180165 SE Kant and the Problem of lies (2014S)

Dieses Seminar ist als Blockveranstaltung geplant und findet im Bildungshaus des Stiftes Zwettl statt. Es soll durch eine Konfrontation mit Kants Ethik uns diese wie unsere eigene sittliche Urteilspraxis prüfen lassen. Kants kurze Schrift "Über ein vermeintes Recht aus Menschenliebe zu lügen" (Kants Werke Akademie Textausgabe Bd. VIII, S. 423-430), in der es um die Frage geht, ob Wahrheit verfälscht werden darf, soll die Grundlage unserer Überlegungen bilden.

Die kontroverse Einschätzung, die diese Schrift erfahren hat, gilt es zu berücksichtigen, zumal sich die Frage stellt, ob in ihr getroffene Aussagen Kants beabsichtigt oder nur ein philosophischer Missgriff sind und gar Ableitungen Konsequenzen der in den ethischen Hauptschriften angeführten Grundsätze.

Wir werden folglich nicht nur auf weitere Aussagen zur Lüge in Kants Werk zurückgreifen, sondern, von Kants Verständnis der Lüge ausgehend, sein Verständnis von Ethik und Sittlichkeit erarbeiten und ebenso den umgekehrten Denkweg zu gehen haben. Noch ist ja nicht ausgemacht, ob Kant mit seinem Verständnis der Lüge nicht doch recht hat.