Universität Wien
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170621 SE MA 1.3. "Discourses and Methods" (2020W)

What's (in) a year? Annohistories

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 30 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Friday 30.10. 11:30 - 16:30 Hörsaal 2H510 UZA II Rotunde
  • Friday 13.11. 12:00 - 16:00 Digital
  • Saturday 14.11. 12:15 - 16:00 Digital
  • Friday 27.11. 12:00 - 16:00 Digital
  • Saturday 28.11. 12:15 - 16:00 Digital
  • Friday 11.12. 12:00 - 16:00 Digital
  • Saturday 12.12. 12:15 - 16:00 Digital

Information

Aims, contents and method of the course

Das Jahr 1964, so hat John Durham Peters (2014) vermutet, halte in besonderer Weise eine „Lektion für unsere veränderten, aber doch so verwandten Zeiten“ bereit. Ausgehend von medien- und theoriegeschichtlichen Überlegungen fragt Peters nach einem „Moment“ und nach einem nachhaltig relevanten „Zeitgeist“ des Jahrs 1964. In vergleichbaren Ansätzen sind ebenso die Jahre 1926 (Gumbrecht 1997/2001) und 1929 (Andriopoulos/Dotzler 2002) zum Thema geschichtlicher Arbeiten geworden; so stellt, nach Andriopoulos/Dotzler, das „Jahr 1929“ einen in der Geschichte der Medien und ihrer Theorien „markanten Schnittpunkt“ dar. Gemeinsam ist diesen als ‚annohistorisch‘ bezeichneten Arbeiten das Exponieren des Datums eines Jahrs als Thema einer Geschichte, die nicht einem Modell klassischer historischer Erzählungen entlang eines kontinuierlichen ‚Fadens der Geschichte‘ folgt. Sie stehen hiermit (im Besonderen) für Fragen der Medienhistoriographie nach anderen Geschichtskonzeptionen und, in Anlehnung an Michel Foucault, nach einem „Denken der Diskontinuität“, das den Erfahrungen in einem „Zeitalter der Gleichzeitigkeit“ Rechnung trägt, in dem „wir leben“ (Foucault 1973, 2005).
Was aber (und wie) fängt man mit einer ‚Mediengeschichte eines Jahrs‘ an? Wie lässt sich eine „synchrone Geschichtsschreibung“ (Gumbrecht) vorstellen, und wie eine Geschichte, die sich nicht entlang einer Zeitlinie, sondern im Querschnitt oder an einem Schnittpunkt präsentiert? Der Kurs zielt, ausgehend von diesen Fragen an eine ‚annohistorische Mediengeschichte‘, auf eine Vertiefung der Auseinandersetzung mit Modellen der Medienhistoriographie und mit zeitlichen Verhältnissen im Vergangenheits- und Gegenwartsbezug. Hierzu werden wir vergleichend die Ansätze dieser annohistorischen Arbeiten befragen und Geschichten eines jeweiligen Jahrs – 1926,1929 und 1964 – genauer nachgehen, das sie „ebenso künstlich wie heuristisch“ (Peters) zum Thema machen. Nicht Entwicklungen der Jahrhunderte oder Epochen, sondern Blicke auf ein Jahr als „Versuchsfelder der Analyse“ (Andriopoulos/Dotzler) stehen damit aus medien- und theoriegeschichtlicher Sicht im Mittelpunkt des Kurses. Was für Mediengeschichten sind mit diesen Ansätzen verbunden, und was entnehmen wir diesen Geschichten? Und inwieweit hält heute, in einem Jahr 2020, etwa das Jahr 1964 eine „Lektion für unsere veränderten, aber doch so verwandten Zeiten“ bereit?
Wir arbeiten im Kurs sowohl in Präsenz (1. Sitzung) als auch in mehreren digitalen Sitzungsblöcken. Vorausgesetzt sind Ihre Bereitschaft, sich (zu zweit/zu mehreren) in einen der Ansätze und entsprechende Beispiele vertieft einzuarbeiten und die Ergebnisse Ihrer Arbeit zu präsentieren, sowie Ihre aktive Teilnahme auch an den Terminen der digitalen Sitzungen.

Assessment and permitted materials

Es handelt sich um eine Lehrveranstaltung mit immanentem Prüfungscharakter. Neben der Teilnahme und aktiven Beteiligung fließen die Präsentation (aufgeschaltet auf Moodle) und eine individuelle schriftliche Abschlussarbeit in die Beurteilung ein.

Minimum requirements and assessment criteria

Eigener Anteil an der genügenden Präsentation und eine den wissenschaftlichen Kriterien des Studiengangs entsprechende schriftliche Abschlussarbeit. Die Beurteilung setzt sich zu 40% aus der Präsentation, 40% aus der schriftlichen Abschlussarbeit und 20% aus der Teilnahme und aktiven Beteiligung zusammen.

Examination topics

Reading list

Genauere Literatur- und Themenhinweise folgen auf Moodle.
Zit. Literatur:
Andriopoulos, Stefan/Dotzler, Bernhard J. (Hg.): 1929. Beiträge zur Archäologie der Medien. Frankfurt a.M. 2002.
Foucault, Michel: Archäologie des Wissens (Frz. OA 1969). Frankfurt a.M.1973.
Foucault, Michel: Von anderen Räumen (Frz. OA 1984). In: Ders.: Schriften in vier Bänden. Dits et Ecrits, Bd. IV: 1980-1988. Frankfurt a.M. 2005, S. 931-942.
Gumbrecht, Hans Ulrich: In 1926. Living at the Edge of Time. Cambridge Mass. 1997.
Dt. Ausgabe: 1926 – Ein Jahr am Rand der Zeit. Frankfurt a.M. 2001.
Peters, John Durham: Technologische Imagination 1964. In: Navigationen 14 (2014) 2, S. 105-123.

Association in the course directory

Last modified: Fr 12.05.2023 00:18