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170224 SE Research Seminar on Film Studies (2009S)
Destination London - Filmexil in Großbritannien
Continuous assessment of course work
Labels
Beschränkte TeilnehmerInnenzahl: 50 Personen
Details
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Monday 09.03. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 16.03. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 23.03. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 30.03. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 20.04. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 27.04. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 04.05. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 11.05. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 18.05. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 25.05. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 08.06. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 15.06. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 22.06. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
- Monday 29.06. 13:00 - 15:00 (ehem. Jura-Soyfer-Saal (THW) Hofburg, 1.Stock)
Information
Aims, contents and method of the course
Einige Filmschaffende aus Mitteleuropa hatten bereits seit Mitte der 1920er Jahre regelmäßig in britischen Ateliers gearbeitet. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und der damit verbundenen massenhaften Vertreibung (vor allem jüdischer) Filmschaffender wuchs ihre Zahl sprunghaft an: Insgesamt waren in der britischen Filmindustrie der 1930er und 1940er Jahre mehr als 400 kontinentaleuropäische, vornehmlich deutschsprachige Personen aus allen Bereichen der Filmbranche beschäftigt. Genannt seien DarstellerInnen wie Elisabeth Bergner, Richard Tauber, Conrad Veidt, Lilli Palmer und Adolf Wohlbrück, Regisseure wie Berthold Viertel, Karl Grune und Paul Czinner, Produzenten wie Alexander Korda, Max Schach und Erich Pommer, Drehbuchautoren wie Carl Mayer, Wolfgang Wilhelm und Emeric Pressburger, Filmarchitekten wie Ernö Metzner, Alfred Junge und Hein Heckroth, Kameraleute wie Günther Krampf, Curt Courant und Otto Kanturek und Komponisten wie Hans May, Ernst H. Meyer und Allan Gray.Ihre zentrale Rolle im britischen Kino jener Jahre beschreibt Kevin Gough-Yates, Pionier der Filmexilforschung, folgendermaßen:"Als Ganzes betrachtet, ist der Einfluss dieser Emigrantinnen und Emigranten auf die britische Filmproduktion immens. In den 1930er Jahren und darüber hinaus stammten die führenden Drehbuchautoren, Kameraleute, Produzenten und selbst Regisseure nicht aus Großbritannien. Wenn man jene britischen Filme aus den 1930er Jahren in Betracht zieht, an denen Europäer nicht oder nur unwesentlich beteiligt waren, finden sich darunter nur sehr wenige wichtige Produktionen."Die Arbeit der FilmexilantInnen war in ökonomischer wie ästhetischer Hinsicht instrumentell für die Entwicklung des britischen Films der 1930er und 1940er Jahre. Die Lehrveranstaltung will unter Zuhilfenahme wesentlicher, markanter filmischer Beispiele einen Überblick über Filmexil und Exilfilm in Großbritannien geben und wird sich dabei unter anderem folgenden Themen und Fragestellungen widmen:- Großbritannien als Exilland: Integration / Assimilation / Akkulturation- Wie äußert sich der Zustrom der geflüchteten Filmschaffenden konkret im gesellschaftlichen und Produktions-Kontext des Gastlandes? In welcher Weise fließt das kulturelle "Gepäck" der ExilantInnen in ihre Arbeit ein?- In welchen Bereichen und Genres konnten die ExilantInnen arbeiten? In welcher Weise wurde ihre Tätigkeit durch die britische Einwanderungspolitik, durch Internierung als "enemy aliens", durch die teils fremdenfeindliche Haltung der Gewerkschaften beeinflusst? Inwieweit war es den EmigrantInnen möglich, ihre Flucht- und Exilerfahrung in die Filme einzubringen?- Erwartungshaltungen: Wie sollte das Bild von Europa im Kino des Gastlandes aussehen? Wie wurde es konstruiert? Welche Vorstellungen, Mythen lagen diesem Prozess zugrunde?- Exil & Propaganda: EmigrantInnen und der britische Anti-Nazi-Film der Jahre 1939-45.
Assessment and permitted materials
Anwesenheit (erster Termin obligatorisch), Mitarbeit, Hausübungen (obligatorisch), Referat, Abschlussarbeit.
Minimum requirements and assessment criteria
Examination topics
Reading list
Bergfelder, Tim/Cargnelli, Christian (Hg.): Destination London. German-speaking Emigrés and British Cinema, 1925-1950. New York, Oxford 2008.Brown, Geoff: "Von Caligari nach Bournemouth: Deutsche Exilkünstler im britischen Film". In: Neue Gesellschaft für Bildende Kunst Berlin (Hg.): Kunst im Exil in Großbritannien 1933-1945. Berlin 1986.Cargnelli, Christian: Österreichische Filmschaffende im britischen Exil ab 1933. PhD Thesis, University of Southampton, 2007.Gough-Yates, Kevin: "The British Feature Film as a European Concern. Britain and the Emigré Film-Maker, 1933-45". In: Günter Berghaus (Hg.): Theatre and Film in Exile. German Artists in Britain, 1933-1945. Oxford, New York, München 1989.Gough-Yates, Kevin: "Jews and Exiles in British Cinema". Leo Baeck Institute Year Book 37 (1992).Gough-Yates, Kevin: "Exiles and British Cinema". In: Robert Murphy (Hg.): The British Cinema Book. London 1997.Schöning, Jörg (Red.): London Calling. Deutsche im britischen Film der dreißiger Jahre. München 1993.
Association in the course directory
II.2.2., 092: § 5(1)
Last modified: Th 16.01.2025 00:13