Universität Wien
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240134 SE Critical Scientific Practice (2024W)

Gender Studies dekolonisieren

Continuous assessment of course work

Für diese Lehrveranstaltung ist ausnahmslos eine Anmeldung während der Anmeldephase notwendig. Eine Nichtteilnahme in der ersten Einheit führt automatisch zur Abmeldung von der Lehrveranstaltung.

Bitte beachten: die Lehrveranstaltung SE Kritische wissenschaftliche Praxis wird im WiSe 2024 zweifach angeboten - bitte melden Sie sich nur zu einer Übung an.

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

  • Monday 14.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Monday 28.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Monday 11.11. 16:45 - 20:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Monday 09.12. 16:45 - 20:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Monday 13.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02
  • Monday 20.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 16, Kolingasse 14-16, OG02

Information

Aims, contents and method of the course

Die LV dient zum einen der Auseinandersetzung mit der Frage, was eine kritische wissenschaftliche Praxis in den Gender Studies ausmacht und zum anderen der kritischen Reflexion der eigenen wissenschaftlichen Praxis. Hierfür setzen wir uns zunächst damit auseinander, was eine (kritische) wissenschaftliche Praxis in den Gender Studies auszeichnet. Zentrale Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens, wie Objektivität, wurden in den Gender Studies fundamentalen Kritiken und / oder Umarbeitungen unterzogen. Haben sie hier deshalb keine Gültigkeit mehr bzw. welche Konzepte sind an deren Stelle getreten? In der LV beschäftigen wir uns eingehend mit Debatten um parteiliche Wissenschaft, Objektivität und Fragen nach epistemischer Gewalt. Darüber hinaus befassen wir uns mit der "Kolonialität von Geschlecht" und den Unterschieden zwischen de- und postkolonialen Ansätzen in den Gender Studies sowie mit transfeministischen Ansätzen. Und schließlich erkunden wir die kritische wissenschaftliche Praxis ausgewählter Autor*innen.

In einem weiteren Schritt geht es um die Frage, wie jede*r eine kritische wissenschaftliche Praxis in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit umsetzt. Hierfür ist u.a. eine Beschäftigung mit dem Lesen zentral: Wie geht kritisches Lesen? Wie kann ich eine kritische Distanz zu meinen eigenen Texten entwickeln? Welche Kriterien lege ich an welche Textsorte an? Und selbstredend die intensive Beschäftigung mit dem (eigenen) Schreiben.

Die LV ist daher gerade auch als Ort des Besprechens, Vertiefens und Weiterentwickelns der eigenen wissenschaftlichen Praxis konzipiert. Verschiedene Techniken werden geübt, untereinander ausgetauscht und begutachtet (Peer-Feedback bildet einen wesentlichen Bestandteil der LV ) und schließlich (ggf. mehrfach) überarbeitet. Ganz im Sinne einer Werkstätte.

Eine kritische wissenschaftliche Praxis bedarf darüber hinaus einer Auseinandersetzung mit Sprache: nicht allein als Wissenschaftssprache, sondern im Sinne eines (gesellschafts)kritischen Schreibens in den Gender Studies auch als Werkzeug bzw. Fixierung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen. In diesem Sinne wird es auch immer wieder um einen inklusiven – d.h. geschlechter- und rassismusreflexiven sowie anti-ableistischen – Sprachgebrauch gehen.

Assessment and permitted materials

Beteiligung an Gruppen- und Plenardiskussionen, Vor- und Aufbereitung eines Themas für die Diskussion, termingerechte Abgabe der schriftlichen Aufgaben sowie auch Überarbeitung der eigenen Texte.

letzte Abgabemöglichkeit: 28.02.2025

Minimum requirements and assessment criteria

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung: Anwesenheit (einmaliges Fehlen ist möglich), aktive Mitarbeit (Beteiligung an Gruppen- und Plenardiskussionen, Peer-Feedback), Lektüre der Seminarliteratur, Verfassen und termingerechte Abgabe aller schriftlichen Arbeiten gemäß den Vorgaben. Die schriftlichen Aufgaben werden erst bei endgültiger Abgabe bewertet.

Schriftliche Aufgaben:
• Schreibtagebuch
• Exzerpt (ca. 10 000 Zeichen)
• Rezension (ca. 4 000 Zeichen)
• Thesenpapier
• Abschlussarbeit basierend auf der Gruppenpräsentation, erweitert um die Darstellung des Nutzens dieser spezifischen wissenschaftlichen Praxis für ihre wissenschaftliche Praxis bzw. den Bereich, in dem sie wissenschaftlich arbeiten und eine Reflexion der eigenen wissenschaftlichen Praxis (min. 14 000 Zeichen)

Und das Seminar positiv abzuschließen, muss jede dieser Aufgaben positiv bewertet worden sein.

Gewichtung:
Exzerpt 20 %
Rezension und Thesenpapier 20%
Gruppenpräsentation 30 %
Abschlussarbeit 30 %

Examination topics

Der Prüfungsstoff umfasst alle in der Lehrveranstaltung durchgenommenen Inhalte.

Reading list

Anzaldúa, Gloria, „Tlilli, Tlapalli. The Path of the Red and Black Ink. Borderlands / La Frontera. San Francisco: Aunt Lute, 1987, 65-75

Bhambra, Gurminder, K., “Postcolonial and decolonial dialogues”. Postcolonial Studies, Vol. 17, No. 2 2014, 115-121

Decoloniality Europe (2013): Charter of Decolonial Research Ethics. https://decolonialityeurope.wixsite.com/decoloniality/charter-of-decolonial-research-ethics

Haraway, Donna, "Situated Knowledges: The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective." Feminist Studies, Vol. 14, 1988, 575-599.
dt. von Helga Kelle, "Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen Perspektive." Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt/M. 1995, 73-97.

Kilomba, Grada, „Who Can Speak? Speaking at the centre , decolonizing knowledge” und “Speaking the Unspeakable. Defining racism”. Plantation Memories. Episodes of Everyday Racism. 2. Aufl. Münster: Unrast, 2010, 25-51

Lugones, María, “Heterosexualism and the Colonial / Modern Gender System”. Hypatia , Winter, Vol. 22, No. 1, Writing Against Heterosexism (Winter 2007), 186-209

Mies, Maria, "Methodische Postulate zur Frauenforschung – dargestellt am Beispiel der Gewalt gegen Frauen." Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis. Heft 1, 1. Jahrgang (1978), 41-63.

Wolfsberger, Judith, Frei geschrieben. Mut, Freiheit & Strategie für wissenschaftliche Abschlussarbeiten. Wien 2009.

Association in the course directory

Last modified: Tu 15.10.2024 11:06