Universität Wien
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240160 VO Visual Anthropology (3.2.6) (2013W)

MO 07.10.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 14.10.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 21.10.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 28.10.2013 09.45-11.15 Ort. Übungsraum, NIG 4. Stock
MO 04.11.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 11.11.2013 09.45-11.15 Ort. Übungsraum, NIG 4. Stock
MO 18.11.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 25.11.2013 09.45-11.15 Ort. Übungsraum, NIG 4. Stock
MO 02.12.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 09.12.2013 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 16.12.2013 09.45-11.15 Ort. Übungsraum, NIG 4. Stock
MO 13.01.2014 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 20.01.2014 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock
MO 27.01.2014 09.45-11.15 Ort. HS A, NIG 4. Stock

Details


Information

Aims, contents and method of the course

Visuelle Anthropologie beschäftigt sich mit dem bildnerischen Wirken des Menschen, also mit denjenigen Aspekten seiner Kultur, die sich visuell darstellen und wahrnehmen lassen. Dazu zählen zum Beispiel die Malereien in der Höhle von Lascaux, die Bilder der Impressionisten, die Architektur aller Länder und Zeiten, Sandgemälde buddhistischer Mönche, Skizzen von Malern, die seit Beginn der Neuzeit Gesandtschaften und Forschungsexpeditionen begleitet haben, aber auch Tempeltänze, Götterbilder, Rodins Statue 'Der Denker', die dramatische Kunst, Fotografien aus der Produktion von Kunst-, Studio- und Hobbyfotografen, die Filme aus Hollywood, Bollywood, der Kino-Prawda, des cinéma vérité und der Nouvelle Vague, der eineinhalb Minuten lange Nachrichtenbeitrag, der in 'Zeit im Bild' versendet wird, und das Filmfitzelchen, das einen Eingeborenen aus Wien, Tirol oder Swasiland beim Töpfern oder dem Zurüsten eines Schweinsbraten zeigt. Nicht zu vergessen ist der Schnappschuss mit dem Smartphone auf einer Party oder in der U-Bahn. Kurz: ein beängstigend weites Feld!

Damit wir uns auf diesem Felde nicht verlaufen, zieht der Dozent unüberwindbare Zäune zur Umfriedung von Themenkreisen. Er versteht die Vorlesung aber nicht als vermintes Gelände, sondern als Wegweiser, mit dessen Hilfe versucht werden soll, Pfade zum Sehen und Verstehen von Bilder zu finden, was beides nicht so einfach ist, wie man gerne annimmt.

Dabei steht die Beschäftigung mit dem Bild des Fremden im Mittelpunkt. Da nach Karl Valentin aber gilt: 'Fremd ist der Fremde nur in der Fremde' sind wir in der glücklichen Lage, nicht vollkommen in Exotismus zu versinken, sondern auch zu lernen, unser Selbstporträt kritisch zu würdigen.

Assessment and permitted materials

Titel und Themen der einzelnen Sitzungen werden bis Semesterbeginn bekanntgegeben, nach jeder Sitzung werden eine kurze Zusammenfassung des Inhalts und weiterführende Literatur veröffentlicht.

Minimum requirements and assessment criteria

Drei Säulen tragen die Veranstaltung: Material - Theorie - Praxis

Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden Bildmaterial historisch einzuordnen und dessen Entstehung kritisch zu würdigen. Auf dem Material fußende Bildtheorien sollen vermittelt und kritisch reflektiert werden. Ein Einblick in die Praxis der visuellen Anthropologie soll vermittelt und deren Unabhängigkeit oder Abhängigkeit von Bildtheorien und Vorbildern erörtert werden.

Examination topics

Das Bildmaterial wird nach einer spontan-naiven Betrachtung (die allerdings nie voraussetzungslos ist!) in den Kontext seiner Entstehung gestellt. Bestehende Bildtheorien werden am Material der bewegten und unbewegten Bilder erprobt, bestätigt oder falsifiziert. Gegebenenfalls werden neue Theorien aus dem Material hergeleitet. Die bildnerische Praxis wird in ihrem Bezug zu Theorien und ihrer Aneignung von Vorbildern untersucht. Daraus ergibt sich die Frage, was Visuelle Anthropologie für Studierende sein kann. Werden sie lieber Bilder machen oder Bilder analysieren wollen? Obwohl in der Vorlesung auch erörtert wird, wie Bilder entstehen, liefert sie keine Anleitung zum Herstellen von Bildern. Sollten die Studierenden als Resultat der Veranstaltung inspiriert sein, zur uns umgebenden Flut der Bilder beisteuern zu wollen, so wird dies wenigstens nicht mehr bewusstlos geschehen können.

Reading list

Zur Einführung:

Friedrich Kittler: Optische Medien. Berliner Vorlesung 1999. Berlin: Merve Verlag 2002.

Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. [Ein relativ kurzer Text, der in zahlreichen Ausgaben vor allem des Suhrkamp Verlages vorliegt. Erstveröffentlicht auf Französisch in der Übersetzung von Pierre Klossowski unter dem Titel L'œuvre d'art à l'époque de sa reproduction mécanisée in der Zeitschrift für Sozialforschung, 5. Jahrgang 1936, pp. 40- 68. Ein vollständiger Text in Deutsch, Französisch und Englisch kann kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden.]

Roland Barthes: La chambre claire. Note sur la photographie. Paris: Éditions du Seuil 1980 [dt. Die Helle Kammer. Bemerkung zur Fotografie. Aus dem Französischen von Dietrich Laube. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 1989.]

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Last modified: We 19.08.2020 08:05