210121 SE M3 a: Political Theories and Research on Theory (2010S)

Das Begriffspaar Inklusion - Exklusion nimmt in der neueren sozialwissenschaftlichen Theorie und Ungleichheitsforschung einen zentralen Platz ein. Als Kategorie einer kritischen Gesellschaftsanalyse verstanden, verweist Exklusion auf Spaltungsprozesse in den Bereichen Bürgerrechte, Erwerbsarbeit und soziale Nahbeziehungen, die in Abstufungen bis ins gesellschaftliche "Zentrum" hineinwirken und die sozial-materiellen Grundlagen von Demokratie in Frage stellen. Moderne Wohlfahrtsstaaten sind programmatisch auf "Inklusion" angelegt, haben aber immer auch über Zugangsrechte Menschen ungleich behandelt oder von Teilhabe ausgeschlossen. Das Seminar geht im internationalen Vergleich der Frage nach, welchen Einfluss wohlfahrtsstaatliche Regelungen und deren Umsetzung in verschiedenen Feldern auf Inklusions und Exklusionsprozesse haben und wie unter diesem Blickwinkel die jüngeren Tendenzen eines wohlfahrtsstaatlichen "Umbaus" zu bewerten sind. Es knüpft an das
Seminar "Inklusion-Exklusion" vom vergangenen Semester vertiefend an, steht aber auch Studentinnen und Studenten offen, die an jenem Seminar nicht teilgenommen haben.