150006 VO+UE Writing Back - Postcolonial representations of Okinawa in literature and film (2018S)

Diese Lehrveranstaltung möchte die TeilnehmerInnen aus kulturwissenschaftlicher Perspektive mit einem Spezialgebiet innerhalb der Japanologie bekannt machen.
Das Ryûkyû-Königreich wurde im 19. Jahrhundert von dem sich modernisierenden japanischen Staat annektiert und als Präfektur Okinawa zu einem Teil Japans gemacht; dieser Vorgang wird in der jüngeren Forschung immer öfter als Kolonialisierungsprozess begriffen. Auch heute, mehr als 100 Jahre später, gilt Okinawa noch als Japans “Inneres Anderes”, wobei nun nicht mehr die Negativ-, sondern die Positivstereotype überwiegen. Besonders ab den 1990er Jahren entstand eine Vielzahl an literarischen Texten, Kinofilmen, Fernsehserien und anderen TV-Produktionen, die Okinawa als Schauplatz haben. Viele davon exotisieren und idealisieren Okinawa und blenden das belastete Verhältnis zu den japanischen Hauptinseln aus; viele jedoch reflektieren auch die Probleme, denen Okinawa ausgesetzt ist.

Die LV verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:
1) Die TeilnehmerInnen sollen mit Grundzügen postkolonialer Theorie und Möglichkeiten ihrer Übertragung auf ein konkretes Fallbeispiel (hier: die Beziehung zwischen Okinawa und Japan) vertraut gemacht werden.
2) Den TeilnehmerInnen soll Grundwissen über das Verhältnis zwischen Okinawa und Japan vermittelt werden.
3) Die TeilnehmerInnen sollen verschiedene Beispiele medialer Repräsentationen Okinawas, sowohl aus japanischer als auch aus okinawanischer Perspektive, kennenlernen; im Übungsteil werden diese Fallbeispiele gemeinsam kritisch diskutiert und unter Bezugnahme auf postkoloniale (und ggf. auch andere) Theorien analysiert.

Methoden:
Input-Vorträge durch die LV-Leiterin
Gemeinsame Diskussionen zu literarischen Texten, Filmen und Fernsehsendungen
Gruppenarbeiten
Referate