Universität Wien
Warning! The directory is not yet complete and will be amended until the beginning of the term.

140330 SE VM2 / VM7 - Global Reproduction-Chains: Patriarchy, Domestic Labour and Care-Debate (2018S)

Continuous assessment of course work

Registration/Deregistration

Note: The time of your registration within the registration period has no effect on the allocation of places (no first come, first served).

Details

max. 25 participants
Language: German

Lecturers

Classes (iCal) - next class is marked with N

plus eine Einheit Ende Juni nach Absprache

  • Wednesday 14.03. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Wednesday 11.04. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Wednesday 25.04. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Wednesday 09.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Wednesday 23.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Wednesday 06.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum SG2 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Saturday 16.06. 10:00 - 13:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Aims, contents and method of the course

In den letzten Jahren ist innerhalb feministischer Analysen eine Akzentverschiebung hin zu ‚materialen‘ Problemen zu verorten. Dies verdeutlicht etwa der sogenannte ‚New Materialism‘, welcher in manchen einschlägigen Fächern wissenschaftsphilosophisch den Poststrukturalismus beerben möchte, aber v.a. auch das neue Interesse an sozio-ökonomischen Fragestellungen. Die Care-Debatte thematisiert die Intersektion von ökonomischen (Arbeit), emotionalen (Fürsorge) und (sozial-)politischen (Regulation der Reproduktionsmodi) Aspekten und zeichnet dabei eine stark vergeschlechtlichte Aufladung des Problemzusammenhangs nach.
Die Care-Debatte schließt dabei in vieler Hinsicht an Fragestellungen an, die bereits im materialistischen Feminismus (v.a.) der 1970er und 1980er-Jahren von Bedeutung waren. Die damals geführten Debatten über Hausarbeit, Familiennorm, ‚weibliche‘ Ethik, Patriarchat und Wohlfahrtsstaatlichkeit stellen nicht nur eine sinnvolle Ergänzung bzw. die ideengeschichtliche Basis für neuere Entwürfe dar, sie werfen auch eigenständige Desiderate auf, die für sich genommen weiterhin von Bedeutung sind. Die rezente Diskussion zu Care kann also von älteren Überlegungen nicht nur historisch-genetisch, sondern auch analytisch profitieren.
Ein Rezeptionshindernis stellt dabei jedoch vielfach der theoretische und methodologische Status Quo dar. Das verbreitete theoretische Instrumentarium beschränkt sich heute oftmals weitgehend auf poststrukturalistische und kulturtheoretisch fundierte Heuristiken. Versuchen der Vermittlung materialistischer Ansätze und geschlechterkritischer Forschung fehlt folglich die theoretische Fundierung. Gerade Studierende, die ältere Debatten nicht kennen und vor dem Hintergrund der rezenten Debatten an materialistischen Paradigmen interessiert sind, stehen vor einer ideengeschichtlichen Lücke.
Das Seminar zielt darauf ab diese Lücke zu füllen. Zu diesem Zweck werden zuerst wichtige Basics materialistisch-feministischer Ansätze erarbeitet: Der Entstehungszusammenhang materialistsch-feministischer Theoriebildung in sozialistischen/marxistischen Kontexten und die Entwicklung eigenständiger materialistischer geschlechtersoziologischer Überlegungen machen hier den Anfang. Auf dieser Basis werden einige wichtige Ausprägungen des materialistischen Feminismus vorgestellt und die Relevanz einer gesellschaftstheoretischen Patriarchatsanalyse dargelegt. In Folge werden spezifische Probleme thematisiert, die für die Theoriegeschichte materialistisch-feministischer Überlegungen zu Hausarbeit und weiblicher Sorgerollen im Kontext einer integralen Gesellschaftsanalyse von besonderer Bedeutung sind. Wichtige Momente der sogenannten Hausarbeits-Debatte werden derart teils in ihrer zeitlichen, aber v.a. auch thematischen Nähe verhandelt. Die Frage nach dem Charakter und der normativen Einschätzung des Wohlfahrtsstaats kann als unmittelbare Konsequenz dieser Debatte gelten und wird eigenständig thematisiert werden. Ebenso wird das Problem einer weiblichen ‚Sorge-Ethik‘ und deren Konsequenzen für die Familiennorm eine Rolle spielen. Im folgendenTeil sollen das erworbene Wissen über ältere Theorieansätze an Hand einiger neuerer Texte aus der Care-Debatte kritisch kontextualisiert werden und so hinsichtlich der Brauchbarkeit für Gegenwartsanalysen betrachtet werden. In den letzten vier Einheiten wird schließlich der Bezug zu den ungleichen globalen Reproduktionsverhältnissen hergestellt: Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen der vergeschlechtlichten Reproduktion in Ländern des Zentrums und der Peripherie? Welche Rolle spielt Hausarbeit im kapitalistischen Welt-System des 21. Jahrhunderts und dessen sich verschiebenden Grenzen? Wie verhält es sich mit Care im Westen, wie im Süden und welche Rolle spielen dabei globale Care-Chains? Wie ‚mobil‘ ist heute die Reproduktion der Produktionsverhältnisse und in welchem Verhältnis steht sie zu internationalen Migrationsbewegungen?

Assessment and permitted materials

Minimum requirements and assessment criteria

Lektüre/Zusammenfassungen, Referate, Seminararbeit

Examination topics

Reading list


Association in the course directory

VM2 / VM7

Last modified: Mo 07.09.2020 15:35