu erklären? Unter welchen Rahmenbedingungen finden sie auf welche Weise Verwendung und werden aufrechterhalten, ausgetauscht oder aufgegeben?

Aus dem weiten Feld, das diese Fragestellungen eröffnen, sind in der folgenden Aufstellung einige, für Rumänien relevante Beitragsthemen stichwortartig aufgeführt (siehe Feld "Prüfungsstoff").

Assessment and permitted materials

Presentation (20 minutes) and essay (10 pages)

Minimum requirements and assessment criteria

maximum 2 absences

Examination topics

A. aus geographischer Sicht:
a) Toponyme als Mittel der Raumstrukturierung: z.B. Donaudelta;
b) Exonyme als Indikatoren grenzüberschreitender Raumbeziehungen: z.B. Visegrad-Staaten; Donauraum; Donau-Netzwerk;
B. aus historischer Sicht:
a) Herrschafts- und Staatsnamen in ihrem historischen Wandel: z.B. Österreich-Ungarn; Ungarisches Königreich; Königreich Jugoslawien – 1., 2. Jugoslawien – Post-Jugoslawische Staaten usw.;
b) Selbstbezeichnung versus Fremdbezeichnung von Ethnien: z.B. Albaner vs. Shqiptar; Ungar vs. Magyar usw.;
c) Historische Namen und Anspruch auf Autochthonität – z.B. die Albaner als Nachfahren der Illyrer, die Relationen Daker-Römer-Rumänen vs. Walachen, Moldauer usw.;
C. aus politisch-sozialer sowie geographischer Sicht:
a) Benennungen und Umbenennungen: z.B. Balkan – Südosteuropa; Mittel-europa – Ostmitteleuropa – Osteuropa; Westbalkan; Ostbalkan;
b) Machtumbruch und Umbenennungen: z.B. von Podgorica zu Titograd und erneut zu Podgorica oder Braşov zu Oraşul Stalin und erneut zu Braşov; Wech-sel von Straßennamen und Reaktionen darauf: Lenjinov bulevar zu Bulevar
Mihaila Pupina; Proleterskih brigada zu Krunska in Belgrad; Bulevardul Copou zu Bulevardul Carol I in Iaşi; die Hauptstraße von Chişinău hieß nacheinander Moskovskaja, Aleksandrovskaja (1877-1924), Alexander cel Bun, Lenin-Pros-pekt und heute Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfânt;
c) Erzwungene Änderungen von Anthroponymen wie etwa bei der Magyari-sierung rumänischer Namen in Siebenbürgen nach dem österreichisch-ungari-schen Ausgleich von 1867 oder die Bulgarisierung türkischer Namen in der Spätphase des bulgarischen Sozialismus. Freiwillige Moden und unfreiwillige Zwänge in der Namensgebung von Kindern (z. B. Stalinka, Chavdar; Übernah-me „westlicher“ Namen und der Namen von Popstars). Viele Träger von „kom-munistischen“ Namen haben sich nach der Wende umbenannt bzw. umbenennen müssen;
d) Toponyme und raum- oder kulturbezogene Identität: z.B. Banater Schwabe – Banater – Rumäne; Donauschwaben; Nordmakedonien – Makedonien; Serbe = Orthodoxie vs. Kroate = Katholizität;
e) Deck- und Tarnnamen zur Verschleierung der Identität: Dies reicht von Na-men, die sich Untergrundkämpfer gaben (Beispiel: Tito) bis zu Decknamen kon-spirativer Mitarbeiter (IM Marin, IM Mircea Moga usw.);
f) City und regional branding durch Namen: Die werbliche Profilschärfung von Städten und Regionen ist heute ein verbreitetes Mittel der Stadt- und Re-gionalentwicklung, vor allem um Investoren und Touristen anzuziehen, z.B. Draculaland;
etc.

Reading list


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Bachelor (2011): PW 47 R, BS 48 R, BS 49 R; Bachelor (2017): BAR 11/14/15 R; Master: MAR 05/06/07/08/09 a/b

Last modified: Mo 09.11.2020 18:32