Universität Wien
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170223 UE Exercise Course "Media Transitions" (2022W)

Crude Connections - The construction of conspiracy theories in the digital age

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 35 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Thursday 13.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Thursday 27.10. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Thursday 10.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Thursday 24.11. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Thursday 12.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Thursday 26.01. 15:00 - 18:15 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

Die Corona-Krise ist nicht nur ein humanitäres, soziales und ökonomisches Disaster, sondern auch ein global allgegenwärtiges Medienereignis, welches eine weltweite Konjunktur und Kumulation von Verschwörungstheorien mit sich brachte. Diese wurden nicht nur digital verbreitet, sondern zu großen Teilen auch digital erschaffen, unter Bedingungen digitaler Informationstechnologien und -medien, und unter Rückgriff von digitalen Sinnstiftungsverfahren. Die Corona-Krise kann keineswegs als Ursache entsprechender Gesinnungskonglomerate gesehen werden, die sowohl auf Jahrhundertealte (rassistische, antisemitische, biologistische, etc.) Gedankenkonstrukte und Verschwörungstheorien wie auch auf soziokulturelle und ökonomische Erfahrungen des frühen 21. Jahrhunderts basieren. Dennoch kann die biologische Bedrohung durch das Virus, gekoppelt mit der Erfahrung der exzessiven Individualisierung als Trigger für ideologische Konstruktionen gesehen werden, die auf kollektiver wie subjektiver Ebene anknüpfbar und wirkungsmächtig sind. Ausgehend davon, dass Verschwörungstheorien im 21. Jahrhundert nicht nur durch digitale Medien rasant verbreitet und rezipiert werden können, sondern jene Medialitäten auch eine besondere Form intermedialer Sinnkonstruktionen erlauben, untersucht und dekonstruiert das Seminar, entsprechende mediale Sinnstiftungsstrategien. Dabei fragt es besonders nach Formen medialer Produktion, Inszenierung, und Vermittlung von Verschwörungstheorien, untersucht Annahmen von Evidenz, dem Rückbezug auf dokumentarische Traditionen und Exzesse, und das Zusammenspiel von fiktionalen und dokumentarischen Strategien. Gefragt wird wie trans- und intermediale Praktiken sich visuelle, akustische und andere kognitive Effekte sowie Pathosformeln zu Eigen machen, um vermeintliche Sinnzusammenhänge plausibel erscheinen zu lassen. Untersucht werden Memes, Inszenierungen politischer Proteste (und medial Berichterstattung darüber), (Online)videos, Social Media, Websites (inkl. deren Struktur und Aufmachung), etc., um zu analysieren und entlarven, wie in digitalen Medien Verschwörungstheorien generiert werden und dabei rassistische, sexistische, antisemitische, biologistisch sowie abelist und ageist Diskurse vermengt werden. Gerade das Erstarken während der Corona-Pandemie spricht für biologistische Grundlagen als einen gemeinsamen Nenner der Verschwörungs-Diskurse. Analysiert wird wie dabei körperliche Ängste und Unwohlsein (die nicht zuletzt aus der Zurichtung durch patriarchale und kapitalistische Verhältnisse resultieren) in irrationalistische gesellschaftliche Erklärungsmodelle projiziert werden. Dabei wird insbesondere auf historische Tradierungslinien eingegangen und diskutiert in welchen gesellschaftlichen Konstellationen ihre Anschlussfähigkeit und Wirkmächtigkeit zunimmt (und wie sie in der Zwischenzeit überdauerten).
Ziele
Studierende lernen Theorien zu Verschwörungstheorien und Antisemitismus und deren unterschiedliche historische und ideologischen Strömungen kennen. Darüber hinaus üben sie die Dekonstruktion medial vermittelter ideologischer Konstrukte, und entschlüsseln mediale Botschaften bezüglich ihrer historisch konnotierten Tradierungen. Sie erproben die Analyse zeitgenössischer digitaler Medienformate, sowie audiovisuelle Diskursanalyse und setzen sich mit den diskursiven Besonderheiten digitaler Medien auseinander. Als zentrale Schlüsselkompetenz wird auf eine umfassende kritisch-reflexive Medienkompetenz hingearbeitet, die in Bezug auf verschiedene zeitgenössische Medien und Repräsentationsformen angewendet werden kann.

Assessment and permitted materials

Studierende erarbeiten grundlegende Texte zur Theorie von Rassismus, Sexismus, Othering, Antisemitismus, Ableism und Ageism, und identifizieren Versatzstücke entsprechender ideologischer Konstrukte in zeitgenössischen digitalen Medienformaten. Studierende führen kritische Online-Recherchen durch und analysieren die Ergebnisse im Rahmen der Lehrveranstaltung.

Minimum requirements and assessment criteria

Regelmäßige Textlektüre und Exzerpte in Vorbereitung auf die jeweiligen Einheiten des Seminars: 15%,
Regelmäßige Übungen (Webrecherche, Medienrezeption, Protokolle etc.) und deren Erörterung im Kurs: 20%,
Präsentation: 30%,
Abschlussarbeit: 35 %
Alle Teilleistungen müssen zumindest mit ausreichend bewertet werden um das Seminar positiv zu absolvieren.

Examination topics

Im Seminar behandelte Texte und Fallbeispiele

Reading list

Wird in der ersten Einheit bekanntgegeben

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Last modified: Sa 08.10.2022 15:09