Universität Wien
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170521 UE Medial and artistic (re-)presentation of disabeld bodies (2016W)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Terminergänzung:
Blocktermin für Gruppenarbeiten: 25.11.-27.11.2016!!!
Außerdem besteht die Möglichkeit für eine Gruppenarbeit in Kooperation mit dem "this human world festival", das zwischen dem 1.-11.12.2016 stattfinden wird. Um zeitliche Flexibilität wird gebeten, die Termine werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben.

  • Friday 14.10. 13:15 - 20:00 Seminarraum 4 2H558 UZA II Rotunde
  • Friday 20.01. 09:45 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde
  • Saturday 21.01. 11:30 - 20:00 Seminarraum 3 2H467 UZA II Rotunde

Information

Aims, contents and method of the course

Es ist zu beobachten, dass sich durch die neuen Medien unterschiedliche Kommunikationskänale sowie Plattformen für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eröffnen, die Partizipationsmöglichkeiten bieten. Dabei stellt sich einerseits die Frage: Von wem werden diese Kanäle bedient bzw. produziert? Sind es die Betroffenen selbst oder KünstlerInnen, Institutionen sowie politische AkteurInnen, die mit dem Sujet des beeinträchtigten Körpers um Aufmerksamkeit ringen bzw. sich Gehör verschaffen wollen? Die Auseinandersetzung mit Produktionsprozessen kann dabei nicht losgelöst von der Rezeptionsebene betrachtet werden: um das Verhältnis zwischen bewusster Blicklenkung und Angeblickt Werden ausloten zu können, gilt es etwa, künstlerische Mittel und ästhetische Verfahren näher zu beleuchten. Mittels medien- bzw. kulturanalytischer Fragestellungen lassen sich Vorstellungen von einem “normalen” und einem “beeinträchtigten” Körper als Konstruktion, entsprechende Deutungshoheiten und damit verbundenen Machtstrukturen ausweisen. Andererseits kann auch eine Positionsbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung innerhalb einer spätkapitalistischen und leistungsorientierten Gesellschaft, die ein mediales Bild von “schneller, stärker, schöner, reicher” suggeriert, vorgenommen werden, das im Widerspruch zum „beeinträchtigten Körper“ steht. Dies wiederum eröffnet einen medien- und kultursoziologischen Blickwinkel auf Diskurse, die sich mit einem vielschichtigen Kunstbegriff im Kontext „Menschen mit Beeinträchtigung“ befassen. In der Lehrveranstaltung werden entlang eines weit gefassten Medienbegriffs (z.B. Marshall McLuhan) Film, Internet, Hörfunk, Video, Theater, Performance, TV etc. analysiert, um Wechselwirkungen zwischen dem beeinträchtigen Körper und dessen medialer (Re-) Präsentationsformen sowie der daraus resultierenden gesellschaftlichen Relevanz im Sinne der „sozialen Inklusion“ zu untersuchen.
In Form von Kleingruppenprojekten wird anhand theoretischer Zugänge, Medien- u. Kulturanalysen sowie künstlerischer Recherchen ein breiter Blick auf das Forschungsfeld eröffnet, um in einem weiteren Schritt die verschiedenen Perspektiven wieder zu kontextualisieren. Die Lehrveranstaltung soll in Kooperation zwischen dem Institut für Theater-/Film- und Medienwissenschaft und der in Oberösterreich agierenden Sozialeinrichtung assista soziale Dienste stattfinden. Dadurch ist es möglich, einen transdisziplinären Forschungsansatz innerhalb der Übung zu verfolgen, der auf einem Austausch zwischen Menschen mit Beeinträchtigungen sowie MitarbeiterInnen der assista soziale Dienste und AkteurInnen der Lehrveranstaltung basiert. Assista soziale Dienste stellt Ressourcen zur Verfügen, um interessierten LehrveranstaltungsteilnehmerInnen zu ermöglichen, vor Ort gemeinsam mit AkteurInnen von assista im Sinne der künstlerischen Recherche in das Forschungsfeld einzutauchen. Diese Perspektive des dialogischen Forschens mit “ExpertInnen des Alltags” stellt einen erweiterten Erkenntnisgewinn in Aussicht.

Inhalte:
• Mediale (Re-)Präsentation von beeinträchtigten Körpern
• Verknüpfung von Theorie und angewandter Forschung
• Medien- und Kulturanalyse anhand medialer Diskursfelder und Kunstproduktion
• Blickschärfung: Was bedeutet der “beeinträchtigte Körper” bzw. der “normale Körper” und wer besitzt darüber die Deutungshoheit?
• Spurensuche: Wie wurde/wird historisch bzw. gegenwärtig der beeinträchtige Körper medial (re-) präsentiert?

Methoden:
Teamteaching, dialogisches Forschen, Transdisziplinarität, Arbeit mit und an Texten, Teamwork in Form kleiner Forschungsprojekte, Präsentation von Gruppenarbeiten

Ziele:
- Anwendung theoretischer und methodischer Grundlagen aus den Bereichen Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft und Disability Studies
- Fähigkeit zur kritischen Analyse medial (re-)präsentierter imperfekter Körper
- Entwicklung und Bearbeitung konkreter transdisziplinärer Fragestellungen
- Realisierung kleiner Forschungsprojekte

Assessment and permitted materials

Aktive Mitarbeit, Hausübungen, Erstellung eines digitalen Lehrveranstaltungskatalogs und Abschlusspräsentation

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Bauman, Zygmunt: Verworfenes Leben. Die Ausgrenzung der Moderne. Hamburg: HIS, 2005.
Dederich, Markus: Körper, Kultur und Behinderung. Eine Einführung in die Disability Studies. Bielefeld: Transcript, 2007.
Douglas, Mary: Reinheit und Gefährdung. Eine Studie zu Vorstellungen von Verunreingung und Tabu. Berlin: Reimer, 1985.
Hall, Stewart: “Kodieren/Dekodieren”. In: Koivisto, Juha u.a. (Hg.): Ideologie Identität Repräsentation - Ausgewählte Schriften 4. Hamburg: Argument Verlag, 2004. S. 66-80.
Harrasser, Karin: Körper 2.0: Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen. Bielefeld: Transcript, 2013.
Macho, Thomas u. a. (Hg.): Der [Im-]Perfekte Mensch. Metamorphosen von Normalität und Abweichung. Köln: Böhlau & Cie, 2003.
Mc Luhan, Marshall: Understandig Media. The Extensions of Men. London/Cambridge: MIT Press, 2001.
Hoffmann, Dagmar (Hg.): Körperästhetiken. Filmische Inszenierung von Körperlichkeit. Bielefeld: Transcript 2010.

Association in the course directory

Last modified: Sa 02.04.2022 00:21