190349 SE Bachelor's Paper II (2012W)

Seit einigen Jahren hat sich insbesondere im englischsprachigen Raum das Paradigma „evidenzbasierter Pädagogik“ etabliert. Anstoß gaben kritische Berichte über den Stand der Bildungsforschung, in denen ernsthafte Zweifel an Qualität und Relevanz der Bildungsforschung geäußert wurden (vgl. Biesta 2011, S.95). So wurden u.a. Vorwürfe geäußert, Bildungsforschung gebe keine Hilfe für bildungspolitisch relevante Fragen, gebe professionellen PädagogInnen keine klaren Richtlinien für deren Arbeit , sei bruchstückhaft und methodisch oft fehlerhaft u.a.m. Das Anliegen ist die Überwindung der Kluft zwischen Forschung, Politik und Praxis. Wissenschaftliches Wissen soll „wirksam“ werden: In der Praxis (was eine bestimmte Vorstellung pädagogischen Handelns impliziert) und in erfolgreichem politischem Handeln (was eine bestimmte Vorstellung politischer Steuerung impliziert). „Evidence-Based Education (EBE) signifies the idea that educational policy and practice should be guided by the best evidence about what works. This means that specific intervention strategies and policies should be rigorously evaluated before they are advocated or required. Where this is not possible they should be adopted experimentally, in such a way that their impact can be properly evaluated.
This idea builds on the concept of monitoring and self-evaluation, which is at the heart of the main CEM monitoring projects (PIPS, MidYIS, Yellis and ALIS). Teachers and schools who are monitoring their own performance are well placed to evaluate for themselves what works, and so make their practice Evidence-Based.“ http://www.cemcentre.org/evidence-based-education/introduction (kontr. 12.8.2012)
Merke: Aufgrund unterschiedlicher Bedeutung von Evidenz und evidence kann es zu Verständnisschwierigkeiten/Missverständnissen kommen.
Absicht des Seminars ist, mit dem Paradigma vertraut zu machen, aber auch seine problematischen Vorannahmen/Engführungen/ Implikationen zur Sprache zu bringen. Die Forschungsfragen für die BA-Arbeit sollen an die in der gem. Lektüre angesprochenen Themen (und die Diskussion im Seminar) anknüpfen.