Universität Wien
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190084 SE Special Ethical Questions (2021W)

Pädagogik und Bildungswissenschaft im Gespinst normativer Ordnungen.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work
ON-SITE

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Das Seminar findet in Präsenz statt.

  • Thursday 07.10. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 21.10. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 04.11. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 18.11. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 02.12. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 16.12. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 13.01. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
  • Thursday 27.01. 13:15 - 16:30 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG

Information

Aims, contents and method of the course

Die Formulierung im Titel des Seminars spricht das Modulthema sehr allgemein an, d.h. spitzt es nicht auf eine konkrete ethische Herausforderung zu, sondern verortet ethische Fragen (der Wissenschaft wie der Praxis) im Horizont der Pluralität normativer Ordnungen. Diese allgemeine Formulierung soll das Thema anschlussfähig machen für eine Vielzahl an Fragen, die sich aufgrund der Vorerfahrungen der Studierenden bzw. des gewählten Schwerpunktes stellen mögen. Unter Normativen Ordnungen versteht man Rechtfertigungsordnungen, d.h. sie dienen der Rechtfertigung von sozialen Regeln, Normen und Institutionen; sie setzen Rechtfertigungen einerseits voraus, andererseits generieren sie diese „in einem niemals abgeschlossenen und komplexen Prozess.“ (vgl. Forst/Günther 2011, S.11)
Wo verorten sich PädagogInnen bzw. BildungswissenschaftlerInnen in diesem Prozess? Sie arbeiten bzw. forschen (reflektiert/unreflektiert?) im Rahmen solcher Rechtfertigungsordnungen; vielleicht reiben sie sich an ihnen, vielleicht tradieren sie diese (reflektiert/unreflektiert). Wie verträgt sich dies mit der Aufgabe der Pädagogik? Wie verträgt sich dies mit den Ansprüchen an selbstreflexive Bildungsforschung?
Das Seminar sucht (exemplarisch) normative Ordnungen auf, in denen (ggwt.) Pädagogik und Bildungswissenschaft (unreflektiert?) praktiziert wird (z.B. semantische Ordnungen, Ordnungen der Zugehörigkeit, Wissensordnungen u.a.m.), fragt, in Hinblick auf welche normativen Ansprüche sie sich bewähren muss (und was hier „bewähren“ heißt), von welchen Seiten solche Ansprüche geltend gemacht werden (und mit welchem Recht), wie sich normative Ordnungen durchsetzen (performativ) oder durchgesetzt werden (Steuerungsmodalitäten) und versucht Einsichten in das Fungieren normativer Ordnungen in pädagogische Feldern, Forschungs- und Handlungspraktiken zu vermitteln – und wie in Praxis und Forschung damit umzugehen ist.
Ziele:
Ziel ist, den Blick für all jene normativen Ordnungen zu schärfen, die als Rechtfertigungsgrundlagen für bildungswissenschaftliches Forschen resp. pädagogisches Handeln fungieren und daher als Maßstab von wünschenswertem, 'gutem', anerkennungswürdigen Forschen und Handeln gelten. Die Studierenden sollen solche normativen 'Imprägnierungen' an einem theoretischen oder praktischen Beispiel ihrer Wahl entdecken und in Hinblick auf die Auswirkungen auf theoretische wie interaktive pädagogische Praktiken analysieren können.
Methode:
Diskussion vorbereiteter Lektüre und Referate (s.u.).

Assessment and permitted materials

- In der Lektürephase: nachweisliche Auseinandersetzung mit den Texten und sachkundige Diskussion im Plenum
- In der Forschungsphase: Referat zu einer sachlich passenden Forschungsfrage (und schriftliche Ausarbeitung bis zu einem zu vereinbarenden Termin und Gespräch über die Ausarbeitung)

Minimum requirements and assessment criteria

1. Vorbereitung der Basistexte: 30% der Gesamtnote. Die Basistexte werden selbständig vorbereitet. Diese Vorbereitung ist 1 Tag vor dem Seminar auf Moodle hochzuladen und soll eine sachkundige Beteiligung an der Diskussion der einführenden Pflichtlektüre gewährleisten.
2. Die Referate (30% der Gesamtnote) beziehen sich auf ergänzende/vertiefende Lektüre zu einem Stundenthema oder auf selbständig entdeckte Fragestellungen. Es ist jedenfalls der Begründungsgang der Lektüre (nicht nur Inhaltsangabe) vorzustellen und der Bezug zu bereits im Seminar gelesenen bzw. besprochenen Inhalten und der Zusammenhang mit dem Seminar-/Stundenthema herzustellen. Das Referat dauert ca. 10 Min., schließt mit einigen evaluativen Fragen, die Ihnen Rückmeldung über die Verständlichkeit des Vorgetragenen geben und 2-3 Anschlussfragen/Impulse, die in Kleingruppen weiter zu bearbeiten sind. Der vereinbarte Referats-Termin ist einzuhalten. Bitte bereiten Sie auch ein Handout vor (korrekter Umgang mit Quellen - Zitation und Literaturverzeichnis!). Sehr gute ReferentInnen nehmen auch begründet Stellung zum Text und bringen sich kompetent in der Anschlussdiskussion ein.
3. Schriftliche Ausarbeitung des Referats (40% der Gesamtnote) und Abschlussgespräch: Umfang ca. 25.000 Z. inkl.. Beachten Sie den korrekten Umgang mit Quellen (Zitation und Literaturverzeichnis), die Bearbeitung und argumentativ nachvollziehbare Beantwortung einer konkreten Fragestellung, den thematischen Bezug zum Inhalt des Seminars sowie das für schriftliche Arbeiten erforderliche Sprachniveau (keine Umgangssprache). Das Einhalten dieser Kriterien ist Voraussetzung für eine positive Bewertung der Arbeit. Der Abgabetermin und das Abschlussgespräch sind n.Ü.

Beurteilung: 60- 65% genügend, bis 75% befriedigend, bis 85% gut, über 85% sehr gut.

Examination topics

Alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte, insbesondere auch die fachlichen und fachdidaktischen Inhalte und Überlegungen der eigenen und der im Seminar präsentierten Planungen. Unterstützendes Lernmaterial befindet sich auf Moodle.

Reading list

Vorläufige Literatur: Krause, Sabine/ Breinbauer, Ines Maria (Hrsg.)(2015): Im Raum der Gründe. (Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft IV). Würzburg: Königshausen & Neumann. Breinbauer, Ines M. (2013): Die (forschungspraxis-)immanente Normativität der Jugend(kultur) forschung. In: Fuchs, Thorsten/ Jehle, May/ Krause, Sabine (Hrsg.) (2013): Normativität und Normative (in) der Pädagogik: Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft III. Würzburg: Könighause & Neumann, S. 193-207. Dietrich, Cornelie (2013): Inkorporierte Normen in der Sprache der Erziehung. In: Fuchs, Thorsten/ Jehle, May/ Krause, Sabine (Hrsg.) a.a.O., S. 223-232. Forst, Rainer/ Günther, Klaus (2021): Normative Ordnungen. Frankfurt: Suhrkamp. Forst, Rainer (2015): Normativität und Macht: Zur Analyse sozialer Rechtfertigungsordnungen Frankfurt: Suhrkamp. Fuchs, Thorsten/ Jehle, May/ Krause, Sabine (Hrsg.) (2013): Normativität und Normative (in) der Pädagogik: Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft III. Würzburg: Könighause & Neumann. Messerschmidt, Astrid (2013): Bildungspolitische Normalisierungen pädagogische Mittäterschaften und Bewegungen in Widersprüchlichkeiten. In: Fuchs, Thorsten/ Jehle, May/ Krause, Sabine (Hrsg.) (2013), a.a.O., S. 157-174.

Association in the course directory

WM-M10

Last modified: Th 02.12.2021 11:28