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110189 PS Extension module literature introductory seminar - French (2011W)
Écritures de l'extrême contemporain: Französische Literatur der Gegenwart (Beigbeder, Despentes, Houellebecq)
Continuous assessment of course work
Labels
Voraussetzungen laut Studienplan:
BA (alt): Absolvierung des Grundmoduls Literaturwissenschaft
BA (ab WS 2011): Absolvierung der UE des Erweiterungsmoduls Literaturwissenschaft
Diplom/Lehramt: Absolvierung von 310- F dringend empfohlen
BA (alt): Absolvierung des Grundmoduls Literaturwissenschaft
BA (ab WS 2011): Absolvierung der UE des Erweiterungsmoduls Literaturwissenschaft
Diplom/Lehramt: Absolvierung von 310- F dringend empfohlen
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 26.09.2011 09:00 to Th 29.09.2011 12:00
- Registration is open from Mo 03.10.2011 09:00 to We 05.10.2011 12:00
- Deregistration possible until Mo 31.10.2011 12:00
Details
max. 40 participants
Language: German, French
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Wednesday 12.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 19.10. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 09.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 16.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 23.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 30.11. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 07.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 14.12. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 11.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 18.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
- Wednesday 25.01. 13:15 - 14:45 Seminarraum ROM 2 (3B-EG-21) UniCampus Hof 8
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Referat und Handout (Dt. oder Frz.), schriftliche Proseminararbeit (Dt. oder Frz., 10-15 Seiten), vorbereitete und reflektierte Mitarbeit.
Minimum requirements and assessment criteria
Erweiterung und Vertiefung der im Grundmodul Literaturwissenschaft erworbenen Kenntnisse der Literaturtheorie und der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens; Erwerb einer literaturwissenschaftlichen Terminologie (dt. / frz.) mit den Schwerpunkten Narratologie, Intertextualitätstheorie, Metaliteratur, Autobiographie/Autofiktion, Literatursoziologie; Überblick über die französische Literatur der Gegenwart im literar- und kulturhistorischen Kontext; ausführliche Kenntnis dreier wichtiger AutorInnen der zeitgenössischen französischen Literaturszene sowie Überblick über die relevante Sekundärliteratur; Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung mit literaturwissenschaftlichen Theorien und zur reflektierten Anwendung von literaturwissenschaftlichen Methoden; Fähigkeit zur selbständigen Ausarbeitung und Präsentation eines literaturwissenschaftlichen Themas in mündlicher und schriftlicher Form.
Examination topics
Präsentation und Diskussion literaturtheoretischer Ansätze mit den Schwerpunkten Narratologie, Intertextualitätstheorie, Metaliteratur, Autobiographie/Autofiktion, Literatursoziologie; Einführung in relevante Fachliteratur, Anleitung zu weiterführender selbständiger Recherche; Referate, einzeln oder in Kleingruppen, je nach Wunsch und Teilnehmerzahl (eine Themenliste zur Auswahl wird angeboten, eigene Vorschläge im Rahmen der LV-Thematik sind willkommen); selbständiges Verfassen einer schriftlichen Arbeit.
Reading list
Sämtliche in der LV behandelte Texte sind in der Bibliothek des Instituts für Romanistik verfügbar (und im Übrigen auch jederzeit unproblematisch im Buchhandel zu beziehen). In der Institutsbibliothek wird überdies ein Handapparat eingerichtet, der relevante Literatur zu den behandelten Autoren und Werken sowie zu den wichtigsten theoretischen Schwerpunkten der LV enthält. Eine ausführliche Bibliographie wird ebenfalls zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. Zur Vorbereitung auf die LV empfehle ich Ihnen, möglichst bald mit der Lektüre der Primärtexte zu beginnen.
Association in the course directory
Bachelor: AM/EM 34 F; Dipl./LA: 330- F
Last modified: Mo 07.09.2020 15:32
Beigbeders "Un roman français" (2009), eigenwilliger, autobiographisch inspirierter Familienroman, ist auch ein Dokument der metaliterarischen Reflexion über die Modalitäten des eigenen - autobiographischen, autofiktionalen, fiktionalen - Schreibens, über die (De-)Konstruktion narrativer Identität im Zeitalter nach dem Ende der 'großen Erzählungen' (da man es nur mehr mit 'kleinen' Erzählungen von begrenzter Gültigkeit und Haltbarkeit zu tun, jedes Leben, jede Lebensgeschichte ebenso viele verschiedene Versionen wie Erzähler hat: "toute vie a autant de versions qu'elle a de narrateurs", so Beigbeder), wobei literarisches Erzählen systematisch in Relation zu anderen - nicht-literarischen, auch nicht-verbalen - Formen des Narrativen gesetzt wird.
Bei "La carte et le territoire", Michel Houellebecqs bislang letztem Roman, handelt es sich um einen raffinierten metaliterarischen Text, in dem der Autor nicht nur eine grausame Karikatur seiner selbst zeichnet (und in detaillierten Schilderungen der wüst zugerichteten Leiche des von einem Psychopathen ermordeten 'Houellebecq' schwelgt), sondern auch vielschichtige Reflexionen über die Existenz des Schriftstellers, den Ort der Literatur in einer post-postmodernen Welt, über die Spezifik von Prosa und Poesie, über die (Un)Möglichkeiten des Erzählens, über den Literaturbetrieb, die Pariser Kunst- und Medienszene, aber auch über eine neue politische und ökonomische Weltordnung anstellt.
Virginie Despentes, bekannt geworden durch ihr skandalöses Debüt mit "Baise-moi" (1993), knüpft in "Apocalypse bébé" (2010), an die Tradition des feministischen Road movie und des 'polar' an, erweitert freilich um eine gesellschaftsphilosophische Reflexion voll von schwarzem Humor. Im Rahmen einer multiperspektivischen Erzählung entfaltet Despentes ein düsteres, aber auch amüsantes Panorama der zeitgenössischen französischen Gesellschaft (J. Joste bezeichnet den Roman als regelrechte "Goldmine" für zukünftige Historiker und Soziologen).
Bei der Auseinandersetzung mit diesen drei Werken verbindet diese LV unterschiedliche Zugangsweisen: detaillierte Textanalyse und literaturtheoretische Reflexion einerseits, die Reflexion über Status und Funktion von Literatur im gesellschaftlichen Kontext andererseits. Die Auseinandersetzung mit den komplexen narrativen Strukturen dieser drei Werke wird nicht zuletzt die Gelegenheit bieten, die im Grundmodul erworbenen Kenntnisse der narratologischen Analyse von Erzähltexten zu festigen und zu vertiefen, wobei wir uns auch mit der Frage nach der Spezifik literarischen Erzählens gegenüber anderen Formen des Narrativen beschäftigen werden. Weitere literaturtheoretische Schwerpunkte dieser LV werden Formen und Funktionen der metaliterarischen Selbstreflexion bzw. das Konzept der sogenannten 'Metaliteratur' (d. h. Literatur über Literatur, selbstreflexive, selbstreferentielle Literatur, die ihre eigene Literaturtheorie, ihre eigene Poetik implizit oder explizit mitliefert), Intertextualitäts- bzw. Transtextualitätstheorie (jeder einzelne der hier behandelten Texte zitiert direkt oder indirekt eine Fülle von Prätexten) sowie die Problematik Roman - Autobiographie - Autofiktion sein. Andererseits wird es wesentlich auch darum gehen, Literatur im gesellschaftlichen Kontext zu situieren; einerseits wird zu reflektieren sein, wie die drei in dieser LV analysierten Werke eine Vielzahl hochaktueller gesellschaftlich relevanter Themen in literarisierter, fiktionalisierter Form behandeln; andererseits werden wir uns ausgehend von diesen drei Autoren und ihrem Werk auch mit literatursoziologischen Fragestellungen beschäftigen (zeitgenössischer französischer Literaturmarkt, Verlagswesen und Literaturkritik, das 'System' der Literaturpreisvergaben etc.); alle drei hier behandelten AutorInnen sind nicht zuletzt Meister der provokanten Selbst-Inszenierung, des strategischen Selbst-Marketing, auch und gerade in ihrer Rebellion gegen den literarischen 'Markt' - und alle drei hier behandelten Werke brachten den jeweiligen Autoren renommierte französische Literaturpreise ein (Prix Renaudot 2009 für Beigbeders "Un roman français" und 2010 für Despentes' "Apocalypse bébé", Prix Goncourt 2010 für Houellebecqs "La carte et le territoire").