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190087 SE Education as an Academic Discipline (2016W)
"Effectiveness" in the Age of Evidence-based Education
Continuous assessment of course work
Labels
Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Th 01.09.2016 09:00 to Mo 26.09.2016 09:00
- Deregistration possible until Mo 17.10.2016 09:00
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
- Friday 07.10. 13:15 - 19:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Monday 10.10. 09:00 - 14:45 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
- Monday 24.10. 15:00 - 20:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Tuesday 25.10. 12:00 - 14:45 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
- Tuesday 25.10. 15:00 - 18:00 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Teilnahme- und Leistungsanforderungen:
- Interesse an einer theoriegeleiteten, textbezogenen
Auseinandersetzung mit dem Seminarthema
- gründliche Lektüre der Texte
- Bereitschaft, auch englische Texte zu lesen, zu diskutieren und
für eigene Fragestelllungen zu verarbeiten
- kontinuierliche Teilnahme und Mitarbeit im Kompaktseminar
- Interesse an einer theoriegeleiteten, textbezogenen
Auseinandersetzung mit dem Seminarthema
- gründliche Lektüre der Texte
- Bereitschaft, auch englische Texte zu lesen, zu diskutieren und
für eigene Fragestelllungen zu verarbeiten
- kontinuierliche Teilnahme und Mitarbeit im Kompaktseminar
Minimum requirements and assessment criteria
Der erste Teil der Veranstaltung ist textbasiert und diskursiv ausgerichtet, die Erarbeitung von Themen und die Diskussionen finden im Plenum und in Kleingruppen statt. Im zweiten Teil bilden ausgewählte Textbeiträge aus der Bildungsforschung, der Bildungspolitik und/oder der pädagogischen Praxis die Grundlage für eine vertiefte Diskussion. Im Mittelpunkt stehen dabei die Studierenden und die von ihnen anvisierten Themen, d. h. es können erste Rechercheergebnisse präsentiert und im Plenum diskutiert werden, um Themenstellungen zu präzisieren.
Examination topics
Reading list
Association in the course directory
M1b
Last modified: Mo 07.09.2020 15:37
ein Wissen, das wirkt, d. h. wissenschaftliches Wissen über kausale Zusammenhänge in der sozialen Welt, das sich in Bildungspraxis und Bildungspolitik transferieren lässt.
Die Rede von Paradigma evidenzbasierter Pädagogik soll verdeutlichen, dass es sich hierbei um einen an strengen wissenschaftstheoretischen Kriterien und methodologischen Standards ausgerichteten Ansatz handelt, der nicht vorschnell mit empirischer Bildungsforschung gleichgesetzt werden sollte.
Den Anhängern und Befürwortern evidenzbasierter Pädagogik geht es vielmehr um ein grundsätzliches Verständnis davon, was Wissenschaft überhaupt ausmacht, insbesondere was bildungs- und erziehungswissenschaftliche Forschung ist und sein soll, an welchen Methodenidealen sie sich orientiert, welches Wissen auf dieser Grundlage erzeugt wird und welche Funktion dieses Wissen in der
sozialen Welt erfüllt. Drei Merkmale sind für das hier erörterte engere Paradigma besonders kennzeichnend:1. Zunächst meint 'evidence' ein durch bestimmte privilegierte wissenschaftliche Methoden, insbesondere randomisierte kontrollierte Studien (randomized controlled trials) generiertes
Wissen.
2. Diese Methodenpräferenz ist darin begründet, dass experimentelle Designs als Königsweg zur Generierung eines Wissens über kausale Zusammenhänge gelten. Im Kontext evidenzbasierter
Pädagogik ist 'evidence' also stets Wissen über kausale Zusammenhänge - Wissen über das, was wirkt - und nicht jedwedes wissenschaftliche Wissen.
3. Dieses Wissen über kausale Zusammenhänge soll nun zugleich ein Wissen für Handeln sein. Im Hintergrund steht die Annahme, dass man Wissen über Ursache-Wirkungs- Zusammenhänge auch in der sozialen Welt zugleich als Wissen über die bewusste Herbeiführung gewünschter Wirkungen nutzen kann: 'evidence' ist in diesem Sinne immer zugleich Wirkungswissen und Bewirkungswissen. Durch die enge Verknüpfung von Wirkungs- und
Bewirkungswissen behauptet das Paradigma die praktische Relevanz von Wissenschaft.Das Kompaktseminar ist im Bereich der Allgemeinen Erziehungswissenschaft angesiedelt und
verfolgt zwei inhaltliche Ziele: Erstens sollen die Studierenden befähigt werden, die Prämissen evidenzbasierter Pädagogik herauszuarbeiten, zu diskutieren und in einem breiteren pädagogischen Reflexionshorizont zu verorten. Zweitens sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, die Attraktivität dieses Paradigmas für Bildungsforschung, Bildungspolitik und Bildungspraxis kritisch zu beurteilen und eine eigene Position zu der Thematik formulieren.
Eine wichtige Grundlage hierfür bilden Vergleiche in internationaler und historischer Perspektive: In international-vergleichender Hinsicht werden wir uns im Kompaktseminar mit der deutschsprachigen und der englischsprachigen Debatte um 'evidence-based education' befassen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen zwei diskursiven Kontexten identifizieren zu können. In historisch-vergleichender Hinsicht versuchen wir das Paradigma evidenzbasierter Pädagogik innerhalb solcher Forschungs- und Reflexionstraditionen zu verorten, die das Problem pädagogischer Wirksamkeit aufgeworfen haben. An ausgewählten Texten von Befürwortern und Gegnern evidenzbasierter Pädagogik werden Chancen und Grenzen dieses Paradigmas untersucht
und problematisiert. Daneben soll an konkreten Beispielen analysiert werden, wie man versucht, evidenzbasierte Bildungsforschung (und ihre Ergebnisse) als Basis (a) einer evidenzbasierten
Bildungspolitik sowie als Basis (b) einer evidenzbasierten pädagogischen Praxis zu etablieren.