Universität Wien

230049 SE Group Discussion as a Method of Reconstructive Social Research (2015W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

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Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

DI 06.10.2015 09.00-12.30
DI 20.10.2015 09.00-12.30
DI 03.11.2015 09.00-12.30
DI 17.11.2015 09.00-12.30
DI 15.12.2015 10.45-12.30
DI 12.01.2016 09.00-12.30
DI 26.01.2016 09.00-12.30
Ort: Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

  • Tuesday 06.10. 09:00 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Tuesday 20.10. 09:00 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Tuesday 03.11. 09:00 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Tuesday 17.11. 09:00 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Tuesday 15.12. 10:45 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Tuesday 12.01. 09:00 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Tuesday 26.01. 09:00 - 12:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Aims, contents and method of the course

Gruppendiskussionen erfreuen sich seit einigen Jahren – insbesondere im deutschsprachigen Raum – zunehmender Beliebtheit. Dies ist nicht zuletzt auf die Etablierung der dokumentarischen Methode durch Ralf Bohnsack zurückzuführen, der in Anlehnung an Karl Mannheims Wissenssoziologie eine methodologische Basis für die Erhebung und Auswertung von Gruppendiskussionen entwickelt hat. Grundlegend für die Anwendung von Gruppendiskussionen ist das Konzept der „informellen Gruppenmeinung“, die nicht als Summe von Einzelmeinungen, sondern als Produkt kollektiver Interaktionen gesehen wird. Solche Gruppenmeinungen werden nicht erst in der jeweiligen Diskussionssituation erzeugt, sondern lediglich aktualisiert bzw. repräsentiert. Von besonderer Bedeutung für die Ausbildung von Gruppenmeinungen sind die sogenannten „konjunktive Erfahrungsräume“; darunter werden Milieus verstanden, die sich u.a. durch generations-, geschlechts-, schicht-, bildungs- oder migrationsspezifische Gemeinsamkeiten auszeichnen. Die Konstitution konjunktiver Erfahrung ist dabei nicht an ein gruppenhaftes Zusammenleben gebunden, vielmehr entstehen gemeinsame Erfahrungshorizonte durch Gemeinsamkeiten der Sozialisationsgeschichte, Gemeinsamkeiten des Schicksals und gemeinsames biografisches Erleben.
Ausgehend von diesen Überlegungen findet das Gruppendiskussionsverfahren vor allem in den Bereichen der Milieu-, Geschlechter- und Jugendforschung sowie der Organisationskulturforschung Anwendung. An die theoretische Anlage dieses Verfahrens knüpfen sich eine Reihe von Regeln hinsichtlich der Auswahl und Zusammensetzung der Gruppen, der Datenerhebung, der Aufbereitung der Daten (Transkription) und der Datenauswertung.

Assessment and permitted materials

Mindestanforderung für die positive Beurteilung ist die aktive Beteiligung an den Sitzungen (maximal darf ein Seminartermin versäumt werden) sowie die Erbringung folgender drei Teilleistungen:
a) Laufende Forschungsarbeiten im Feld (30%)
b) Präsentation der Forschungsarbeiten (20%)
c) Schriftlicher Forschungsbreicht (50%)

Minimum requirements and assessment criteria

Ziel der Lehrveranstaltung ist zum einen die Vermittlung von Theorie und Epistemologie des Gruppendiskussionsverfahrens in der Tradition der dokumentarischen Methode. Zum anderen soll die Durchführung von Gruppendiskussionen im Rahmen eines kleinen Forschungsprojekts praktisch erprobt werden. Besonderes Augenmerk soll sich auf die Zusammensetzung der Gruppen, die Durchführung von Diskussionen sowie unterschiedliche Strategien der Datenaufbereitung und Datenauswertung richten. Zum Abschluss gilt es die Potentiale, aber auch die Schwächen dieses Verfahrens rekonstruktiver Sozialforschung zu diskutieren.

Examination topics

Inputs zu Geschichte, Theorie(n) und Methode(n) des Gruppendiskussionsverfahrens; Bearbeitung einer Forschungsfrage; Durchführung von Gruppendiskussionen inkl. Transkription; Auswertung der Transkripte in Kleingruppen; mündliche Präsentation und Forschungsbericht; methodische Reflexion (Stärken und Schwächen der Gruppendiskussion)

Reading list

Eine ausführliche Literaturliste wird in der ersten Einheit ausgegeben. Zur Einführung wird empfohlen:

Bohnsack, Ralf (1999): Rekonstruktive Sozialforschung. Einführung in Methodologie und Praxis qualitativer Forschung. Opladen: Leske + Budrich.

Bohnsack, Ralf (2000): Gruppendiskussion. In: Flick, Uwe / von Kardorff, Ernst / Steinke, Ines (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 369–384.

Loos, Peter / Schäffer, Burkhard (2001): Das Gruppendiskussionsverfahren. Theoretische Grundlagen und empirische Anwendung. Opladen: Leske + Budrich.

Przyborski, Aglaja / Wohlrab-Sahr, Monika (2008): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg.


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Last modified: Mo 07.09.2020 15:39