Universität Wien
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190026 SE Research Practicum (2013W)

Justifications

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

Laut BA-Curriculum ist das Modul 23 (Forschungspraktikum) dem Modul 24 (BA-Arbeit I) zeitlich und logisch vorgeordnet. D.h. das Begleitseminar zum Forschungspraktikum ist implizit zweisemestrig angelegt; daher gibt das Handout Auskunft über die Gesamtanlage des (2-semestrigen) Seminars.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 08.10. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 22.10. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 05.11. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 19.11. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 03.12. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 17.12. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 14.01. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 28.01. 13:00 - 16:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Was ist das eigentlich: Das Argumentieren? Dies zu klären wird eines der Ziele des Seminars sein. Was ist ein Argument, - jenseits der formallogischen Definition, die nur auf die Struktur von Argumenten abhebt unabhängig vom Inhalt der Aussagen, vgl. Bühler 2000). Ist das Ziel der Argumentationspraxis ausschließlich, Geltungsansprüche zu prüfen, Geltung zu beurteilen oder ist Argumentation nicht ohne das kommunikative Ziel zu denken, Zustimmung bei einem Auditorium zu erlangen, oder ist Argumentation (bloß) die eleganteste Art, den eigenen Willen gegen Widerstände durchzusetzen, also unter Verzicht auf Gewalt, Befehl/Drohung oder Machtaustausch? Ein zweites Ziel ist, dem Titel des Seminars genauer nachzugehen: Was ist mit „pädagogischen“ Argumenten gemeint. Es scheint disziplintypische Argumente zu geben, die im Sinne der „argumentationsmethodologischen Standardformel ‚p gilt, weil q gilt‘“ (KOPPERSCHMID 2006, S. 20) (pädagogische) Geltungsansprüche sichern. Das wurde in einer Reihe von (älteren) Studien ermittelt bzw. bestätigt ( Ref.); sie könnten durch die Analyse von Argumenten ergänzt werden, die heute als selbstverständlich glaubwürdiger akzeptiert werden könnten ( BA-Arbeiten). PASCHEN hat sogar ein „allgemeines Schema eines pädagogischen Arguments“ (PASCHEN 1991, S.325) aufgestellt, von dem er meint, es lasse sich für alle pädagogischen Texte rekonstruieren. Es soll diskutiert werden, ob man dieses Schema als allgemein gültig akzeptieren kann. In einem weiteren Sinn kann „Analyse (pädagogischer) Argumente“ auch auf das Beforschen von Argumentation in pädagogischen (≠ bildungswissenschaftlichen) Zusammenhängen, z.B. in Erziehung und/oder Unterricht bezogen werden; in diesem Zusammenhang interessieren Bemühungen um Förderung der Argumentationsfähigkeit von SchülerInnen ebenso wie Lehrerargumente ( BA) und Schülerargumente in didaktischen Zusammenhängen. Es ist in diesem Zusammenhang aber auch der Frage Aufmerksamkeit zu schenken, ob (schulische und außerschulische) Akteure psychologisch in der Lage sind zu argumentieren (man denke z.B. an die Untersuchungen zur Entwicklungslogik moralischen Argumentierens, Kohlberg 1995, Lind 2006, Konstanzer Methode der Dilemmadiskussion)( BA-Arbeiten). Eine erweiterte Lesart des Themas könnte sich auf die Analyse bildungspolitischer Argumente (im öffentlichen Diskurs) ( BA-Arbeiten) richten.
Für viele der Fragestellungen ist es jedenfalls erforderlich, sich mit (Sinn und Zweck und) Methoden der Argumentationsanalyse (als einer qualitativen Forschungsmethode) vertraut zu machen.

Assessment and permitted materials

Voraussetzung für positiven Abschluss:
- Termingerechte Vorbereitung der gem. Lektüre (= „Pflichtlektüre“)
- 3 Fragen/Diskussionsanregungen zu den jew. Texten bis spätestens Freitag, 17 Uhr
- Referat (mit Handout) am 19.11., 3.12. oder 17.12. oder schriftliche Inhaltsangabe (3 S.) zu Quellen, die in Hinblick auf Forschungsfrage studiert wurden, bis 3.12 (per mail an: ines.maria.breinbauer@univie.ac.at, zuzana.kobesova@univie.ac.at )
- Bis 28.1.: Exposé zur geplanten Forschungsfrage (ca. 10.000 Z inkl.Lz.)
- Forschungstagebuch bis 28.1.2014
- Arbeit im Tandems/Teams wird empfohlen, d.h. nicht gem. Bearbeitung eines Themas, sondern wechselseitige Verantwortung für Gelingen der BA-Arbeit (Diskussion der Lektüre, des Exposés, Korrekturlesen vor Abgabe u.a.)

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

Reading list

Lit (Auswahl):
ARGUMENTATIONSTHEORIE. http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentationstheorie (ganz gute erste Orientierung)
DÖRPINGHAUS, Andreas: Zur Topik pädagogischen Wissens. In: Wigger, Lothar/ Meder, Norbert (Hg.): Raum und Räumlichkeit in der Pädagogik (Festschrift für Harm Paschen), Bielefeld 2002, S. 9-25.
HELMER, Karl: Argumentation und Zustimmung. Über einige Möglichkeiten theoretischer Rhetorik. In: Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik 4/1992, S. S.370- 387.
HELMER, Karl: Topik und Argumentation. In APEL, Hans-Jürgen/KOCH, Lutz (Hrsg.): Überzeugende Rede und pädagogische Wirkung. Zur Bedeutung traditioneller Rhetorik für pädagogische Theorie und Praxis. Juventa, Weinheim 1997, S. 81- 99
HERRMANN, Markus/ HOPPMANN, Michael/ STÖLZGEN, Karsten: Schlüsselkompetenz Argumentation. Schöningh (UTB), Paderborn 2012.
HÜGLI, Anton: Auf der Suche nach dem Ort unserer Überzeugungen. Oder: Warum jedes Denken topisch sein muss. In: DÖRPINGHAUS, Andreas/ HELMER, Karl (Hg.): Topik und Argumentation. Königshausen und Neumann 2004, S. 37- 58.
KOPPERSCHMIDT, Josef: Argumentationsarbeit. Oder: Über die Arbeit mit der goldenen Kette. In: GRUNDLER, Elke/ VOGT, Rüdiger (Hrsg.): Argumentieren in Schule und Hochschule. Interdisziplinäre Studien. Stauffenburg Linguistik, Tübingen 2006, S. 11- 28
LIND, Georg: Teilhabe an der Argumentationsgemeinschaft als Ziel der Bildung: Die Konstanzer Methode der Dilemmadiskussion. In: GRUNDLER, Elke/ VOGT, Rüdiger (Hrsg.): Argumentieren in Schule und Hochschule. Interdisziplinäre Studien. Stauffenburg Linguistik, Tübingen 2006, S. 167- 177
LUEKEN, Geert-Lueke: Fördert Formale Logik argumentative Kompetenz? Über Sinn und Unsinn von Logik-Kursen. In: GRUNDLER, Elke/ VOGT, Rüdiger (Hrsg.): Argumentieren in Schule und Hochschule. Interdisziplinäre Studien. Stauffenburg Linguistik, Tübingen 2006, S.97-106
OELKERS 1991 zum Topos der Sorge; WIGGER 1991 zum Argumentieren mit Defiziten; WIGGER 1988 zum Argumentieren mit Tradition, PASCHEN 1986 zu Kind(heit) als Argument, PASCHEN 1988 zum Hänschen-Argument, PRANGE 1990 zu Erfahrung als Argument, ZYMEK zu „Ausland“ als Argument u.a.m.
PASCHEN, Harm: Zur argumentativen Einheit pädagogischen Wissens. In: Pädagogisches Wissen, hrsg. Von Jürgen Oelkers und Heinz-Elmar Tenorth (= 27.Beiheft der Zeitschrift für Pädagogik), Beltz, Weinheim/Basel 1991, S. 319- 332.
RUHLOFF, Jörg: Rhetorik - Geltung – Zustimmung. In: DÖRPINGHAUS, Andreas/ HELMER, Karl (Hrsg.): Zur Theorie der Argumentation in der Pädagogik. Königshausen & Neumann, Würzburg 1999, S. 23-35
RUHLOFF, Jörg: Verbesserung des Argumentierens mittels Topik? Oder: Argumente haben einen Anlass! In: DÖRPINGHAUS, Andreas/ HELMER, Karl (Hg.): Topik und Argumentation. Königshausen und Neumann 2004, S. 211-228
WOHLRAPP, Harald: Was heißt und zu welchem Ende sollte Argumentationsforschung betrieben werden? In: GRUNDLER, Elke/ VOGT, Rüdiger (Hrsg.): Argumentieren in Schule und Hochschule. Interdisziplinäre Studien. Stauffenburg Linguistik, Tübingen 2006, S. 29-40

Association in the course directory

BM 23

Last modified: Mo 07.09.2020 15:36