Universität Wien

160051 VO About the So-called Notation Standard in the Music of the 17th and 18th Centuries (2020W)

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die Vorlesung wird zu den angegebenen Zeiten digital über BigBlueButton (via Moodle) abgehalten.

  • Monday 05.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 12.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 19.10. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 09.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 16.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 23.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 30.11. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 07.12. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 14.12. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 11.01. 11:30 - 13:00 Digital
  • Monday 18.01. 11:30 - 13:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Vermittlung des historisch informierten und adäquaten Umgangs mit musikalischen Quellen aus der Zeit von ca. 1600 bis ca. 1850.

Wie schon die bedeutende österreichische Cembalistin Vera Schwarz (1929-1980) anmerkte, wurde in der Musik bis ca. 1800 überhaupt nur das notiert, was sozusagen "gegen die Norm" verstieß. Aus diesem Grund sehen sich sowohl Musikhistoriker als auch Herausgeber oder Musiker häufig mit völlig "leerem" oder scheinbar nur "mangelhaft" bezeichnetem Notentext konfrontiert, in dem nicht nur Tempo- oder Vortragsangaben, sondern auch Artikulationszeichen fehlen. Doch was bedeutet dies? Dürfen hier die "fehlenden" Angaben und Zeichen beliebig, ganz nach dem Geschmack der Herausgeber oder der Interpreten, ergänzt werden oder aber ist es doch vielmehr notwendig, sich mit der oben erwähnten "Norm" auseinanderzusetzen?
Dagmar Glüxam bietet in ihrer Vorlesung wichtige Einblicke in die historische Notationspraxis an, durch die Studierende eine etwas andere Art des Notenlesens erlernen können. Auf den Grundlagen der sogenannten Affekttheorie, der musikalischen Rhetorik, des Nachahmungsprinzip und der Intervallsymbolik wird bald klar, dass die Kompositionen tatsächlich alle erforderlichen Informationen enthalten, vorausgesetzt, man weiß, wie der Notentext zu lesen ist.

Assessment and permitted materials

(Schriftliche Prüfung - nicht mehr aktuell)
UPDATE 12.01.2021: Der 1. und der 2. Prüfungstermin finden als digitale mündliche Prüfung per Videokonferenz statt.
UPDATE 27.01.2021: Auch der 3. und 4. Prüfungstermin finden als digitale mündliche Prüfung per Videokonferenz statt.

Minimum requirements and assessment criteria

Gute musikalische Kenntnisse, verlässliches Notenlesen, Interesse an historischen Quellen und Editionspraktiken, gute Französischkenntnisse vom Vorteil.

Examination topics

Inhalt der Vorlesung

Reading list

Auswahl:
Historische Quellen:
Hiller, Johann Adam: Abhandlung über die Nachahmung der Natur in der Musik. In: Marpurg,
Friedrich Wilhelm, Historisch=Kritische Beyträge zur Aufnahme der Musik. Berlin 1755,
Bd. 1, 6. Stück, S. 515543
Kircher, Athanasius: Musurgia Universalis Sive Ars Magna Consoni Et Dissoni In X. Libros
Digesta, Rom 1650, 2 Teile. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Rom 1650, hrsg. v.
U. Scharlau, Hildesheim / New York 1970. S. auch Reprint der deutschen Teilübersetzung
von Andreas Hirsch, Schwäbisch Hall 1662, hrsg. v. Melanie Wald. Kassel u. a. 2006
Mattheson, Johann: Das Neu=Eröffnete Orchestre. Hamburg 1713
Mattheson, Johann: Der Vollkommene Capellmeister. Hamburg 1739
Scheibe, Johann Adolph: Critischer Musikus. Neue, vermehrte und verbesserte Auflage, Leipzig
1745
Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste in einzeln, nach alphabetischer
Ordnung der Kunstwörter auf einander folgenden, Artikeln abgehandelt. Neue vermehrte
zweyte Auflage Leipzig 1792 (Bd. I, II) bzw. Leipzig 1793 (Bd. III) und 1794 (Bd. 4). Nachdruck
der 2. vermehrten Ausgabe Hildesheim 1967
Walther, Johann Gottfried: Musicalisches Lexicon oder Musicalische Bibliothek. Leipzig 1732

Sekundärliteratur:
Art. "Musik und Rhetorik" (H. Krones), "Affekt" (W. Braun) in MGG2, Rhetoric and Music (B. Wilson, G. J. Buelow, P. A. Hoyt) in The New Grove Dictionary, Second Edition
Figures (G. Buelow), Rhetoric and Music (G. Buelow) in The New Grove Dictionary (1980).
Bartel, D.: Handbuch der musikalischen Figurenlehre. 2. Auflage, Laaber 1992
Benary, P.: Die deutsche Kompositionslehre des 18. Jahrhunderts, Leipzig 1961
Dammann, R.: Der Musikbegriff im deutschen Barock, Laaber 1995
Glüxam, Dagmar: "Aus der Seele muß man spielen …". Über die Affekttheorie in der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts und ihre Auswirkung auf die Interpretation. Wien 2020
Glüxam, Dagmar: Rhetorik und musikalische Artikulation. In: Hartmut Krones (Hrsg.), Rhetorik
und Musik. Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 35. Berlin / Boston 2016, S. 151182
Thieme, U.: Die Affektenlehre im philosophischen und musikalischen Denken des Barock. Celle, Moeck 1984
Unger, H.-H.: Die Beziehungen zwischen Musik und Rhetorik im 16.18. Jahrhundert, Würzburg 1941, Faks. Druck: Olms, Hildesheim 1969

Association in the course directory

BA: HIS-V2, FRE
MA: M01, M02, M03, M04, M05, M07, M14
EC: EMG2

Last modified: Fr 12.05.2023 00:17