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210027 LK BAK5 LK History of Theory and Debates on Theory (2015S)

Political Psychology: Political Psychology of Anti-Semitism

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Continuous assessment of course work

Seminare
Die selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 50 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Wednesday 11.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 18.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 25.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 15.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 22.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 29.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 06.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 13.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 20.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 27.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 03.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 10.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 17.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
  • Wednesday 24.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Theodor W. Adorno bezeichnete die Psychoanalyse als die einzige Psychologie, die im Ernst den subjektiven Bedingungen der objektiven Irrationalität nachforscht.
Antisemitismus stellt sich in den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten als brisantes Phänomen dar. Antisemitismus, ist nicht etwa Alleinstellungsmerkmal von (extremistischen) Randgruppen, sondern überdauere ebenso als spezifisches Vorurteilssystem in der bürgerlichen Mitte unserer Gesellschaft. Umso wichtiger erscheint es, das Phänomen Antisemitismus theoretisch adäquat zu erfassen und gleichzeitig dessen Verhältnis zur modernen bürgerlichen Gesellschaft zu untersuchen. Als kritische Ideologieanalyse wird der Blick auf die Theorie und Praxis des Antisemitismus gerichtet und nimmt Antisemitismus als Produkt und Bestandteil der bürgerlichen Gesellschaft wahr.
Mit Hilfe der Psychoanalyse soll Antisemitismus näher erklärt werden.

Der Antisemitismus ist ein sozialpsychologisches Phänomen, welches auf der Deformierung von Unbewusstem in falsches Bewusstsein beruht. Die Haltung des Antisemiten folgt einem zutiefst irrationalen Trend. Mit Hilfe der Psychoanalyse wurde ein Weg geschaffen, den unterbewussten Bereich in der menschlichen Psyche, d.h. den Ursprung der Triebe und Leidenschaften, zum Gegenstand der psychologischen Forschung zu erheben. Obschon die Psychoanalyse, insofern sie auf sich selbst verwiesen bleibt, kein vollständiges Verständnis des Antisemitismus beanspruchen kann, ist sie doch unentbehrlich für eine Analyse des antisemitischen Individuums.

Daher ist jede kritische Theorie des Antisemitismus auf die Psychologie des Individuums verwiesen: Welche krisenfeste Angebote macht der Antisemitismus an Individuen, um sie relativ unabhängig von tatsächlich psychiatrischen Pathologien einzufangen? Welche Auswirkungen haben die gesellschaftlichen Katalysatoren des Antisemitismus Christentum, Islam und kapitalistische Produktionsweise auf die individuelle Tiefenpsychologie? Strategie der antisemitischen Deutungshoheit über den Antisemitismus ist es heute, den Antisemitismus mit den Antisemiten zu identifizieren und dadurch ausschließlich als Phänomen der Anderen zu behandeln. So entstanden heftige und stereotype Widerstände gegen die psychoanalytische Provokation par excellence: Die Selbstreflexion. Es soll erforscht werden wie die Psychoanalyse als Forderung nach Selbstreflexion der Anfang des Widerstandes gegen den Antisemitismus und die wirksamste Waffe der Kritik werden kann. Antisemitismus ist, psychologisch betrachtet, das Produkt einer komplexen seelischen Dynamik. Er wurzelt in affektiven und triebhaften seelischen Bereichen, bedient sich bereitliegender kognitiver Inhalte wie Vorurteile und Rationalisierungen und dient seelischen Regulationsversuchen für innere Konflikte, insbesondere narzisstische Probleme (Selbst- und Selbstwertprobleme).

Assessment and permitted materials

Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!

Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.

Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.

- mehrere schriftliche und mündliche Einzel- und Gruppenarbeiten

- aktive Teilnahme an Diskussionen, Präsentationen

- Lesen lesen lesen

- Kurzzusammenfassungen von den Texten

- schriftliche Abschlussarbeit ca. 8-10 Seiten (Zitieren und Form ist ein Kriterium für alle Arbeiten)

- Anwesenheitspflicht (max. 2 Fehlstunden)

- Es müssen alle Übungsaufgaben in Moodel zeitgerecht hoch geladen werden

Letzer Abgabetermin für die Arbeit 30.7.2015

Minimum requirements and assessment criteria

Es geht um die Verbindung von Analyse und Theoriearbeit.
Das Ziel ist es das Phänomen Antisemitismus theoretisch adäquat zu erfassen und gleichzeitig dessen Verhältnis zur modernen bürgerlichen Gesellschaft zu untersuchen. Mit Hilfe der Psychoanalyse (Basis Freud) soll Antisemitismus näher erklärt werden. Was läuft unbewusst hinter dem Phänomen Antisemitismus ab was wird bewusst wahr genommen. Längst ist Antisemitismus nicht mehr nur ein Problem von rechten Randgruppen. Mittela klassichen Texten zum Thema Antisemitismus und soll dies gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden.

Examination topics

Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht die intensive Lektüre theoretischer Texte. Dabei soll vor allem auf die Analyse von Begriffen, Kontexten und Strukturen geachtet werden, die es ermöglichen die argumentative Struktur theoretischer Texte zu erkennen.

Reading list

Literatur-Auswahl:
Dies ist eine Literaturauswahl die Ihre Arbeit erleichtern soll, Mit einem teil werden wir intensiver arbeiten.

Adorno, Theodor W. (1996): Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit? In: ders.:Kulturkritik und Gesellschaft II. Gesammelte Schriften Bd. 10.2, Frankfurt a.M: Suhrkamp 555 572

Adorno, Theodor W. (1951/1980): Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda (in: H. Dahmer, Hg., Analytische Sozialpsychologie Bd. I, Frankfurt a. M., Suhrkamp, S. 318-341)

Adorno, Theodor W. (1995): Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt/Main: Suhrkamp.

Adorno, Theodor W. (1997a): Gesellschaft. In: ders.: Soziologische Schriften I. Frankfurt/Main: o.A., S. 9-19.

Adorno, Theodor W. (1997b): Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie. In: Ders.: Soziologische Schriften I. Frankfurt/Main: o.A., S. 95-135.

Améry, Jean (1982): Der ehrbare Antisemitismus. Rede zur Woche der Brüderlichkeit. In: ders.: Weiterleben - aber wie? Essays 1968-1978. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 151-175

Arendt, Hannah (1986): Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus,
Imperialismus, Totalitarismus, München: Piper, S. 11 - 43.

Behrens Roger (2013) Im Handgemenge mit der Wirklichkeit bleiben. Zur Aktualtät der kritischen Sozialpsychologie Peter Brückners in Konkret Politik und Kultur 6/2013

Bettelheim Bruno (1979/ 1982) Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituationen Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

Brückner Peter (1972) Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am Main

Bauman, Zygmunt (1995). Große Gärten, kleine Gärten. Allosemitismus: Vormodern, Modern, Postmodern. In: Werz, Michael (Hg.): Antisemitismus und Gesellschaft. Zur Diskussion um Auschwitz, Kulturindustrie und Gewalt. Frankfurt a.M.: Verlag Neue Kritik, S. 44-61.

Benz, Wolfgang (2005): Mehrheit und Minderheit. Signale aus dem. Publikum an die Juden in Deutschland. In: Benz, Wolfgang: Was ist Antisemitismus? München: C.H. Beck, S. 27 - 64.

Bergmann, Werner (1988): Politische Psychologie des Antisemitismus. Kritischer Literaturbericht. In: König, Helmut (Hrsg.): Politische Psychologie heute, Leviathan, Sonderheft 9. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 217-234.

Bergmann, Werner; Heitmeyer, Wilhelm (2005): Communicating Anti-Semitism Are the Boundaries of the SpeakableShifting? In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Nr. 33, S. 7089.

Diner, Dan (2004): Der Sarkophag zeigt Risse. Über Israel, Palästina und die Frage eines neuen Antisemitismus. In: Rabinovici, Doron/ Speck, Ulrich/ Sznaider, Nathan (Hg.) Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 310-328.

Fenichel Otto (1933): Elemente einer psychoanalytischen Theorie des Antisemitismus, in Simmel Ernst (Hg): Antisemitismus. Frankfurt/Main Seite 44

Freud Sigmund( 1948/2007) Massenpsychologie und Ich-AnalyseS. Fischer Verlag, Frankfurt am Main

Fromm Erich(1962/2006) Jenseits der Illusionen. Die Bedeutung von Marx und Freud. Deutscher Taschenbuchverlag

Freud, Sigmund (1999):Das Unbehagen in der Kultur. In: Ders: Gesammelte Werke aus den Jahren 1925-1931. Frankfurt/Main: o.A., S. 421-506.

Fromm, Erich (1987): Theoretische Entwürfe über Autorität und Familie. Sozialpsychologischer Teil. In: Horkeimer, Max (Hg.): Studien über Autorität und Familie: Forschungsbericht aus dem Institut für Sozialforschung. 2. Aufl. Lüneburg: Dietrich zu Klampen, S. 77-135.

Fromm, Erich (1993): Psychologie für Nichtpsychologen. In: Schultz, Hans Jürgen (Hg.): Erich Fromm

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Last modified: Mo 07.09.2020 15:38