Universität Wien
Course Exam

160144 VO Introduction to Ethnolinguistics II (2011W)

Language-Culture & Thought-Cognition-Reality

Wednesday 29.02.2012

Examiners

Information

Examination topics

Es gibt dreizehn Vorlesungen und die letzte wird der Schlussarbeit gewidmet, obwohl diese früher gestaltet werden kann.
Email-Skripten:
In jeder Vorlesung wird ein vor wenigstens eine Woche vorgeschlagenes Thema analysiert, immer mit Hilfe von schon gerade im Voraus zur Verfügung gestellten Materialien: Skripten, Texte, Internetinformationen oder Internetdokumente (z.B. Spielfilmeempfehlungen), und bes. "Email-Skripten“: es werden etwa drei Email-Skripten pro Woche gesendet.
Somit werden die Studierenden über die Strukturierung, den Inhalt und die Entwicklung der Vorlesungen systematisch informiert.

Assessment and permitted materials

Die Schlussarbeit ist prinzipiell schriftlich, und darf auch per Email gestaltet und geschickt werden, und ebenso korrigiert, verbessert, usw.
Gegen Mitte des Semesters werden etwa 15 Prüfungsthemen vorgeschlagen, und unter diesen müssen die Studierenden eines wählen oder, umgekehrt, können sie ein Thema vorschlagen.
Die Prüfung darf auch auf eine andere Sprache als Deutsch geschrieben werden, und kann auch aus dem Ausland bzw. enem anderen Bundesland Österreichs als Wien per Email gesendet werden.
Das Beste ist, diese Schlussarbeit mit Hilfe des Computers zu verfassen.
Tipp: Einfach mitarbeiten und hören, versuchen unabhängig nachzudenken, und die eigenen Gedanken mittels des Computers zu formalisieren.
Wenn es Probleme, Zweifel oder etwas Ähnliches gibt, kann man mich problemlos unmittelbar kontaktieren, ich antworte sofort: karl-georg.lettner@univie.ac.at, Tel. 25 99 853.

Minimum requirements and assessment criteria

Bem.: Ethnolinguistik I: Sprache-Kultur-Denken, Ethnolinguistik II: Symbolismus, Realität. Kognition, Ethnolinguistik III: programmatisch, Sprache-Kultur-Grammatik
1. Wenn die Ethnolinguistik I die Relation "Sprache-Kultur-Denken“ betont, betont die Ethnolinguistik II die Relation "Symbolismus-Realität-Kognition“, da sich die Ethnolinguistik I vorwiegend mit der Natur der Sprache und daher mit Kern der aktuellen Sozio- und Ethnolinguistik: die Sprachrelativitätstheorie oder Sapir-Whorf-Hypothese, beschäftigt, während die Ethnolinguistik II die Problematik der Sprachuniversalien analysieren muss: der Ausgangspunt dieser Vorlesung ist daher die Definition der Sprache als "Wirklichkeit oder Aktualität der Kultur und also als unmittelbare Realität des Denkens“.
D.h., obwohl das Grundproblem dieser Disziplin gerade das Sprachrelativitätsprinzip ist, entsteht notwendigerweise aus diesem die Betrachtung der möglichen Universalität der Sprachstrukturen, womit die Beziehung der Ethnolinguistik nicht nur mit der allgemeinen und angewandten Sprachwissenschaft bzw. der Sozial- und Kulturanthropologie (Ethnologie, Volkskunde: vgl. Natur des Mythos, der Legenden…), mit den anderen Anthropologischen Wissenschaften (Humangeographie, Paläoanthropologie, Vorgeschichte…), der Philologie und der Philosophie hervorgehoben werden, sondern auch mit der Neuro-, Patho- und Psycholinguistik, der Grammatiktheorie, und sogar mit der Kybernetik (vgl. "artifizielle Sprache“ versus Weltansicht).
Die Determination des Objekts dieser Disziplin muss also nicht nur das Verstehen der "symbolischen Formen“ (wie Sprache, Mythos, Kunst, Philosophie oder Wissenschaft) ermöglichen, sondern auch auf die Relevanz der Ethnolinguistik hinweisen, weil sie sowohl das geschichtlich kulturelle Wesen als auch den formale Matrix-Apparat der Sprache, und folglich das Funktionieren derselben, erklärt.
2. Die empirische Materialien dieser Disziplin sind vor allem Mythen, die wir selbst im steppenartigen mittleren Großen Chaco (NW-Argentinien, Süd-Süd-Südamerika, sowie auch in SO-Paraguay, Nord-Chaco) während Feldforschungen gesammelt, transkribiert, analysiert, übersetzt, usw. haben, bes. jene des Urvolkes der Matako- oder Wichi-Indianer (aber ebenso jene der Chulupí), schriftlose, soz. primitive, nomadenhafte schamanistische Sammler, Fischer und Jäger.
Ein Mythos ist ein Text, der die empirische, wahre Erfahrung und Gestaltung der heutigen Realität (Habitat, Raum- und Temporalität, Entstehung der Geographischen- und Menschenwelt) einer Urgesellschaft darstellt und also erklärt.
Eine ähnliche Rolle spielen die Erzählungen, Lieder, usw. der Folkgemeinschaften bzw. die Philosophie und die Wissenschaft der modernen Nationen.
3. Die Beschreibung der Sprache (Phonologie, Grammatik, Syntax), die diese Texte formalisieren , sowie auch die Methodologie der Natur- und Kulturwissenschaften bzw. der Feldforschungen, werden aber während der Vorlesungen nicht direkt betrachten, sondern fachlich erwähnt.

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35