Universität Wien
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240113 FS FM1 - Research Seminar (Part 1) - Research Design (2018W)

Continuous assessment of course work
BDG

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 20 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 08.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 15.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 22.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 29.10. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 05.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 12.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 19.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 26.11. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 03.12. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 10.12. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 07.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 14.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 21.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Monday 28.01. 17:00 - 19:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

Inhalt
Ungleich sind Bildungswege in doppelter Hinsicht: Aus Sicht der kritischen Sozialwissenschaften gilt Bildung zum einen als ungleich verteiltes Gut. Sowohl innernational, innereuropäisch, als auch im Nord-Süd-Verhältnis sind Zugänge zur Bildung wie auch Chancen innerhalb des Bildungssystems so verteilt, dass Bildung nur selten eine Verbesserung der sozialen Situation erlaubt, wenn sie nicht sogar zur Verschärfung von Ungleichheiten beiträgt.
Zum anderen aber soll und darf Bildung als Prozess der persönlichen Selbstbestimmung und Subjektformation auch ungleich sein; Uniformität und Zweckorientierung untergraben den emanzipatorischen Charakter von Bildung. Ungleichheit ist Voraussetzung für Freiheit und zur Ermächtigung, den eigenen Weg zu gehen.
Mit dieser doppelten Aporie der Bildung wird sich dieses Forschungsseminar befassen. Konkret gehen wir von der durch quantitative Forschung dokumentierten Situation der Bildungsungleichheit in Österreich aus (PISA, PIRLS und andere Studien), um uns ausgewählten Differenzkategorien und sozialen Gruppen zu widmen. Dies kann neben der Kategorie Klasse und Geschlecht auch der sog. "Migrationshintergrund" sein; diesen Kategorien soll in weiterer Folge mit Methoden qualitativer Sozialforschung nachgegangen werden: Neben der Analyse von Dokumenten und Selbstzeugnissen stehen Beobachtungen und Interviews, ev. auch Arbeit mit Methoden der szenischen Forschung, die in einen sinnvollen Methodenmix gebracht werden. Damit sollen individuelle wie gruppenspezifische Bildungswege nachgezeichnet werden. Mitunter führen diese Recherchen zurück in "fremde" Herkunftsmilieus oder Fluchtgebiete im Globalen Süden, damit auch zur Befassung mit Bildungspolitiken im Herkunftskontext.
Im Sinne eines selbstkritischen und reflektierten Forschungszuganges ist dieses FOSE als "hermeneutische Doppelhelix" konzipiert: Zwei Spiralen des Forschens bestärken und befördern (um nicht zu sagen: befeuern) einander, weshalb der Prozess des Forschens selbst parallel reflektiert, dokumentiert und insofern im Rahmen der begleitenden Forschungssupervision ebenfalls erforscht wird.

Ziele
Entwurf eines Forschungsprojektes, Stärkung der Fähigkeit zur Konzipierung eigener Forschungsvorhaben, Reflexionsfähigkeit zu Forschungsprojekten mit kritischem Anspruch, selbstreflektiertes Lernen der Studierenden.

Assessment and permitted materials

Methoden und Voraussetzungen zum Erwerb eines Zeugnisses

Die Methodologie der LV folgt einer "hermeneutischen Doppelhelix":
1. Strukturierte und schrittweise Erarbeitung und Entwicklung von Verfahren der qualitativen Sozialforschung im Methodenmix; begleitend dazu
2. Forschungssupervision mit Methoden aus der autopoietischen Theaterarbeit nach Augusto Boal und Enrique Buenaventura. Regelmäßige Reflexionssitzungen, Forschungstagebuch, individuelle Literaturlektüre und Recherche, Inputs und Präsentationen der Studierenden.

Das Forschungsdesign wird in der weiterführenden Lehrveranstaltung im SoSe 2019 als FM2 im Masterprogramm umgesetzt.

1. Anwesenheitspflicht
2. Vorbereitung und gemeinsame Diskussion der kollektiven Grundlagenlektüre
3. Führung eines Forschungstagebuchs
4. Ideenskizze für ein mögliches Forschungsprojekt (bis zur 5. Einheit am 12.11.2018)
5. Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeitsprozesse in der Lehrveranstaltung
6. Entwicklung und schriftliche Ausarbeitung des Forschungsdesigns, das in Gruppenarbeit im Verlauf des Semesters erstellt wurde.

Abgabetermin Forschungsdesign: Mo., 4. Februar 2019

Minimum requirements and assessment criteria

- 3 Forschungstagebücher
- Ideenskizze für den Forschungsprozess
- Präsentation und Diskussion des Forschungsdesigns in der Lehrveranstaltung sowie Mitarbeit an gemeinsamen Diskussionen und Lektürearbeit
- Forschungsdesign

Alle Leistungen werden auf jeweils 100 Punkte bewertet. Notenschlüssel:
0 – 50 Punkte = Nicht Genügend
51 – 60 Punkte = Genügend
61 – 70 Punkte = Befriedigend
71 – 80 Punkte = Gut
81 – 100 Punkte = Sehr Gut

Examination topics

Reading list

Bourdieu, Pierre/Passeron, Jean-Claude (1964): Les héritiers: les étudiants et la culture, Les Éditions de Minuit, Reihe. „Grands documents“ Nr. 18, Paris 1964. Deutsche Teilübersetzung: Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs, übersetzt von Barbara und Robert Picht, bearbeitet von Irmgard Hartig, Klett, Stuttgart 1971.

Boal, Augusto (1989): Theater der Unterdrückten. Übungen und Spiele für Schauspieler und Nicht-Schauspieler. Herausgegeben und aus dem Brasilianischen übersetzt von Marina Spinu und Henry Thorau. Frankfurt/Main: Suhrkamp.

Freire, Paulo (1973): Pädagogik der Unterdrückten. Bildung als Praxis der Freiheit. Vom Verfasser autorisierte deutsche Übertragung von Werner Simpfendörfer. Reinbeck/Hamburg: Rowohlt.

Erler, Ingolf (Hg., 2007): Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem. Wien: Mandelbaum.
Erler, Ingolf/Laimbauer, Viktoria/Sertl, Michael (Hg., 2001): Wie Bourdieu in die Schule kommt. Analysen zu Ungleichheit und Herrschaft im Bildungswesen. Innsbruck: Studienverlag (=schulheft 142/2001).

Association in the course directory

FM1

Last modified: We 21.04.2021 13:34