170107 SE MA Seminar (2011S)
Methodenseminar. Zur Gegenwart von Geschichte. Analyse von Inszenierungen und ihren "Nebentexten"
Continuous assessment of course work
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Theorieseminar zur Theaterwissenschaft.
Vorbesprechung am 22. März um 18.30 Uhr im Jura Soyfer Saal. Die Lehrveranstaltung findet vom 10. Mai bis 21. Juni 2011 statt, um 10 ct in der Festwochen-Lounge im Looshaus. Sie umfasst elf Inszenierungs- und Ausstellungsbesuche, die genauen Termine werden über die Plattform Moodle bekannt gegeben.
Vorbesprechung am 22. März um 18.30 Uhr im Jura Soyfer Saal. Die Lehrveranstaltung findet vom 10. Mai bis 21. Juni 2011 statt, um 10 ct in der Festwochen-Lounge im Looshaus. Sie umfasst elf Inszenierungs- und Ausstellungsbesuche, die genauen Termine werden über die Plattform Moodle bekannt gegeben.
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 21.02.2011 09:00 to Th 03.03.2011 12:00
- Deregistration possible until Th 31.03.2011 23:59
Details
max. 30 participants
Language: German
Lecturers
Classes
Currently no class schedule is known.
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Regelmäßige Anwesenheit im Seminar und bei den gemeinsamen Theaterbesuchen und anschließenden Diskussionen. Kleinere schriftliche Hausübungen (Verfassen einer Kritik / eines Ankündigungstextes), eine kurze Präsentation (Vorstellung/Analyse von Inszenierungen oder Kritiken, bzw. ein Referat über einen theoretischen Text) sowie eine abschließende Hausarbeit zu einem/r der im Seminar behandelten Themen/Inszenierungen.
Minimum requirements and assessment criteria
In Seminararbeiten wird häufig deutlich, wie stark sich Studierende bei Inszenierungsanalysen an Texten wie Programmheften und Kritiken orientieren, ohne diesen Einfluss explizit zu reflektieren und zu problematisieren. Ziel dieses Seminars ist die Schärfung des Bewusstseins für verschiedene, die Theaterezeption rahmende und beeinflussende Textsorten. Analysen der 'Inszenierungstexte' sollen verbunden werden mit Analysen der 'Nebentexte'.
Inhaltlich und methodisch passt dazu die Fokussierung auf Inszenierungen, in denen die "Gegenwart von Geschichte" eine wesentliche Rolle spielt. Denn eine Analyse der Inszenierungen wie ihrer Rezeption bedarf immer auch der historischen Einbettung, einer Berücksichtigung von intertextuellen und intermedialen Phänomenen und also eines Blicks auf die entsprechenden Prä-, Referenz- und Kontexte. Aus der "Gegenwart von Geschichte" ergeben sich grundlegende praktische wie theoretische Fragen zur Inszenierungsanalyse, zum Schreiben über Theater und zur Inter- bzw. Paratextualität.
Inhaltlich und methodisch passt dazu die Fokussierung auf Inszenierungen, in denen die "Gegenwart von Geschichte" eine wesentliche Rolle spielt. Denn eine Analyse der Inszenierungen wie ihrer Rezeption bedarf immer auch der historischen Einbettung, einer Berücksichtigung von intertextuellen und intermedialen Phänomenen und also eines Blicks auf die entsprechenden Prä-, Referenz- und Kontexte. Aus der "Gegenwart von Geschichte" ergeben sich grundlegende praktische wie theoretische Fragen zur Inszenierungsanalyse, zum Schreiben über Theater und zur Inter- bzw. Paratextualität.
Examination topics
Im Hinblick auf eine mögliche Berufspraxis soll das Verfassen bestimmter Textformen (Ankündigungstext, Kritik) erprobt und diskutiert werden. Im Hinblick auf theaterwissenschaftliche Forschung handelt es sich um eine Übung für Inszenierungsanalysen und den Umgang mit Quellen und Para-/Nebentexten, das heißt auch eine Beschäftigung mit Theorien und Fragen der Historizität und Intermedialität von Theater.Das Seminar wird in kleinen Blöcken zwischen dem 10. Mai und dem 21. Juni stattfinden. Bei den Wiener Festwochen (13. Mai bis 19. Juni) besuchen und diskutieren wir gemeinsam folgende Inszenierungen und Ausstellungen:INSZENIERUNGEN:
Richard Maxwell/New York City Players: Neutral Hero
Robert Lepage/Ex Machina: The Far Side Of The Moon
John Cassavetes/Ivo van Hove: Opening Night
Rabih Mroué/Lina Saneh: Photo-Romance
Walid Raad: Scratching on Things I Could Disavow. A History of Art in the Arab World
Elevator Repair Service/John Collins/Ernst Hemingway: The Select (The Sun also Rises)
David Marton/Richard Wagner: Rheingold
Stefan Kaegi (Rimini Protokoll): Bodenprobe Kasachstan
Beat Furrer/Christoph Marthaler: WüstenbuchAUSSTELLUNGEN:
Walid Raad: Scratching on Things I Could Disavow. A History of Art in the Arab World
Michikazu Matsune: HELLO! / Time Capsule Project 2111
Richard Maxwell/New York City Players: Neutral Hero
Robert Lepage/Ex Machina: The Far Side Of The Moon
John Cassavetes/Ivo van Hove: Opening Night
Rabih Mroué/Lina Saneh: Photo-Romance
Walid Raad: Scratching on Things I Could Disavow. A History of Art in the Arab World
Elevator Repair Service/John Collins/Ernst Hemingway: The Select (The Sun also Rises)
David Marton/Richard Wagner: Rheingold
Stefan Kaegi (Rimini Protokoll): Bodenprobe Kasachstan
Beat Furrer/Christoph Marthaler: WüstenbuchAUSSTELLUNGEN:
Walid Raad: Scratching on Things I Could Disavow. A History of Art in the Arab World
Michikazu Matsune: HELLO! / Time Capsule Project 2111
Reading list
Balme, Christopher: "Theater zwischen den Medien: Perspektiven theaterwissenschaftlicher Intermedialitätsforschung". In: Ders./Markus Moninger (Hg.): Crossing Media: Theater - Film - Photographie - Neue Medien. München: ePODIUM, 2004. S. 13-31.Bay-Cheng, Sarah/Chiel Kattenbelt/Andy Lavender/Robin Nelson (Hg.): Mapping Intermediality in Performance. Amsterdam: AUP, 2010.Boenisch, Vasco: Krise der Kritik? Was Theaterkritiker denken - und ihre Leser erwarten. Berlin: Theater der Zeit, 2008.Carlson, Marvin: The Haunted Stage. The Theatre as Memory Machine. Ann Arbor: University of Michigan Press, 2001.Elfert, Jennifer: Theaterfestivals. Geschichte und Kritik eines kulturellen Organisationsmodells. Bielefeld: transcript, 2009.Elleström, Lars: Media Borders, Multimodality and Intermediality. Basingstoke: Palgrave McMillan, 2010.Kreuder, Friedemann/Stefan Hulfeld/Andreas Kotte (Hg.): Theaterhistoriographie. Kontinuitäten und Brüche in Diskurs und Praxis. Tübingen: Francke 2007Merck, Nikolaus: "Aller Anfang des Neuen ist der Schrecken. Vortrag über nachtkritik.de und Theaterkritik im Netz vor dem Künstlerischen Ausschuss des Bühnenvereins in Hamburg". Vortrag vom 21. Februar 2011, siehe: www.nachtkritik.deMüller-Schöll, Nikolaus: "Mitsprechende Erfahrung. Die Biographie, der Apparat und das Problem des Singulären" In: Heiner Goebbels/Ders. (Hg.) Heiner Müller sprechen. Berlin: Theater der Zeit (Recherchen 69) 2009. S. 163-174.Rokem, Freddie: Performing History: Theatrical Representations of the Past in Contemporary Theatre. Iowa City: Univ. of Iowa Press, 2000.Roselt, Jens: Aufführungsparalyse. In: Christopher Balme/Erika Fischer-Lichte/Stephan Grätzel (Hg.): Theater als Paradigma der Moderne? Positionen zwischen historischer Avantgarde und Medienzeitalter. Tübingen und Basel: Francke 2003, S. 145-153.Thomsen, Henrike: "Theater der Visionen - Visionen der Theaterkritik". In: Christopher Balme/Jürgen Schläder (Hg.): Inszenierungen. Theorie - Ästhetik - Medialität. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2002. S. 71-84.Wortelkamp, Isa: Schreiben mit dem Stift in der Hand. Die Aufführung im Schriftzug der Aufzeichnung. Freiburg/Berlin: Rombach 2006.
Association in the course directory
II.2.1., II.2.2., 092: § 5(1)
Last modified: Mo 07.09.2020 15:36
In diesem Seminar sollen Aufführungen/Inszenierungen und ihr Verhältnis zu den sie 'um-schreibenden', um sie herum geschriebenen Texten untersucht werden. Wir werden Texte zum Theater produzieren, vor allem aber analysieren. Welchen Informationsgehalt haben Texte, die uns verführen sollen, ins Theater zu gehen, wie werden sie produziert von KünstlerInnen, DramaturgInnen und Presseabteilungen? Wie berichten JournalistInnen; welche Inszenierungen werden besprochen, mit welchen inhaltlichen und ästhetischen Präferenzen?
Inszenierungsanalysen sollen also einhergehen mit der Reflexion der Frage, wie diese beeinflusst werden von den 'Nebentexten'; der Dramaturgie, Pressearbeit und Kritik. Dafür werden wir Inszenierungen der Wiener Festwochen besuchen und sowohl diese Inszenierungen als auch die sie 'rahmenden' Texte analysieren.Bei der Auswahl der Inszenierungen und den zu diskutierenden Themen liegt der Fokus auf der Frage der "Gegenwart von Geschichte". Welche Rolle spielt - sowohl für die Inszenierung als auch ihre Nebentexte - die (Vor)-Geschichte von Vorlage, Stoff oder auch KünstlerInnen? Wie sehr spielen beispielsweise SchauspielerInnenbiographien, Medien- und Inszenierungsgeschichte unweigerlich mit in einer Inszenierung und ihrer Rezeption?