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140330 SE VM2 / VM7 - Global Reproduction-Chains: Patriarchy, Domestic Labour and Care-Debate (2018S)
Continuous assessment of course work
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Registration/Deregistration
Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).
- Registration is open from Mo 19.02.2018 10:00 to Tu 27.02.2018 10:00
- Registration is open from Tu 27.02.2018 18:00 to Fr 02.03.2018 09:00
- Deregistration possible until Sa 31.03.2018 23:59
Details
max. 25 participants
Language: German
Lecturers
Classes (iCal) - next class is marked with N
plus eine Einheit Ende Juni nach Absprache
- Wednesday 14.03. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Wednesday 11.04. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Wednesday 25.04. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Wednesday 09.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Wednesday 23.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Wednesday 06.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
- Saturday 16.06. 10:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
Information
Aims, contents and method of the course
Assessment and permitted materials
Minimum requirements and assessment criteria
Lektüre/Zusammenfassungen, Referate, Seminararbeit
Examination topics
Reading list
Association in the course directory
VM2 / VM7
Last modified: Mo 07.09.2020 15:35
Die Care-Debatte schließt dabei in vieler Hinsicht an Fragestellungen an, die bereits im materialistischen Feminismus (v.a.) der 1970er und 1980er-Jahren von Bedeutung waren. Die damals geführten Debatten über Hausarbeit, Familiennorm, ‚weibliche‘ Ethik, Patriarchat und Wohlfahrtsstaatlichkeit stellen nicht nur eine sinnvolle Ergänzung bzw. die ideengeschichtliche Basis für neuere Entwürfe dar, sie werfen auch eigenständige Desiderate auf, die für sich genommen weiterhin von Bedeutung sind. Die rezente Diskussion zu Care kann also von älteren Überlegungen nicht nur historisch-genetisch, sondern auch analytisch profitieren.
Ein Rezeptionshindernis stellt dabei jedoch vielfach der theoretische und methodologische Status Quo dar. Das verbreitete theoretische Instrumentarium beschränkt sich heute oftmals weitgehend auf poststrukturalistische und kulturtheoretisch fundierte Heuristiken. Versuchen der Vermittlung materialistischer Ansätze und geschlechterkritischer Forschung fehlt folglich die theoretische Fundierung. Gerade Studierende, die ältere Debatten nicht kennen und vor dem Hintergrund der rezenten Debatten an materialistischen Paradigmen interessiert sind, stehen vor einer ideengeschichtlichen Lücke.
Das Seminar zielt darauf ab diese Lücke zu füllen. Zu diesem Zweck werden zuerst wichtige Basics materialistisch-feministischer Ansätze erarbeitet: Der Entstehungszusammenhang materialistsch-feministischer Theoriebildung in sozialistischen/marxistischen Kontexten und die Entwicklung eigenständiger materialistischer geschlechtersoziologischer Überlegungen machen hier den Anfang. Auf dieser Basis werden einige wichtige Ausprägungen des materialistischen Feminismus vorgestellt und die Relevanz einer gesellschaftstheoretischen Patriarchatsanalyse dargelegt. In Folge werden spezifische Probleme thematisiert, die für die Theoriegeschichte materialistisch-feministischer Überlegungen zu Hausarbeit und weiblicher Sorgerollen im Kontext einer integralen Gesellschaftsanalyse von besonderer Bedeutung sind. Wichtige Momente der sogenannten Hausarbeits-Debatte werden derart teils in ihrer zeitlichen, aber v.a. auch thematischen Nähe verhandelt. Die Frage nach dem Charakter und der normativen Einschätzung des Wohlfahrtsstaats kann als unmittelbare Konsequenz dieser Debatte gelten und wird eigenständig thematisiert werden. Ebenso wird das Problem einer weiblichen ‚Sorge-Ethik‘ und deren Konsequenzen für die Familiennorm eine Rolle spielen. Im folgendenTeil sollen das erworbene Wissen über ältere Theorieansätze an Hand einiger neuerer Texte aus der Care-Debatte kritisch kontextualisiert werden und so hinsichtlich der Brauchbarkeit für Gegenwartsanalysen betrachtet werden. In den letzten vier Einheiten wird schließlich der Bezug zu den ungleichen globalen Reproduktionsverhältnissen hergestellt: Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen der vergeschlechtlichten Reproduktion in Ländern des Zentrums und der Peripherie? Welche Rolle spielt Hausarbeit im kapitalistischen Welt-System des 21. Jahrhunderts und dessen sich verschiebenden Grenzen? Wie verhält es sich mit Care im Westen, wie im Süden und welche Rolle spielen dabei globale Care-Chains? Wie ‚mobil‘ ist heute die Reproduktion der Produktionsverhältnisse und in welchem Verhältnis steht sie zu internationalen Migrationsbewegungen?