135813 KO KO: Authors of World Literature as Characters (2020W)
Strategien der Literarisierung, Fiktionalisierung, Mythisierung und Ikonisierung
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Tu 01.09.2020 00:01 to Th 24.09.2020 23:59
- Deregistration possible until Sa 31.10.2020 23:59
Details
max. 32 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
Vom 4.11. bis auf Widerruf findet das Seminar digital statt.
- Thursday 01.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 08.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 15.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 22.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 29.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 05.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 12.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 19.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 26.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 03.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 10.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 17.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 07.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 14.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 21.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
- Thursday 28.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Anwesenheit, Mitarbeit, regelmäßige Lektüre und Essay
Minimum requirements and assessment criteria
Examination topics
Reading list
wird zu Beginn des Semesters bei Moodle bereitgestellt
Association in the course directory
MA M1
Last modified: Th 04.07.2024 00:13
Im Verlauf des Kanonisierungsprozesses können einige Autor*innen selbst zu literarischen oder filmischen Figuren werden – und zwar nicht nur in Biographien oder sogenannten Biopics, sondern als Teil von fiktionalen Narrativen. Es werden dann biographisch spannende oder skandalöse Momente hervorgehoben, Inkohärenzen zwischen Biographie, Werk und kultureller Bedeutung eingeebnet oder betont. Als Figuren können Autor*innen sowohl sakralisiert oder demontiert werden. Egal mit welcher Intention, immer folgt die Fiktionalisierung einer realhistorischen Person mit Blick auf eine Funktion: Sie kann einen Bedarf nach einer nationalkulturellen Orientierungsfigur stillen, aber ebenso den Personenkult ad absurdum führen. Sie kann auch unterhalten, was zum Beispiel in Hörspielen geschieht, in denen Oscar Wilde mit Mycroft Holmes, Edgar Allan Poe mit Alexandre Dupin oder die Gebrüder Grimm Kriminalfälle lösen. Sie kann aber auch dazu dienen, eine politische Position zu stärken – sei es zum Zweck der Machterhaltung oder Subversion. letzteres lässt sich in den Neuen Medien und insbesondere in Sozialen Netzwerken beobachten, wenn etwa Virginia Woolf oder Sappho zu Ikonen der feministischen oder LGBTQ+-Bewegung werden. Die Idee des Seminars ist es, Funktionalisierung dieser Art nicht als widerrechtliche Vereinnahmung zu diskreditieren, sondern das Phänomen als eine kulturelle Praxis, die den Weltliteraturkanon bestätigt oder gar erzeugt, systematisch in den Blick zu bekommen. Wir nehmen dazu eine doppelte Perspektive ein: Zum einen wird es darum gehen, mit Hilfe narratologischer Figurenanalyse das Phänomen der fiktionalisierten Autor*innen in einzelnen Texten bzw. in größeren transfiktionalen Zusammenhängen zu untersuchen und zum anderen darum, ihre Funktion im jeweiligen Text und damit auch kulturellem Kontext zu bestimmen. Die Literaturanalysen sollen von explorativen Studien zur Verwendung von Autor*innen in den Sozialen Medien begleitet werden.