Universität Wien

170310 VO Lecture: The History of Film (2023S)

Soviet avant-garde cinema: Russia and Ukraine in the early 20th century

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Details

Language: German

Examination dates

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Die Lehrveranstaltung soll von Vor-Ort zu den oben angegebenen Zeiten stattfinden. Die Sitzungen sind im Hörsaal geplant. Sollten sich Covid-19-bedingt die Rahmenbedingungen ändern, wird die Lehrveranstaltung zu den angegebenen Terminen online fortgeführt (BigBlueButton in Moodle).

  • Tuesday 07.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 14.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 21.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 28.03. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 18.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 25.04. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 02.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 09.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 16.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 23.05. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 06.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum
  • Tuesday 13.06. 09:45 - 11:15 Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum

Information

Aims, contents and method of the course

Sowjetische Avantgarde-Kinokunst: Russland und Ukraine Anfang des 20. Jh.s:
Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Kenntnisse über die Kinokunst in Osteuropa in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu vermitteln. Es sollen Einblicke in die Geschichte des Films in der frühen Sowjetunion (in Russland und in der Ukraine) gegeben sowie Kompetenzen in diesem Bereich bei den Studierenden erreicht werden. Die Lehre ist forschungsorientiert.
Inhalte:
In der Lehrveranstaltung werden historisch-politische Kontexte besprochen, die in Russland und in der Ukraine vor und nach den Revolutionen und Kriegen (1905-1919) zur rapiden Entwicklung der Kinokunst und ihrer besonderen Position, dem Vorrang vor „allen Künsten“ beigebracht hatten. Es soll um die Ideologisierung der Kinoproduktion, ihre Verstaatlichung sowie die Rolle der Dokumentar- und Spielfilme im Sinne der sowjetischen Propaganda gehen: Dem politischen Regime war die Massenwirksamkeit dieses Mediums wichtig, die Regierung verlangte Filme zur kommunistischen Erziehung der Bevölkerung. Dargestellt werden die Zentralisierung der Filmindustrie, die Einführung der Kontrolle und der staatlichen Zensur. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die schnelle Entwicklung der Filmproduktion in der frühen Sowjetunion, die ungeachtet der gestellten Rahmen stattfand. Einzigartiges Talent mehrerer Filmemacher ermöglichte dabei, dass avantgardistische sowjetische Filme der ersten Jahrzehnte des 20. Jh.s weit über primitive Propaganda hinauswuchsen. Die künstlerischen Meisterleistungen der sowjetischen Filmemacher revolutionierten den Film an sich und ihr Einfluss kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gerade in der Zeit zwischen 1920 bis 1930 entstanden die besten Filme der sowjetischen Filmgeschichte. Dargestellt wird das Schaffen der sowjetischen Filmavantgardisten der 1920er Jahre, solchen wie Dziga Vertov, Vsevolod Pudovkin und Sergej Eisenstein sowie die Rezeption ihrer Filme im Ausland.
Im Vergleich wird die eigenständige Entwicklung der Kinokunst in der Ukraine zu dieser Zeit gegeben – von den kurzen Filmen mit ethnographischer Thematik Anfang des 20. Jh.s bis zur Gründung der „Allukrainischen Foto-Kino Behörde“ (1922) und der „Kinofabrik“ in Odessa (1923). Besprochen wird das Schaffen solcher Regisseure wir Les‘ Kurbas und Olexandr Dovženko. Begründet wird, warum im Fall von Kurbas von seinen drei Filmen nur Fotos blieben und was dazu führte, dass Dovženko zum ersten ukrainischen Regisseur wurde, dessen Arbeiten erhalten geblieben sind. Es wird analysiert, wie es dem Regisseur gelungen war, die Propaganda der Bolschewiki und seine künstlerische Ideale zu vereinbaren sowie eigene Identität zu behalten. Es wird die Rede von der Gründung der so genannten Schule der „ukrainischen poetischen Kinokunst“ sein, an derer Anfängen das Schaffen von Dovženko steht und die ihre Kulmination im preisgekrönten Film von Sergej Paradžanov „Die Feuerpferde“ (im Original „Die Schatten vergessener Ahnen“) hatte.
Als spezielles Thema werden in der Lehrveranstaltung die sowjetischen avantgardistischen Filmplakate im Vergleich mit den westlichen sowie die Theorie der Film-Montage (Prinzip des Schnitts von Vertov und Eisenstein) besprochen.
Theoretische Zugänge: Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung stehen komparatistische Zugänge; herangezogen werden vergleichende Kulturwissenschaft, Geschichte und Philosophie.
Methode: Vorträge der Lehrenden.

Assessment and permitted materials

Die Lehrveranstaltung wird mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen.

Minimum requirements and assessment criteria

Es können 100 Punkte erreicht werden.
Benotung:
• 1 (sehr gut) 100 – 90 Punkte
• 2 (gut) 89 – 81 Punkte
• 3 (befriedigend) 80 – 71 Punkte
• 4 (genügend) 70 - 61 Punkte

Examination topics

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte. Unterstützende Lernmaterialien zum Inhalt er Vorlesung werden auf Moodle hochgeladen sein.

Reading list

Primär- und Sekundärliteraturlisten werden auf Moodle bereit gestellt und während der Vorlesungen erweitert.
Beispiele behandelter Literatur:
Beilenhoff, Wolfgang (Hrsg.): Vertov, Dsiga: Wir. Variante eines Manifests. Schriften zum Film. München, 1973.
Carynnyk, Marco: Alexander Dovzhenko: The Poet as Filmmaker. Selected Writings. Cambridge, London, Massachusetts: MIT Press 1973.
Celli, Carlo: National Identity in Global Cinema. How Movies Explain the World. New York: Palgrave Macmillan 2011.
Deleuze, Gilles: Das Zeit-Bild Kino 2. Aus dem Französischen von Klaus Englert . Suhrkamp, Berlin, 1998.
Engel, Christiane/Binder, Eva: Geschichte des sowjetischen und russischen Films. Stuttgart: Metzler Verlag, 1999.
Flaker, Aleksandar (Hrsg.): Glossarium der russischen Avantgarde. [Aus dem Serbokroat. von Heide Zimmermann, aus dem Ungar. vom Maria Rathmann und aus dem Franz. vom Maja Lüscher übers.]. Graz [u.a.]: Droschl, 1989.
Ioffe, Denis G.: Russian Avant-Garde and Radical Modernism: An Introductory. Reader. Academic Studies Press, Boston, 2012. S. 421.
Klimczak, Peter u.a. (Hg.): Klassiker des russischen und sowjetischen Films 1. Marburg: Schüren 2020.
Konlechner, Peter (Hg.): Aleksandr Petrovitsch Dovshenko. Wien: Österreichisches Filmmuseum 1976.
Lavanjev, Boris: Der russische Revolutionsfilm. Zürich: Sanssouci 1960.
Liber, George O.: Alexander Dovzhenko. A Life in Soviet Film. London: British Film Institute 2002.
Mikos, Lothar: Film- und Fernsehanalyse. Konstanz: UVK³ 2015.
Nembach, Eberhard: Stalins Filmpolitik. Die Reorganisation der sowjetischen Filmindustrie 1929-38. Von liberaler Marktökonomie und kreativer Vielfalt zur zentral und monopolitisch gesteuerten Propagandamaschinerie. Dissertation. Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn 2001.
Pack, Susan: Film Posters of the Russian Avant-Garde. Köln: Taschen Verlag, 2017. Böhlau Verlag GmbH&Co. KG. S. 211.

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Last modified: We 13.09.2023 09:07