Universität Wien
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190109 SE Processes of Development in Counseling and Psychotherapy (2019W)

Psychoanalytisch-orientierte Beratung von beruflicher Arbeit im Kontext von Aus- und Weiterbildung

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Tuesday 01.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 08.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 15.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 22.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 05.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 12.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 19.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 26.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 03.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 10.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 17.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 07.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 14.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 21.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Tuesday 28.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Aims, contents and method of the course

In vielen universitären und außeruniversitären Aus- und Weiterbildungen finden sich in den Curricula Formen der Beratung und Unterstützung von Pädagogen/-innen, die darauf abzielen, eigene pädagogische Praxis zu hinterfragen und differenziert zu verstehen. Bei diesen Beratungsformen, seien es beispielsweise Supervision, Praxisberatung oder Fallbesprechungen, wird darauf abgezielt, pädagogische Einsichten, Haltungen und Handlungskompetenzen man könnte auch sagen: pädagogisches Können oder pädagogische Professionalität so auszubilden, dass die primäre pädagogische Aufgabe im Arbeitsfeld angemessen und kompetent realisiert werden kann.

Aus einer psychoanalytischen Theorieperspektive betrachtet hat der Aspekt des Emotionalen entscheidenden Einfluss auf das Gelingen oder Misslingen von beruflichen Handlungsprozessen. Diesen Annahmen zufolge ist davon auszugehen, dass Emotionen die Wahrnehmung pädagogischer Situationen und in Verbindung damit die Gestaltung pädagogischen Handelns in einer Weise beeinflussen, die sich im Hinblick auf die Erfüllung beruflicher Aufgaben mitunter als hilfreich und mitunter als hinderlich erweisen.

Deshalb ist zu fragen, welches Können aus einer psychoanalytisch-pädagogischen Perspektive für die Bewältigung pädagogischer Aufgaben hilfreich oder gar notwendig ist, damit emotionale Aspekte der Verwirklichung pädagogischer Aufgaben und Ansprüche nicht zu sehr entgegenstehen.

Stellt man sich darauf aufbauend die Frage, in welcher Weise ein entsprechendes Können ausgebildet werden kann, dann zeigt sich, dass in psychoanalytischen Ausbildungscurricula die Trias von Theorieaneignung, Lehranalyse und Kontrollanalyse leitend ist. In Hinblick auf Praxis- und Selbstreflexion lassen sich Methoden aus den Bereichen der Selbsterfahrung, Supervision bzw. Balint-Gruppenarbeit sowie der psychoanalytischen Beobachtung (Infant Observation) und Praxisreflexion (Work Discussion) nach dem Tavistock-Modell finden.

In Zusammenhang damit gilt es jedoch noch zu klären, welche empirischen Befunde vorliegen und in welcher Weise Lernprozesse untersucht werden können, die auf die Entwicklung eines verstehenden Zugangs zu emotionalen Aspekten abzielen.

In der Lehrveranstaltung werden (1) grundlegende Annahmen zur Bedeutung von emotionalen Aspekten in pädagogischen Interaktionsprozessen erarbeitet. Im Mittelpunkt steht weiters (2) die Frage, welche Kompetenzen aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht hilfreich sind, um berufliche Aufgaben angemessen bewältigen zu können. Darauf aufbauend kann (3) nach der Ausbildung eines entsprechenden Könnens gefragt werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Konzepten der psychoanalytischen Beobachtung und Praxisreflexion nach dem Tavistock-Modell. Im Anschluss daran (4) werden zentrale Aspekte von Ausbildungsforschung erarbeitet.

Assessment and permitted materials

- Aktive Mitarbeit im Seminar
- Präsentationen im Seminar und/oder
- Verfassen einer Seminararbeit

Minimum requirements and assessment criteria

Examination topics

In der ersten Phase des Seminars werden von allen Studierenden Texte gelesen und diskutiert, um eine gemeinsame theoretische Grundlage zu erwerben. In der zweiten Phase des Seminars werden Literaturrecherchen durchgeführt und der aktuelle Forschungsstand zu den Themen emotionale Aspekte in Lehr- und Lernprozessen, Kompetenzerwerb und pädagogische Professionalität sowie zur Ausbildungsforschung erhoben. Auf dieser Basis verfassen die Studierenden Seminararbeiten und/oder Präsentationen, die die Voraussetzung für den positiven Abschluss des Seminars darstellen.

Reading list

Datler, M. (2012): Die Macht der Emotionen im Unterricht. Eine psychoanalytisch-pädagogische Studie. Psychosozial-Verlag, Gießen
Datler, W. (2003): Erleben, Beschreiben und Verstehen Vom Nachdenken über Gefühle im Dienst der Entfaltung von pädagogischer Professionalität. In: Dörr, M., Göppel, R. (Hrsg.): Bildung der Gefühle. Innovation? Illusion? Intrusion? Psychosozial-Verlag, Gießen 241-264
Datler, W. (2004b): Die heilpädagogische Beziehung als Gegenstand der Reflexion und Ort der Veränderung. Über das Ringen um Verstehen, die Erarbeitung von Handlungsspielräumen und das Konzept der 'work paper discussion'. In: Kannewischer, S. u.a. (Hrsg.): Verhalten als subjektiv-sinnhafte Ausdrucksform (Festschrift für Konrad Bundschuh zum 60. Geburtstag). Klinkhardt: Bad Heilbrunn, 116-126
Datler, W. (2004a): Pädagogische Professionalität und die Bedeutung des Erlebens. In: Hackl, B, Neuweg, G.H. (Hrsg.): Zur Professionalisierung pädagogischen Handelns. Lit Verlag, Münster 113-130
Datler, W., Datler, M. (2013): Grundzüge der 'Work Discussion'. Über die Arbeit mit Praxisprotokollen nach dem Tavistock-Konzept. Phaidra: Wien, 2013. Abrufbar unter: https://phaidra.univie.ac.at, 1-29 (2015 10 01)
Datler, W., Datler, M., Sengschmied, I., Wininger, M. (2002): Psychoanalytisch-pädagogische Konzepte der Aus- und Weiterbildung. Eine Literaturübersicht. In: Finger-Trescher, U., Krebs, H., Müller, B./Gstach, J. (Hrsg.) (2002): Professionalisierung in sozialen und pädagogischen Feldern. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 13. Psychosozial-Verlag, Gießen 141-171
Datler, W., Hover-Reisner, N., Steinhardt, K. (2010): Akademische Bildung und professionelles Verstehen. Work Discussion im Vorschulbereich. In: Journal für Lehrerinnen- und Lehrerbildung 10, Heft 1 (Themenheft: Akademisierung in der Elementarpädagogik), 17-22
Diem-Wille, G. (2013): Zur Vermittlung einer psychoanalytischen Haltung durch Verstehen der frühen Entwicklung: Erfahrungen mit dem Universitätslehrgang 'Psychoanalytic Observa-tional Studies' in Wien. In: Wininger, M., Datler, W., Dörr, M.(Hrsg.) (2013): Psychoana-lytische
Pädagogik und frühe Kindheit. Band 4 der Schriftenreihe der Kommission Psy-choanalytische Pädagogik der DGfE. Verlag Barbara Budrich: Opladen, 177-203
Funder, A., Fürstaller, M., Hover-Reisner, N. (2013): 'Holding mind in mind'. Work Discussion: Eine Methode zur Förderung der Mentalisierungsfähigkeit von Erzieherinnen? In: Winin-ger, M., Datler, W., Dörr, M.(Hrsg.) (2013): Psychoanalytische Pädagogik und frühe Kind-heit. Band 4 der Schriftenreihe der Kommission Psychoanalytische Pädagogik der DGfE. Verlag Barbara Budrich: Opladen, 217-236
Hover-Reisner, N., Fürstaller, M., Funder, A., Datler, M. (2014): Work Discussion als Methode der Fallarbeit im Dienste der Professionalisierung in frühpädagogischen Berufsfeldern. In: Pieper, I., Frei, P., Hauenschild, K., Schmidt-Thieme, B. (Hrsg.): Was der Fall ist. Beiträge zur Fallarbeit in Bildungsforschung, Lehramtsstudium, Beruf und Ausbildung. Springer VS: Heidelberg, 275-287
Pauza, E. (2012): Psychotherapieausbildungsforschung?: Veränderungen von Persönlichkeit, Beziehungserleben und emotionalen Kompetenzen während der Ausbildung. kassel university press, Kassel
Reiter, H. (2012): Unterricht erfahren erfahren unterrichten. Der psychoanalytische Blick auf Arbeitsbeziehungen im schulischen Kontext. In: Diem-Wille, G., Turner, A. (Hrsg.): Die Methode der psychoanalytischen Beobachtung. Über die Bedeutung von Containment, Identifikation, Abwehr und anderen Phänomenen in der psychoanalytischen Beobachtung. Facultas: Wien, 140-161
Rustin, M.E., Bradley, J. (Ed.) (2008): Work Discussion. Learning from Reflective Practice in Work with Children and Families. Karnac, London
Schöck, D. (2018): Lernprozesse in der Work-Discussion. Masterarbeit, Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien
Steinhardt, K., Reiter, H. (2009): 'Work Discussion': Lernen durch Beobachtung und Reflexion von Arbeitsprozessen.

Association in the course directory

M7.3

Last modified: Mo 07.09.2020 15:21