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230025 SE Selected Paradigms: Theoretical approaches to the Climate crisis (2023S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung kann eine Bachelorarbeit verfasst werden.

Registration/Deregistration

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Details

max. 28 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

Update 21.06.2023: die für heute geplante Einheit muss leider abgesagt werden.

  • Wednesday 08.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 15.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 22.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 29.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 19.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 26.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 03.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 10.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 17.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 24.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 31.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 07.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 14.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Wednesday 28.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Die Klimakrise ist Teil der Umweltkrise der modernen Gesellschaft. Sie hat mittlerweile nicht nur eine globale Dimension, sondern zeigt auch deutliche Tendenzen einer katastrophischen Dynamisierung. Spätestens seit Beginn der 70er Jahren sind die Probleme bekannt. Der Bericht des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ erschien und erweckte internationale Medienresonanz, Umweltbewegungen und Umweltparteien entstanden. Doch schon in den 80er Jahren stellte Niklas Luhmann die Frage, wie zu erklären sei, dass – trotz einer massiv gesteigerten „ökologischen Kommunikation“ (Luhmann) – die ökologischen Gefährdungslagen der modernen Gesellschaft ständig zunehmen – und in den letzten Jahrzehnten weiterhin zugenommen haben. So ist es neben der Biodiversitätskrise mittlerweile die global voranschreitende Klimakrise, die Sorgen bereitet und zu einem der zentralen, wenn nicht sogar dem zentralen Thema in den Massenmedien, aber auch in Politik und zusehends den Wissenschaften geworden ist.

Die Soziologie ist von der Krise des Klimas mehrfach betroffen: in wissenschaftlicher Hinsicht, weil die globalgesellschaftliche und infolgedessen forschungspraktische Relevanz dieser Krise immer offenkundiger wird; in gesellschaftlicher Hinsicht, weil die Klimakrise die Grundlagen der Soziologie als wissenschaftlicher Institution langfristig gefährden wird und in individueller Hinsicht, weil die Soziologie als Lebensform nur unter ökologisch und gesellschaftlich stabilen Bedingungen praktiziert werden kann – wird es immer heißer, kollabieren unsere Körper und an (geistige) Arbeit ist nicht mehr zu denken. Wie die Soziologie gegen Ende des 21. Jahrhunderts betrieben werden kann, wie sich ihr Erkenntnisgegenstand – die Gesellschaft der Menschen – bis dahin verändern wird, hängt entscheidend davon ab, ob es uns in den nächsten Jahrzehnten gelingen wird, die zerstörerischen Folgen der globalen Klimaerwärmung durch den ökologisch nachhaltigen Umbau von Gesellschaft, Wirtschaft und Lebensweise unter Kontrolle zu bringen.

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Seminars, das Problem der anthropogenen (d. h. von Menschen erzeugten) Klimaerwärmung soziologisch zu analysieren. Dies soll aus verschiedenen theoretischen Perspektiven und anhand verschiedener Fragestellungen und Materialien geleistet werden. Klar soll dabei werden, worin sich ein soziologischer Zugang zur anthropogenen Klimakrise von einem klimatologischen, psychologischen, kulturanthropologischen, pädagogischen oder etwa politologischen unterscheidet. Mit Blick auf die Politisierung von Naturwissenschaftler:innen, wie sie sich in der öffentlichen Unterstützung von – zum Beispiel – Straßenblockaden von Klimaaktivist:innen oder der eigenen Teilnahme an diesen zeigt, wird uns zudem die Frage interessieren, wie sich die Sozialwissenschaften, einschließlich der Soziologie, bislang zur Klimaproblematik und zum klimapolitischem Aktivismus positionieren und wie die Differenzen zu erklären sind.

Programmpunkte:
1. Gesellschaftliche Naturverhältnisse. Klimakrise als gesellschaftliches und wissenschafliches Problem
2. Begriffliche Klärungen: Klima, Klimawandel, Klimaerwärmung, Klimakrise, Klimakatastrophe …
3. Die Globalität der Klimakrise als interdisziplinäres Erkenntnisproblem: Säkulare Prozesslogik als Erklärungslogik der modernen Wissenschaft
4. Die Klimakrise der Gegenwart. Der Erkenntnisstand der Naturwissenschaften
5. Soziologische Perspektiven auf die gegenwärtige Klimakrise: Systemtheorie, Neomarxismus, Neokonstruktivismus, Gendertheorie
6. Exkurs: Die Globalität der Klimakrise und die Paradoxien eines kontextualistischen Konstruktivismus
7. Von der Theorie zur Empirie. Gesellschaftliche, ökonomische, politische, praktische u.a. Perspektiven auf die Klimakrise
8. Klimakrise, Politik, Zivilgesellschaft: Soziologische Perspektiven auf das Verhältnis von Theorie und Praxis
9. Klimakrise, Politik, Staatsform: Von der Demokratie zur Ökokratie? Demokratisch, autokratisch, diktatorisch?

Assessment and permitted materials

Gruppenreferate inklusive Handout, kleinere schriftliche Hausübungen (z.B. Exzerpt, Gruppenprotokoll), Lektüre von Seminartexten, Seminararbeit, regelmäßige Anwesenheit und aktives Mitdenken/Mitarbeiten.

Hinweis der SPL Soziologie:
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde. Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden. Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/. Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.

Minimum requirements and assessment criteria

AaG= Anteil an Gesamtnote
Gruppenreferat (AaG: 20%), kleinere schriftliche Arbeiten (AaG: 20%), Seminararbeit (AaG: 60%), Anwesenheit und aktives Mitdenken/Mitarbeiten.

Es sei hier erwähnt, dass die Plagiatserkennungssoftware TURNITIN installiert werden wird, gleichzeitig aber davon ausgegangen wird, dass dies unnötig ist, da alle am Seminar teilnehmenden Personen aus eigener Motivation und auf der Basis selbst entwickelter Kompetenzen ihre schreinrelevanten Leistungen erbringen werden.

Examination topics

Seminartexte, Seminarvorträge, im Seminar analysierte theoretische und empirische Materialien.

Reading list

Literatur (Auswahl)

1. Anderson, Sheena (2022), Eine intersektional-feministische Perspektive für die Klimabewegung: Zur Anerkennung und Wertschätzung (marginalisierter) Stimmen von Black, Indigenous und Women of Color, in: Femina politica, 2021, Vol.30 (2-2021), p.64-79
2. Becker, Egon (2016) (Hg.), Keine Gesellschaft ohne Natur. Beiträge zur Entwicklung einer Sozialen Ökologie, Frankfurt/M.: Campus.
3. Beer, Wolfgang / Haan, Gerhard de (1984) (Hg.), Ökopädagogik. Aufstehen gegen den Untergang der Natur, Weinheim [u.a.]: Beltz (1. Aufl.).
4. Blühdorn, Ingolfur et al. (2020), Nachhaltige Nicht-Nachhaltigkeit. Warum die ökologische Transformation der Gesellschaft nicht stattfindet, Bielefeld: transcript-Verlag. DOI: https://doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.14361/9783839445167
5. Brand, Ulrich/ Markus Wissen (2017), Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus, München: oekom.
6. Brunschweiger, Verena (2020), Kinderfreiheit der Umwelt zuliebe, in: dies., Die Childfree-Rebellion : warum »zu radikal« gerade radikal genug ist, Marburg : Büchner-Verlag, S. 107 – 135.
7. Deutsches Klimakonsortium (2020), Was wir heute übers Klima wissen. Basisfakten zum Klimawandel, die in der Wissenschaft unumstritten sind. URL: https://www.deutsches-klima-konsortium.de/de/basisfakten.html
8. Dux, Günter (2013), Demokratie als Lebensform. Die Welt nach der Krise des Kapitalismus, Weilerswist: Velbrück.
9. Hermann, Ulrike (2022), Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden, Köln: Kiepenheuer&Witsch.
10. Jugendrat der Generationen Stiftung (Hg.) (2019) , Ihr habt keinen Plan, darum machen wir einen. 10 Bedingungen für die Rettung unserer Zukunft, München: Blessing.
11. Luhmann, Niklas (1988), Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?, 2. Auflage, Opladen: Westdeutscher Verlag.
12. Neckel, Sighard et al. (2016) (Hg.), Die Gesellschaft der Nachhaltigkeit. Umrisse eines Forschungsprogramms, Bielefeld: Transcript.
13. OXFAM (2020), Confronting extrem Carbon Inequality. URL: https://oxfamilibrary.openrepository.com/bitstream/handle/10546/621052/mb-confronting-carbon-inequality-210920-en.pdf
14. Pötter, Bernhard (2010), Ausweg Ökodiktatur? Wie unsere Demokratie an der Umweltkrise scheitert, München: oekom.
15. Ripple, William J./Christopher Wolf/ Thomas M Newsome/ Phoebe Barnard/ William R Moomaw (2020), World Scientists’ Warning of a Climate Emergency, in: BioScience (Volume 70, Issue 1), S. 8–12. URL: https://doi.org/10.1093/biosci/biz088
16. Schimank, Uwe (2000), Ökologische Gefährdungen, Anspruchsinflationen und Exklusionsverkettungen – Niklas Luhmanns Beobachtung der Folgeprobleme funktionaler Differenzierung, in: ders./Ute Volkmann (Hg,), Soziologische Gegenwartsdiagnosen I, Opladen: Leske + Budrich, S. 125–142.
17. Schimank, Uwe (2009), Die Moderne: eine funktional differenzierte kapitalistische Gesellschaft, in: Berliner Journal für Soziologie 19 (3), S. 327–351. DOI:10.1007/s11609-009-0101-4
18. Schimank, Uwe (2016), Ökologische Integration der Moderne – eine integrative gesellschaftstheoretische Perspektive, in: Cristina Besio/Gaetano Romano (Hg.), Zum gesellschaftlichen Umgang mit dem Klimawandel. Kooperationen und Kollisionen, Wiesbaden: Springer, S. 59–84.
19. Schwenken, Helen et al. (2012), Geschlecht – Macht – Klima: Feministische Perspektiven auf Klima, gesellschaftliche Naturverhältnisse und Gerechtigkeit, Leverkusen-Opladen: Verlag Barbara Budrich .
20. DerStandard (12.01.2023), Letzte Generation blockierte Wiener Schüttelstraße an zwei Stellen. URL: https://www.derstandard.at/story/2000142501923/letzte-generation-schuettelstrasse-an-zwei-stellen-blockiert

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Last modified: We 21.06.2023 10:07